The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
zu sein.«
»Aber Ihr seid nicht nur ein wenig müde. Dieser Krieg... die Art, wie wir ihn führen müssen - ihr und die anderen Jedi... Ihr hetzt von einem Schlachtfeld zum nächsten, ohne Rast, ohne Gelegenheit, Euch zu erholen. Das kann so nicht weitergehen!«
»Aber es wird so weitergehen - so lange, bis dieser Krieg vorüber ist«, entgegnete Obi-Wan. »Euch müsste das doch eigentlich klar sein, Bail. Ihr wisst besser als jeder andere, wie es wirklich zwischen uns und den Separatisten steht.«
»Das stimmt leider«, räumte Organa ein und bremste den Flitzer ab, als der Verkehr vor ihnen wieder in den bekannten, immerwährenden Stau überging. Das Glitzern des Nachtlebens breitete sich überall um sie aus, und die leichte Brise trug Fetzen eines Konzerts an seine Ohren. »Aber genau deswegen mache ich mir solche Sorgen. Es gibt keine schnelle Lösung für unser Problem. Dieser Kampf gegen Dooku und Grievous wird sich noch lange hinziehen. Wir müssen unsere Kräfte einteilen.«
Obi-Wan richtete sich im Sitz auf und starrte ihn an. »Habt Ihr mit Wullf Yularen gesprochen?«
»Was? Nein.« Bail schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Versucht jetzt bitte nicht, das Thema zu wechseln! Was ich sagen will, ist, dass...«
»Ich weiß, was Ihr sagen wollt«, schnitt ihm Obi-Wan das Wort ab. Auch er klang jetzt ein wenig gereizt. »Und ich nehme Eure Sorge zur Kenntnis - auch, wenn sie unbegründet ist. Ihr scheint zu vergessen, dass ich ein Jedi bin, Bail. Das bedeutet ...«
Nun war es Organa, der ihm ins Wort fiel. »Das bedeutet, dass Eure Energiereserven die von uns allen übersteigen. Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Ich weiß auch, wie viel Kraft Ihr aus der Macht schöpft. Ich weiß, wie sehr Ihr Euch auf sie verlasst. Dass sie unseren größten Vorteil im Kampf gegen die Separatisten darstellt. Aber Macht und Jedi-Ausbildung hin oder her, Ihr seid immer noch ein Mensch aus Fleisch und Blut. Ihr seid nicht unbesiegbar, Obi-Wan, und ihr Jedi habt die schlechte Angewohnheit, das zu ignorieren.« Seine Stimme wurde nun wieder verständnisvoller. »Worauf ich hinauswill, ist Folgendes: Nur, weil Ihr über die Macht verfügen könnt, dürft Ihr Euch nicht in falscher Sicherheit wiegen. Wenn man mehr Credits ausgibt, als man auf dem Konto hat, führt das unweigerlich in den Ruin.«
»Jedi haben keine Bankkonten.«
Bail lachte, gleichzeitig amüsiert und wütend. »Für Euch ist das alles nur ein Witz. Na schön, dann nehmt meine Worte eben nicht ernst! Nehmt mich nicht ernst, wenn Ihr wollt! Das ist mir gleich, solange Ihr nur über das nachdenkt, was ich Euch gesagt habe. Ihr müsst nicht einmal zugeben, dass ich recht habe. Nehmt es Euch einfach nur zu Herzen, und versucht, hin und wieder auch an Eure Grenzen zu denken, Obi-Wan! Die Republik kann es sich nicht leisten, auch nur einen einzigen weiteren Jedi zu verlieren.«
»Zumindest, was diesen letzten Punkt betrifft, bin ich einer Meinung mit Euch«, erwiderte Kenobi mit leiser, aber ernster Stimme.
Die nächsten Minuten flogen sie schweigend durch die nächtliche Stadt. Die Türme des Jedi-Tempels schälten sich in der Ferne aus dem Dunkel, und die Positionsleuchten an ihren Spitzen blinkten hell und gleichmäßig. Bail gab eine kleine Kursänderung in den Navigationscomputer des Speeders ein und bog auf eine andere Verkehrsbahn ab. Obi-Wan blickte ihn fragend an.
»Ich dachte, Ihr wolltet mich zum Tempel bringen?«
»Das werde ich auch. Wir nehmen nur einen anderen Weg.«
»Einen anderen Weg«, wiederholte Kenobi langsam. »Ich verstehe. Mit anderen Worten ...«Er verschränkte wieder die Arme vor der Brust. »Es gibt noch etwas, über das Ihr mit mir reden möchtet.«
Bail schmunzelte. Er hatte fast vergessen, wie messerscharf der Verstand des Jedi doch war. »Ihr habt mich durchschaut. Es ist Folgendes - und Ihr müsst mir glauben, ich weiß, dass es verrückt klingt -, aber ... nun ... es gibt Gerüchte - Geschichten, die unsere Agenten aufgeschnappt haben, Hinweise aus eigentlich verlässlichen Quellen -, die nun auch auf meinem Schreibtisch gelandet sind.«
Jetzt war Obi-Wan derjenige, der lachte. »Und darüber müsst Ihr so dringend mit mir sprechen? Die jüngsten Gerüchte?«
»Es ist mir ernst damit, Obi-Wan«, beharrte Bail. »Keine dieser Informationen wurde bislang bestätigt - es gibt keine handfesten Hinweise, keine Aussagen. Dieses Thema ist bislang auch noch in keiner offiziellen oder inoffiziellen Sitzung zur Sprache
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