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The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

Titel: The Clone Wars 04 - Im Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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eine so vollkommene Einheit gebildet. Natürlich wusste und verstand Kenobi, dass ihre Beziehung zwangsläufig distanzierter wurde - nicht nur wegen des Krieges und des ständigen Kampfes an verschiedenen Fronten, sondern auch und vor edlem wegen der Tatsache, dass er nicht länger Anakins Lehrer war. Skywalker durfte sich nun selbst Jedi-Ritter nennen, hatte seine eigenen Pflichten, seine eigenen Bürden. All das wusste und verstand Obi-Wan, und doch fühlte er Bedauern.
    Eine Mission ohne Anakin an seiner Seite zu bestreiten, war, als würde er sie mit nur einem Auge, mit nur einem Arm bestreiten.
    Anakin schnippte mit den Fingern. Obi-Wan blickte nach unten, nickte. Skywalker stand mittlerweile im Schacht, direkt unter ihm, und nun streckte er die Arme aus. Vorsichtig stellte Kenobi erst einen Stiefel, dann den anderen auf die Hände seines Freundes. Er stabilisierte seine Lage mithilfe der Macht, spürte, wie auch Anakin seine Kräfte sammelte. Dann legte er den Kopf in den Nacken, konzentrierte sich auf die Kante, die noch unsichtbar in der Düsternis über ihm lag, dort, wo der Schacht aus der Vertikalen wieder in die Horizontale abknickte. Er hob die Arme, die Hände aneinandergelegt wie die eines Tauchers. Jetzt! Anakin stieß ihn nach oben, mit all der Kraft, die seinen Armen innewohnte, und die Macht stützte Obi-Wan, trug ihn noch weiter nach oben.
    Die Wände des Schachtes huschten verschwommen an ihm vorbei.
    Über sich sah er nun die Decke, die Kante. Problemlos griff er danach, setzte dann die Macht ein, um seinen Sprung zu beenden. Die Kraft, die ihn gerade noch nach oben katapultiert hatte, drückte jetzt plötzlich von oben auf ihn hernieder. Kurz wurde ihm schwindelig, und fast hätte er den Halt verloren - aber gerade noch rechtzeitig klärten sich seine Sinne. Einen Moment lang hing er über dem Abgrund und füllte seine schwindenden Kraftreserven mit der Macht auf, dann zog er sich nach oben, über die Kante und hinein in den horizontalen Schacht.
    Ich fürchte, ich werde zu alt für diese Spielchen.
    Er schlängelte sich vorwärts, bis sein ganzer Körper wieder auf dem kalten, klebrigen Metall ruhte, sein Kinn nur wenige Millimeter über dem Boden. Dann machte er sich an die undankbare Aufgabe, sich umzudrehen. Es dauerte schier ewig, und mehr als einmal war er überzeugt davon, dass er feststeckte oder seine Wirbelsäule gebrochen war - doch schließlich konnte er in den senkrechten Schacht hinuntersehen. Gegen den Schweiß und das trübe Licht blinzelnd, erkannte er vage Anakins Umrisse. Aber in der Macht nahm er ihn ganz deutlich wahr - ein helles Leuchten, voller Feuer und Entschlossenheit. Obi-Wan schloss die Augen. Manchmal - vor allem dann, wenn er erschöpft war - fiel es ihm leichter, sich zu konzentrieren, wenn ihn keine visuellen Eindrücke ablenkten. Er ging tief in sich, sammelte seine letzten Kräfte und streckte die Arme in den Schacht hinab. Er spürte, wie Anakin sich anspannte, seine Arme nach oben gereckt, wie er seine Stiefel gegen den Boden stemmte, in die Knie ging.
    Skywalker sprang.
    Auf einer Woge der Macht wurde er nach oben getragen, und Obi-Wan griff nach seinen Armen, bekam ihn an den Handgelenken zu fassen, kurz bevor die Energie, die Anakin in die Höhe befördert hatte, sich auflöste und er wieder in die Tiefe gestürzt wäre. Mit verzerrten Gesichtern hingen sie über dem Abgrund wie zwei Akrobaten in einem verrückten, geheimen Zirkus. Dann grinste Anakin. Er presste die Beine gegen eine Seite des Schachtes, die Schultern gegen die andere, dann nickte er, und Obi-Wan ließ seine Hände los.
    Skywalker verharrte in dieser Position, wie ein Korken in einer Flasche, während Obi-Wan sich in den Gang zurückschob. Als er genügend Platz hatte, griff Anakin nach dem Rand des Schachtes und zog sich hinein - scheinbar mühelos, ohne auch nur schwer zu atmen.
    Ach ja, die Jugend. Ich hatte auch einmal eine solche Kondition.
    Anakin blickte über Kenobis Schulter hinweg den dunklen Schacht entlang. »Sie ist dort vorne«, flüsterte er. »Könnt Ihr sie fühlen?«
    »Ja.« Da waren Schwärze und Trauer, Ekel und Furcht. »Dürfte ich vielleicht einen Vorschlag machen, Meister Skywalker?«
    »Nur zu, Meister Kenobi.«
    »Wir sollten nicht gleich losstürmen. Beobachten und belauschen wir diese Doktor Fhernan doch erst einmal. Vielleicht finden wir etwas heraus.«
    »Hört sich vernünftig an«, nickte Anakin. Schweiß bedeckte sein Gesicht, und er wischte sich mit dem

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