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The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

Titel: The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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Pferdes vertieft.
    „Herrgott, ich muss mal!“, rief ich wütend, weil er nicht von selbst darauf kommen konnte, dass ich vielleicht einmal am Tag aufs Klo musste.
    Stocksteif setzte er sich im Sattel auf und sah mich misstrauisch an.
    „Jetzt?“, fragte er ungläubig.
    „Jetzt?“, äffte ich ihn gereizt nach. „Nein, wenn du es genau wissen willst, dann schon seit einer Ewigkeit, aber jetzt halte ich es keine Sekunde länger aus!“
    Ross hielt das Pferd an, machte aber keine Anstalten, mich absteigen zu lassen.
    „Hör zu, Samantha, ich habe keine Lust, dir wehtun zu müssen, aber ich werde dir Schmerzen zufügen, wenn du glaubst, mich übertölpeln zu können. Ich bin das erste Mal in meinem Leben auf dem richtigen Weg – ich werde nicht den Fehler machen, dich entwischen zu lassen. Geh dich erleichtern, aber wenn du nicht gleich wieder hier bist, hetze ich die Hunde auf dich. Hast du verstanden?“
    Ob ich verstanden hatte? Oh ja, ich hatte sehr gut verstanden! Der Kerl war irre! Ich saß in der verdammten Vergangenheit fest, wo ein Psycho seine tollwütigen Köter auf mich hetzen wollte.
    Mit größtmöglicher Überzeugungskraft, die ich aufbringen konnte, versicherte ich ihm, sein Misstrauen sei wirklich überflüssig.
    „Ich bin sofort wieder da, versprochen! Ich kann gerne die ganze Zeit über mit dir sprechen, wenn du nur die Hunde von mir fernhältst.“
    Obwohl ich die Hunde nicht direkt fürchtete, gefiel mir die Vorstellung nicht, dass sie ihre Zähne in meinen Hintern gruben, nur weil Ross nicht länger warten wollte.
    Schweigend saß er ab, half mir herunter und deutete mit dem Kopf auf eine Gruppe junger Eschen.
    „Geh endlich! Ich lege keinen Wert darauf, in der Dunkelheit noch immer hier im Wald zu sein.“
    Ich kämpfte mich hastig durch das niedrige Buschwerk und duckte mich hinter die dichten Blätter. Diese verloren im schwindenden Tageslicht bereits ihre Farbe, und ich beeilte mich, mein Geschäft zu erledigen. Vorsichtig spähte ich durch die Zweige, aber Ross stand noch immer bei seinem Pferd. Er hob den Hinterhuf an und runzelte besorgt die Stirn.
    So schnell ich konnte, zupfte ich mir das kratzige Kleid zurecht und kehrte auf den Weg zurück. Ich fuhr mir durch die Haare und pflückte einige Blätter heraus, die mir mein Abstecher ins Gebüsch eingebracht hatte. Das Laub war bereits gelb. Welcher Monat mochte wohl sein, wenn es mitten am Tag bereits dunkel wurde und das Laub sich verfärbte? Und welches Jahr schrieben wir wohl?
    Ich überlegte fieberhaft, ob es irgendwelche Hinweise gab, von denen ich dies ableiten konnte. Payton sah verändert aus, aber nicht wirklich jünger. Wenn der Fluch bereits gesprochen wäre, dann hätte er doch eigentlich in meiner Nähe Schmerzen haben müssen, so wie er es auch 2010 gefühlt hatte. Seine Gleichgültigkeit ließ mich diese Möglichkeit also ausschließen. Das würde bedeuten, dass das Massaker an den Camerons noch nicht stattgefunden hatte.
    „Wir können nicht weiterreiten. Das Pferd hat sich was eingetreten, und ich will nicht riskieren, dass es lahmt“, erklärte Ross und riss mich dabei aus meinen Überlegungen.
    „Was? Und nun?“
    Ross lachte.
    „Und nun? Nun laufen wir, was denkst du denn?“
    Damit verbeugte er sich spöttisch vor mir und ließ mich an seinem Pferd vorbei, ehe er neben mir her schritt. Die Hunde kamen angelaufen und stießen mit ihren Schnauzen immer wieder an seine Handfläche, bis er seinen Sporran öffnete. Jeder Hund bekam etwas, fraß ihm die Belohnung direkt aus der Hand. Ross kraulte die riesigen Köpfe, ehe er bedauernd seinen Beutel schüttelte.
    „Haut ab, ich habe nichts mehr für euch!“
    Ich musste kichern, als er sichtlich Mühe hatte, gegen die bettelnden Hunde anzulaufen, die ihm ständig den Weg verstellten und ihm vor den Füßen herumliefen.
    „Ab mit euch!“, rief er und scheuchte sie davon, ehe er sich die angesabberte Hand am karierten Plaid abwischte.
    „Schweineohren?“, fragte ich.
    Ross nickte. „Ja, die lieben sie.“
    Ich kicherte wieder, als ich mir vorstellte, woher jemand mehr als ein Dutzend Schweineohren nahm. Noch mehr lachen musste ich, als ich vor mir sah, wie Ross die getrockneten Ohren als Proviant in seine Felltasche steckte, ehe er das Haus verließ.
    „Was ist denn so lustig?“, verlangte er zu wissen, konnte sich aber selbst ein Lächeln nicht verkneifen.
    „Nichts, aber ich bin so hungrig, dass ich auch gerne ein Schweineohr abbekommen hätte“, kicherte

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