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The Cocka Hola Company: Roman

The Cocka Hola Company: Roman

Titel: The Cocka Hola Company: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matias Faldbakken
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haben sie’s auf einmal mit den Ansichten der Leute, ja, die scheißprogressiven Arschdesigner wollen auf einmal die Meinungen von den Leuten und ihre Liebe zur Umwelt designen, wie denn das, bitte schön? Jetzt lassen sie auf einmal die Objekte als Mittel der Volkserziehung fallen und reden über Ideen und konzeptionelle Aufgaben, bäh, fünfzig Jahre zu spät kommen die da drauf, ich krieg die Krise, ja, ich kriege Angst, ja, Angst kriege ich vor dem Tag, an dem so eine verkackte Designerhurenweltsicht sich in mein Leben einschleicht, da hab ich eine Todesangst vor, ich bring mich um und meine Familie gleich mit, falls ich mal rausfinden sollte, dass mir die Ideen von diesen ganzen Architektenhomos und Designerschwuchteln unter die Haut gekrochen sind, in meinen Blutkreislauf eingedrungen sind, und ich anfange, meine Familie mit schlechtem Geschmack und verficktem Design kaputtzumachen, das ist so was von unheimlich, schaut mal hier, ich zittere schon, es ist eine so unheimliche Vorstellung, dass die dekadenten scheißurformalistischen Designerseelen und Designerideen sich noch weiter in der Öffentlichkeit verbreiten und in die Wohnungen der Leute eindringen, genau wie es ihnen mit den fürchterlichen Kaffeekannen und zombiemäßigen Obstschalen schon gelungen ist, und dann alle Menschen zu so verfickten dekadenten Designeropfern machen, das ist zu viel, aber es passiert ja schon, das kann man sehen, wenn man nur hinschaut, alle sind schon so scheißbewusst, alle sind sich so verdammt sicher, dass sie Geschmack haben und dass das ihr eigener Geschmack ist, von wegen, und es wird die Hölle auf Erden, wenn wir alle in unseren verkommenen Herzen Design- und Architekturkönige sind, aber ich sehe ja, das läuft schon volle Kanne, dank dem fotzenmäßig überheblichen, dem fotzenmäßig selbstverliebten Design sind alle auf einmal so wahnsinnig bewusst und selbstbewusst und selbstkritisch und autonom und aufmerksam und konsumskeptisch und kulturindustrieskeptisch und wertekritisch und innovationsskeptisch und designskeptisch und zenmäßig und kontrovers und rebellisch, und zur selben Zeit sind alle – dank dem eingebildeten, verschissenen, hochnäsigen, pseudoautonomen Kunstdesign – so wahnsinnig konsumpositiv und nicht-snobistisch versnobt und kulturindustrieunabhängig und konsumunabhängig und pornoliberal und amoralisch und jenseits von diesem und jenem und genreübergreifend und nicht-ironisch und nicht-politisch-politisch und nicht-dandy-dandyesk und nicht-boboistisch undsoweiter, und so könnte man stundenlang alle möglichen blödsinnigen Einstellungen runterleiern, die den Leuten eingetrichtert werden durch diesen mentalitäts- und meinungsschaffenden und mentalitäts- und meinungsverbreitenden verfluchten Designterror, den sie auch nur wieder von dem abgefuckten Scheißarchitekturterror abgekupfert haben, den sie auch nur wieder von dem abgefuckten Scheißkunstterror abgekupfert haben, der ursprünglich die Psychowelt, in der die Leute leben, widerspiegeln und problematisieren sollte, aber die Kunst landet auch nur immer schneller auf dem Wohnzimmertisch genau von dem beschissenen Psychosack, den die Kunst eigentlich hatte kritisieren sollen, weil der Psychosack sich auf einmal so eine pseudofortschrittskunstartige Selbstkritikfähigkeit in sein verficktes Hirn hat pflanzen lassen, und zwar von dem verfluchten Fuckdesign, und die Designer sitzen immer noch da und finden, jetzt haben sie aber was Tolles gemacht, indem sie diese von vornherein tot geborene Kritik verbreitet haben, dreihundertsechzig Grad weit im Kreis rum haben sie die abgefeuert und die ganze Welt damit infiziert, mit der schlimmsten überflussgesellschaftsnazistischen Denkweise, die man sich nur vorstellen kann, der schlimmsten, die die Welt jemals gesehen hat, mit dem doofsten nur vorstellbaren Design, scheißegal, mit welchen Gegenständen es sich befasst, all diese völlig überholten künstlerischen Positionen werden der armen Welt mit einem riesigen SCHÖNER WOHNEN-Klistier den Arsch hochgejagt …

    Undsoweiter. Und dann erklärt er nochmal, dass Monica B. Lexow zwar nicht die schlimmste Sorte Designer ist, dass es ihn aber hochzufrieden stimmt, an einem Abend und mit einem Schlag Kinderpsychiatrie, Hobbydesign und Spießbürgerlichkeit eins verpasst zu haben, und zwar so was von. »So eine Paketlösung, die kriegst du nicht jeden Tag hin«, sagt er nachdenklich.

    Simpel steht auf und geht aufs Klo. Casco und Tiptop wissen, dass

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