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The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

Titel: The Clone Wars 04 - Im Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Ärmel über die Stirn. »Vielleicht beantwortet sich dann ja auch die Frage, welche Rolle sie bei all dem spielt.« Er zögerte. Ein Nachhall des Zorns huschte über seine Züge. »Ich hoffe nur, wir geraten nicht in eine Situation, in der Ihr noch bedauert, dass Ihr mich davon abgehalten habt, die Waffen zu sabotieren.«
    Ein unvorsichtiges Wort hätte einen Streit entzünden können, aber Obi-Wan wusste, dass dies weder die Zeit noch der Ort dafür war. Also zuckte er nur die Achseln und begegnete Anakins Blick mit stoischer Ruhe. »Das hoffe ich auch. Und jetzt weiter!«
    Aber ehe sie ihren Weg fortsetzen konnten, musste Kenobi sich erst wieder umdrehen, und er war sicher, dass Skywalker mehr als einmal hämisch grinste ob seiner verzweifelten Verkrümmungen. Aber nach ein paar Minuten war es geschafft, und die beiden Jedi krochen weiter auf ihr Ziel zu.
    Sie waren Dr. Fhernan bereits sehr nahe, als die Verzweiflung der Frau plötzlich stärker wurde. Obi-Wan spürte, wie ihr innerer Aufruhr die Macht verwirbelte, sich in seinen eigenen Verstand grub. Er wollte sich ihr Leid nicht aufbürden, aber ihm war klar, dass er diesen Schmerz nicht aussperren durfte, dass er ihn annehmen musste, wenn er etwas herausfinden wollte. Hinter ihm atmete Anakin scharf ein - auch er spürte das Leid der Frau und teilte es mit ihr.
    Im Gegensatz zum Erdgeschoss waren die Räume im ersten Stock dunkel. Keine Lichtstrahlen schimmerten durch die Gitter - was bedeutete, dass sie sehr viel langsamer vorankamen. Aber sie hatten keine Wahl. Wenn vor ihnen plötzlich ein weiterer senkrechter Schacht abzweigte, könnte eine unbedachte Bewegung den Sturz in den sicheren Tod bedeuten.
    Also tasteten die beiden Jedi sich vorsichtig bis zur nächsten Biegung. Der Schacht beschrieb hier ein enges U, und um die beiden Ecken zu biegen, war eine qualvolle, mühsame Angelegenheit. Aber die Furcht und der Ekel der Frau lockten sie wie der Gesang einer Sirene, und so kämpften sie sich eisern durch die klaustrophobische Enge des Schachtes voran.
    Schließlich sah Obi-Wan einen schwachen Schimmer in einigen Metern Entfernung. Dort sickerte Helligkeit durch gleich zwei Gitter herauf, was bedeutete, dass dies der größte Raum war, auf den sie bislang gestoßen waren. Konnte das das Labor sein? Es erschien logisch. Außerdem spürte Kenobi nun wieder diese schwachen Echos in der Macht - die Versuchstiere in ihren Käfigen. Eingesperrt, verwirrt, in Erwartung ihres Todes. Aber ihre Gegenwart wurde fast völlig überlagert von der Verzweiflung der Frau. Obi-Wan widerstand der Versuchung, schneller auf die Gitter zuzukriechen, schob sich mit Fingern und Zehen und der gleichen lautlosen Behutsamkeit wie bisher durch den Schacht. Soweit er das sagen konnte, befand sich außer Dr. Fhernan keine weitere Person in dem Labor - was aber nicht bedeutete, dass dort nicht Kampfdroiden oder Überwachungskameras aufgestellt sein konnten.
    Als er das erste Lüftungsgitter erreicht hatte, blickte er vorsichtig hinab - Anakin hielt hinter ihm inne. Von hier oben konnte Obi-Wan zwar nicht den ganzen Raum einsehen, aber es war zweifellos ein Labor. Und da war auch die Frau, die Quelle des Schmerzes und der Trauer, die in ihm wüteten: groß und grobknochig, mit hellbraunem, extrem kurz geschnittenem Haar, gekleidet in einen weißen Laborkittel und eine dunkelblaue Hose. Die Klamotten schlotterten um ihren Körper, als hätte sie in jüngster Zeit stark an Gewicht verloren. Sie hatte ihm den Rücken zugekehrt und stand über einen großen Tisch in der Mitte des Raumes gebeugt, auf dem ein tragbarer Holoprojektor, Datapads, Flimsiplast-Blätter, Elektrostifte und etliches wissenschaftliches Zubehör lagen. Wozu diese Instrumente dienen sollten, konnte Kenobi nicht sagen - die meisten waren ihm völlig fremd.
    Eine Mischung verschiedener Gerüche stieg durch die kühle, wiederaufbereitete Luft in den Schacht hinauf. Das Gesicht gegen das Gitter gepresst hatte Kenobi gar keine andere Wahl, als diese beißende Kombination von Chemikalien und tierischen Ausdünstungen einzuatmen. Er hoffte nur, dass er diesen Gestank bald wieder aus der Nase bekommen würde.
    Dr. Fhernan machte einen Schritt zur Seite, und zwei durchsichtige, versiegelte Behälter kamen auf dem Tisch zum Vorschein. Obi-Wan kniff die Augen zusammen. Einer von ihnen enthielt einen Brocken einer dunkelgrünen Substanz. Von hier oben ließ sich nicht genau erkennen, worum es sich dabei handelte, aber es sah doch

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