The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
gedankenverloren ins Nichts.
»Was ist los?«
Der junge Jedi kehrte in die Gegenwart zurück. »Obi-Wan, wegen heute Morgen. Kanzler Palpatine.« Er seufzte. »Er will nur das Beste, für uns und für die Republik. Er ist ein Freund. Das müsst Ihr verstehen. Er macht sich eben Sorgen um mich.«
Kenobi war versucht, seinen ehemaligen Schüler zur Vorsicht zu mahnen. Nur, weil Palpatine es gut mit ihm meinte, hieß das noch lange nicht, dass seine überschwänglichen Lobesreden gut für Anakin waren. Zu oft schon hatte die vorbehaltlose Unterstützung des Kanzlers ihn dazu ermuntert, unüberlegt vorzupreschen - ein Verhalten, das bisweilen an Selbstüberschätzung grenzte.
Aber ich werde nichts dergleichen sagen. Er ist Palpatine gegenüber absolut loyal. Wenn ich den Kanzler kritisiere, wird das Anakin nur wütend machen - und ein Streit würde keinem von uns beiden etwas bringen.
Also nickte er nur. »Ich weiß.«
»Aber ich teile seine Meinung nicht«, fügte Skywalker hinzu. »Dass der Orden meine Leistungen nicht entsprechend würdigt, meine ich. Das sehe ich anders, und ich denke auch nicht, dass ich im Alleingang die Republik schützen würde oder könnte. Wir alle riskieren unser Leben dort draußen. Wir sind alle bereit, in diesem Krieg zu sterben. Der Kanzler, nun, er neigt manchmal zur Übertreibung, Obi-Wan. Das ist alles.«
»Es ist schon in Ordnung, Anakin. Ich habe mich nicht angegriffen oder missachtet gefühlt. Ich verstehe schon.«
»Ach ja?«, fragte Skywalker, und in seiner Stimme klang vorsichtige Hoffnung mit. »Wirklich?«
»Natürlich.«
Und das stimmte auch. Kenobi verstand nur zu gut. Palpatine hatte schon immer etwas für Anakin übrig gehabt... und da gab es diesen Teil von Skywalkers Seele, der sich immer nach emotionaler Nähe sehnen würde. Da er seine Mutter und Qui-Gon verloren hatte - und es ihm verboten war, Padmé nahe zu sein -, hatte er sich an die nächstbeste Person gewandt: Palpatine, eine wohlwollende und unkritische Vaterfigur, eine Quelle bedingungsloser Unterstützung. Anakin war schon zu alt gewesen, als man mit seiner Ausbildung begann. Nichts und niemand hatte noch dieses Bedürfnis nach Nähe und Zuneigung ausmerzen können, das bereits in ihm aufkeimte.
Er kann nicht davon befreit werden. Also muss er damit leben.
Obi-Wan schob seinen Stuhl von dem Terminal zurück und erhob sich. »Ich sitze hier schon seit Stunden. Ich muss mir jetzt erst einmal ein wenig die Beine vertreten. Möchtest du mir Gesellschaft leisten, oder musst du noch deinen Bericht abgeben?«
Anakin schüttelte den Kopf. »Nein, das habe ich hinter mir.
Aber ich wollte mit Erzwo runter in die Droidenwerkstatt und ihn ein wenig aufpolieren. Er hat in den letzten paar Monaten einige brenzlige Schlachten erlebt, und auf der Unbeugsam hatte ich nicht die nötigen Werkzeuge, um ihn wieder richtig auf Vordermann zu bringen.«
Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Anakin und seine Maschinen. Es gibt für ihn einfach nichts Schöneres, als an Motoren und Schaltkreisen herumzubasteln. »In Ordnung. Aber versuche bitte nicht, ihn aufzurüsten. Und wenn du Erzwo schon verbessern musst, dann vergewissere dich vorher, ob es überhaupt funktioniert. Du weißt ja noch, was beim letzten Mal passiert ist, als du deiner Kreativität freien Lauf gelassen hast, nicht wahr?«
Nebeneinander verließen sie die Nische, und Obi-Wan grinste, als Anakin heftigen Widerspruch einlegte: »Das war nicht mein Fehler! Die Flottentechniker hätten nicht die Waffenprotokolle an Bord meines Jägers ändern dürfen, ohne mir Bescheid zu geben. Hätte ich gewusst, dass sie den Zielcomputer rekalibriert haben, hätte ich nie Erzwos automatische Reaktionssysteme überschrieben, und...«
»Und nicht versehentlich meinen Jäger abgeschossen, während ich darin saß. Ich weiß«, sagte Kenobi geduldig. »Fehler werden immer und überall gemacht, und wir können nur hoffen, dass wir aus ihnen lernen. Ich meine ja nur, dass du vielleicht vorsichtiger sein solltest.«
»Schon gut, schon gut«, nickte Anakin, als sie durch den Hauptausgang des Jedi-Archivs schritten und das geschäftige Treiben auf Ebene 6 sie umfing. »Ich werde vorsichtig sein und keine Veränderungen vornehmen, ohne erst mit der Flotte Rücksprache zu halten. Seid Ihr nun zufrieden?«
»Ich kann kaum an mich halten«, meinte Obi-Wan trocken.
»Viel Spaß beim Herumschrauben, Anakin! Ich setze mich später wieder mit dir in Verbindung.« Er klopfte auf
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