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The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

The Clone Wars 04 - Im Verborgenen

Titel: The Clone Wars 04 - Im Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Augen blitzten auf - eine stumme Warnung. Es war fast unmöglich, mit ihr über die Krankheit zu reden, die sie langsam auffraß. »Aber im Augenblick habe ich ein Problem. Ich muss eine Klasse im fortgeschrittenen Lichtschwertkampf unterweisen, allerdings hat mein Assistent es geschafft, sich eine Nahrungsmittelvergiftung einzuhandeln. Könntest du vielleicht ...« Sie ließ die Worte verklingen und blickte ihn hoffnungsvoll an.
    Obi-Wan zögerte nur einen Sekundenbruchteil. Langwierige Meditation im Arboretum oder die Gegenwart Tarias und das Summen von Lichtschwertern?
    Hmm, mal überlegen...
    »Es wäre mir eine Ehre, Euren Assistenten zu vertreten, Meisterin Damsin«, sagte er gespielt förmlich. »Aber...« Er biss sich auf die Zunge, unsicher, ob er den Rest des Satzes aussprechen sollte. Aber dann tat er es doch, auch auf die Gefahr hin, ihren Unwillen zu wecken. Er und Taria waren immer ehrlich zueinander gewesen - ganz gleich wie schmerzhaft oder schwerwiegend die Konsequenzen, ganz gleich wie groß die Versuchung, zu schweigen oder das Thema zu wechseln - und er hatte nicht vor, jetzt daran etwas zu ändern. »Um die Wahrheit zu sagen, Taria, bin ich ein wenig überrascht, dass du immer noch unterrichtest. Solltest du dich nicht etwas schonen?«
    Die wütende Entgegnung, die er befürchtet hatte, blieb aus. Stattdessen senkte die Ghainaerin den Blick, und das warnende Funkeln in ihren Augen wich einem anderen Schimmer. Beinahe wünschte Obi-Wan, sie würde ihn anschreien. Die Furcht, die er in ihr spürte, schnürte ihm die Kehle zu.
    »Taria«, begann er, seine Stimme voll unausgesprochener Reue. Um sie herum schoben sich weiter Jedi und Besucher durch den Korridor. Wenn sie doch nur allein wären. Dann könnte er sich bei ihr entschuldigen. Für ein gebrochenes Versprechen: Er hatte geschworen, ihr nie seine Trauer aufzubürden. Aber genau das hatte er soeben getan.
    Sie schob ihr Kinn vor, und plötzlich erinnerte sie ihn an Padmé. Dieselbe trotzige Stärke, derselbe Stolz, derselbe Mut.
    »Die Symptome haben nachgelassen, Obi-Wan«, sagte sie mit gefasster Stimme. Ihre Gefühle waren wieder in ihrem Innersten eingesperrt, vor seinen Sinnen verborgen. »Und solange das so bleibt, werde ich mein Leben führen, wie ich es will. Aber jetzt komm! Ich muss den Trainingsraum noch vorbereiten, und die Schüler warten bestimmt auch schon. Was sollen sie denn denken, wenn unser Vorzeige-Jedi zu spät zum Unterricht erscheint?«
    Er versuchte nicht, weiter in sie zu dringen. Wenn sie bereit war, darüber zu reden, dann würden sie darüber reden. So war es schon immer gewesen. Seit ihrer Kindheit. Der Gedanke brachte eine Erinnerung zurück, und genau wie damals, als er noch ein Junge gewesen war, streckte er nun seine Sinne aus und zog mit der Macht an ihren Zöpfen - zum Glück war Anakin nicht hier. »Nenn mich noch einmal einen Vorzeige-Jedi und ich werde deinen Schülern erzählen, wie du damals von dem Billinusdrachen durch die Wüste gejagt wurdest...«
    »Das würdest du nicht wagen!«, zischte sie in gespielter Empörung. »Du hast versprochen - geschworen -, niemals jemandem davon zu erzählen!«
    Mit einem bösen Grinsen wandte er sich zu ihr um. »Das kommt ganz darauf an. Wer ist nun der Vorzeige-Jedi?«
    »Du jedenfalls nicht«, sagte sie und hob in einer Geste der Kapitulation die Hände über den Kopf. »Du warst auch nie einer. Ich habe das nur gesagt, um dich zu ärgern. Bist du jetzt zufrieden?«
    »Mir kommen gleich die Freudentränen. Und nun nach Euch, Meisterin Damsin!«
    Froh, dass er zumindest für den Augenblick eine Beschäftigung gefunden hatte, folgte er Taria zum größten Trainingsraum, hinauf zu Ebene 9. Dort erwartete sie bereits eine Schar Jünglinge, und für die nächsten Stunden gelang es Obi-Wan tatsächlich, den Krieg und seine Sorgen zu vergessen.
    Das Kaliida-Medizentrum war ein grausiger Ort, fand Ahsoka.
    Sie fühlte sich fast schon schuldig, weil sie so dachte - aber das war nun einmal ihre Meinung. Meister Yoda erklärte den Padawanen immer wieder, wie wichtig es war, seine Gedanken nicht zu unterdrücken. Ob nun gut oder schlecht, sie muss- ten frei durch den Verstand fließen, ohne dabei eine Reaktion zu provozieren oder zu verhindern. Erst, wenn ein Jedi im Einklang mit seinen Gedanken war, konnte er seine Entscheidungen wahrlich objektiv treffen.
    Diese Lazarettstation machte auf sie einen sehr deprimierenden Eindruck, und auch die Kaminoaner konnte sie nicht

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