The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
...«
»Anakin!« Palpatines Brauen zogen sich zusammen, und die Augen darunter blitzten auf. »Du kannst es vielleicht vor den Jedi verheimlichen, aber nicht vor mir. Ich weiß, dass sie in deinem Herzen ist, und es bricht mir das Herz, mitansehen zu müssen, wie deine Sorge dich plagt. Ich wünschte, es gäbe etwas, das ich tun könnte. Ich wünschte, ich müsste nur mit den Fingern schnippen, um die törichten Regeln der Jedi zu ändern. Aber leider ist mir das nicht möglich. Alles, was ich tun kann, ist, dir zu versprechen - dir bei meinem Leben zu versprechen, dass ich dein Vertrauen niemals missbrauchen werde. Ich hoffe, du weißt das. Ich hoffe, du vertraust mir.«
»Ja«, flüsterte Anakin. »Natürlich vertraue ich Euch.«
Palpatines Erleichterung vibrierte durch die Macht. »Ich danke dir«, sagte er. »Das bedeutet mir viel. Mehr, als du dir vielleicht vorstellen kannst. Anakin, mein Freund, du bist nicht allein, und falls der Wunsch, mit jemandem über deine Bürde zu sprechen, eines Tages zu groß werden sollte und du nicht weißt, an wen du dich wenden kannst, dann komm zu mir! Ich bin immer für dich da. Es gibt nichts, das du mir nicht erzählen könntest. Nichts könnte meine Wertschätzung für dich verringern. Nichts.«
Padmé hatte einmal ganz ähnliche Worte an ihn gerichtet. Damals auf Tatooine, nachdem er ihr gestanden hatte, dass er die Sandleute, die für den Tod seiner Mutter verantwortlich waren, abgeschlachtet hatte. Dieses Blutbad suchte ihn noch heute in seinen Träumen heim. Und dass Palpatine ihm nun dasselbe Versprechen gab...
»Ich danke Euch, Oberster Kanzler. Ich kann ... ich kann nicht...« Er atmete gepresst aus. »Danke.« Dann stand er auf. »Aber ich sollte jetzt gehen. Ich muss mich noch um einige Dinge im Tempel kümmern, und ich muss mich nach den Verwundeten erkundigen.«
»Aber natürlich«, versicherte Palpatine. Auch er erhob sich von seinem Sessel. »Wir haben beide unsere Pflichten. Aber ich würde mich freuen, wenn du mich noch einmal besuchen würdest, ehe du wieder an die Front zurückkehrst. Ich genieße es stets, wenn wir uns unterhalten können.«
»Ich ebenfalls, Kanzler«, erwiderte Anakin und verbeugte sich. »Wenn ich es einrichten kann, werde ich Euch noch einmal besuchen. Das verspreche ich.«
Dann verließ er das Zimmer. Und während er zum Jedi-Tempel zurückkehrte, wurde ihm bewusst, dass er sich plötzlich viel besser fühlte als noch vor dem Treffen.
Sieben
»Ihr habt doch selbst gesehen, wie unangenehm es Anakin war«, sagte Obi-Wan, während er den Gleiter durch den zu dieser frühen Stunde noch recht flüssigen Verkehr im Regierungsbezirk steuerte. »So gut er sich auch mit dem Obersten Kanzler versteht, er hat bestimmt nicht darum gebeten, dass Palpatine seine Leistungen so hervorhebt.«
Auf dem Sitz neben ihm brummte Yoda. Seine Stirn lag in Falten, das Kinn ruhte auf der Brust.
»Außerdem hatte der Kanzler nicht unrecht«, fuhr Kenobi fort. »Die Zentrale des Bothan-Spionagenetzes wäre ohne Anakin an den Feind gefallen.«
»Ein ausgezeichneter Jedi der junge Skywalker geworden ist, Obi-Wan«, nickte Yoda. »Aber deinen eigenen Beitrag zur Rettung von Kothlis nicht vergessen du solltest.«
Dieses Lob ließ Obi-Wan schmunzeln. Er beschloss, ihren Status auszunutzen, und steuerte den Gleiter auf eine Verkehrsbahn, die für Regierungsfahrzeuge reserviert war.
»Aber ich hatte Glück, dass Ahsoka bei mir war«, sagte er, während er beschleunigte. »Sie entwickelt sich zu einer großartigen Jedi, Meister Yoda.«
»Zufrieden mit ihren Fortschritten ich bin«, stimmte Yoda zu.
»Allerdings ...« Obi-Wan lächelte. »Ich glaube, dass sie Anakin mindestens ebenso viel beibringt wie er ihr. Ihr hattet recht. Ihn sie ausbilden zu lassen, war eine gute Idee. Nur so wird er Verantwortungsbewusstsein und Beherrschtheit lernen. Ich schätze, ihn auszubilden, hatte einen ähnlich positiven Einfluss auf mich .«
»Hmm«, machte Yoda.
Sie waren nun nicht mehr weit vom Tempel entfernt. Obi-Wan wechselte erneut die Spur und verließ die Luftstraße, die auf den Haupteingang zuführte. Während er sich einem kleineren, privaten Nebenzugang näherte, blickte er seinen Mentor aus den Augenwinkeln an.
Ich habe ihn noch nie danach gefragt - und wenn ich es jetzt nicht tue, wird sich vielleicht nie wieder eine Gelegenheit dazu ergeben.
»Meister... Habt Ihr es je bereut, mir erlaubt zu haben, Anakins
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