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The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

Titel: The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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meine Strumpfhose zurechtziehe.
    Ich sehe, wie er Maggie ein Glas Whisky einschenkt. Er betrachtet sie liebevoll, aber auch ziemlich selbstzufrieden.
    Wie weit würdest du gehen, um zu bekommen, was du willst?
    Plötzlich habe ich eine Eingebung. Ich könnte für die Schülerzeitung schreiben, dann hätte ich neues Material, um mich noch einmal bei der New School zu bewerben. Und es wäre – ich hasse dieses Wort – authentisch.
    Nein, protestiert eine Stimme in meinem Kopf. Nicht für den Nutmeg . Das geht eindeutig zu weit. Außerdem wärst du dann eine miese kleine Heuchlerin. Du erzählst schließlich jedem – einschließlich dem Chefredakteur –, wie ätzend du die Schülerzeitung findest.
    Aber was wäre die Alternative?, meldet sich eine andere Stimme. Willst du wirklich untätig abwarten, was passiert? Wenn du es nicht wenigstens versuchst, wirst du wahrscheinlich nie an der New School angenommen.
    Leichter Selbsthass steigt in mir auf, als ich an die Bar gehe, mir einen Wodka Lemon mixe und mich zu Maggie und Peter stelle. »Na, ihr beiden?«, sage ich, nippe an meinem Drink und
hole tief Luft. »Hey, Pete!« Je schneller ich es hinter mich bringe, desto besser. »Ich hab mir überlegt, dass ich vielleicht doch ganz gern für deine Zeitung schreiben würde.«
    Er trinkt einen Schluck von seinem Whiskey und sieht mich gereizt an. »Es ist nicht meine Zeitung.«
    »Oh Mann, Peter, du weißt doch genau, was ich meine.«
    »Nein, weiß ich nicht. Und es ist extrem mühsam, mit jemandem zu kommunizieren, der sich nicht präzise ausdrückt. Genau darum geht es nämlich beim Schreiben. Um Präzision.«
    Jaja. Und um »Authentizität«. Und darum, nur über das zu schreiben, »was man kennt«. Ich weiß. Ich werfe Peter einen frostigen Blick zu. Wenn jeder, der in Harvard aufgenommen wird, zu so einem Kotzbrocken mutiert, dann sollte man vielleicht ernsthaft über eine Schließung dieser Einrichtung nachdenken.
    »Natürlich ist mir bewusst, dass es nicht deine Zeitung ist, Peter«, passe ich mich seinem überheblichen Tonfall an. »Aber du bist nun mal der Chefredakteur und damit der zuständige Ansprechpartner. Ich habe also lediglich im übertragenen Sinn von deiner Zeitung gesprochen. Aber wenn du das gar nicht entscheiden kannst, dann …«
    Peter wirft Maggie einen Blick zu, die ratlos mit den Schultern zuckt. »Dass du bei mir auch immer gleich alles in den falschen Hals kriegen musst, Carrie«, sagt er. »Ich hab nichts dagegen. Wenn du für uns schreiben willst, kannst du das gerne machen. Aber das musst du mit Ms Smidgens klären, die ist dafür zuständig.«
    »Okay, das ist doch schon mal eine Information«, sage ich und lächle ihn honigsüß an.

    »Herrgott«, stöhnt Maggie. »Könnt ihr euch nicht einfach vertragen?«
    Peter und ich schauen uns an. In diesem Leben bestimmt nicht mehr. Aber Maggie zuliebe werden wir wenigstens so tun als ob.

Mädchenangelegenheiten
    »Walt!«, rufe ich, als ich ihn ein paar Meter vor mir im Flur entdecke, und laufe ihm hinterher. Er bleibt stehen, dreht sich zu mir um und fährt sich nervös durch die Haare. Anscheinend lässt er sie gerade wachsen, sie sind ein bisschen länger als sonst.
    »Warum warst du am Samstag nicht auf Lalis Party? Wir haben dich vermisst.«
    »Ich hatte was anderes vor.«
    »Wie bitte – in Castlebury? Jetzt erzähl bloß nicht, dass es in diesem Kaff eine spannendere Veranstaltung gegeben hat als Lalis Party?«, sage ich mit gespielter Fassungslosigkeit, aber Walt verzieht keine Miene.
    »Du wirst es nicht glauben, Carrie, aber ich habe außer euch auch noch andere Freunde.«
    »Was? Du hast andere Freunde?«
    »Tja, stell dir vor – es gibt noch ein Leben außerhalb der Castlebury High.«
    »Mensch, Walt.« Ich knufe ihn in den Oberarm. »Ich wollte dich doch bloß ärgern. Du fehlst uns.«
    »Ihr mir auch.« Er klemmt sich seine Schulsachen unter den
anderen Arm. »Ich hab im Moment einfach viel um die Ohren. Im Hamburger Shack muss ich eine Extraschicht nach der anderen schieben, und wenn ich mal frei hab, darf ich auch noch wie am Samstagabend für die Schule büffeln.«
    »Puh. Ganz schön hartes Programm.«
    Als wir am Lehrerzimmer vorbeikommen, bleibe ich stehen und sehe ihn ernst an. »Walt, ist alles okay bei dir?«
    »Klar.« Er runzelt die Stirn. »Was soll denn nicht okay sein?«
    »Ich weiß auch nicht.«
    »Tut mir leid, aber ich muss jetzt echt los. Wir sehen uns.«
    Ich schaue ihm nachdenklich hinterher. Warum lügt

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