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The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

Titel: The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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Unsicher sah ich ihn über meine Schulter noch einmal an. Als unsere Blicke sich trafen, wandte er sich ab, damit ich mich ungestört entkleiden konnte.
    Ich schlüpfte hinter einen Busch und löste zuerst den Gürtel mit dem Dolch, den ich dann sogleich mit einigen Kieseln zu überdecken versuchte. Ich wollte das Hauskleid darauflegen und hoffte, dass Payton dies nicht auffallen würde. Solange ich ihn nicht von meiner Geschichte überzeugen konnte, wollte ich die Waffe unbedingt behalten. Meine Hände zitterten, als ich mir den grässlichen Stoff über den Kopf zog. Ich fragte mich, was er denken würde, wenn er mein Shirt, meinen Bügel-BH und den schwarzen Slip mit dem Spitzeneinsatz sehen würde. Meine Wäsche war sicher nicht das, was ein Mann seiner Zeit unter dem Kleid einer Bäuerin vermuten würde.
    Als ich mir das Kleid übergezogen hatte, war mir nicht klar gewesen, dass ich gezwungen sein würde, unter Hochlandschotten zu leben. Ich würde mich in Zukunft noch mehr vorsehen müssen. Die Welt war noch nicht bereit für Kurt Cobain. Mit tiefem Bedauern zog ich mein Top aus, knüllte Cobains Bildnis zusammen und flüchtete mich schnell damit ins Wasser.
    Ich hielt die Luft an, und mein Herzschlag geriet ins Stottern, als das eiskalte Wasser um meine Hüften schwappte. Ich musste einen erschrockenen Laut von mir gegeben haben, denn Payton wandte sich zu mir um. Mit einem stummen Fluch auf den Lippen tauchte ich bis zum Kinn unter, damit er meine unzeitgemäße Unterkleidung nicht zu sehen bekam.
    Das Wasser stach wie tausend Nadeln, und meine Atmung kam keuchend, als meine Lungen versuchten, gegen die vor Kälte verkrampften Muskeln zu arbeiten.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragt er aus der Dunkelheit.
    Ich konnte nicht antworten, weil meine Zähne bereits jetzt aneinanderschlugen.
    „Geh weg!“, stieß ich gepresst hervor.
    „Was? Geht es dir gut? Du ertrinkst doch nicht, oder?“
    Da er bereits mit den Stiefeln im Wasser stand, hob ich abwehrend die Hände und rief: „Nein! Geh weg! Alles bestens!“
    Das Mondlicht ließ mich seinen Zweifel deutlich erkennen, aber er trat einen Schritt zurück und setzte sich nah ans Ufer.
    „Ich bleibe lieber hier, nur zur Sicherheit. Aber keine Sorge, ich habe die Augen geschlossen“, rief er mir zu.
    Durch wildes Wassertreten und Paddeln mit den Armen war mir nicht mehr ganz so kalt, aber vielleicht wurde auch die Sauerstoffversorgung meines Gehirns bereits beeinträchtigt, und ich spürte deshalb die Kälte nicht mehr. Was auch immer es war, ich konnte unmöglich noch länger im Wasser bleiben, ohne mir eine Lungenentzündung zu holen, darum holte ich tief Luft und tauchte vollends unter. Mit meinem Fuß hatte ich schon vorher einen großen Stein ertastet, den ich nun versuchte, etwas anzuheben.
    Gott, war das kalt! Meine Augen schienen einzufrieren und meine Kopfhaut brannte vor Kälte. Mit steifen Fingern klemmte ich das Top unter den Felsen, ehe ich den Stein losließ und laut nach Luft schnappend auftauchte. Mit letzter Kraft schleppte ich mich ans Ufer, trat mit zitternden Beinen aus dem Wasser und kauerte mich schlotternd hinter meinen Busch, als ich Paytons Kichern vernahm.
    „Was ist denn so lustig?“, fragte ich irritiert und schielte zwischen den Zweigen hindurch in seine Richtung, während ich mir das Kleid wieder überzog.
    Ich sah, wie er sich rückwärts fallen ließ und sich vor Lachen den Bauch hielt.
    „Sam, du siehst …“ Er schüttelte sich vor Lachen. „… du siehst so leicht aus wie ein Kätzchen, so klein und zierlich. Aber wenn man die Augen schließt, dann hörst du dich an wie eine Kuh, die versucht, keuchend und schnaubend einem sumpfigen Morast zu entkommen.“
    Ich hatte Mühe, seine letzten Worte zu verstehen, weil sie von seinem Glucksen beinahe übertönt wurden, aber den Sinn verstand ich wohl. Wütend griff ich mir eine Handvoll Kiesel und schleuderte sie in die Richtung, aus der das Lachen kam, und, als ich ihn stöhnen und aufspringen hörte, musste ich selbst kichern. Das Knirschen seiner Schritte kam näher, aber er blieb vor dem Busch stehen.
    „Wenn es dir nichts ausmacht, werde ich mich auch schnell waschen, ehe wir zurückgehen.“
    Er wartete nicht auf meine Zustimmung, sondern trat ans Wasser, löste die Brosche an seiner Schulter und den Gürtel um seine Hüften. Schon sank die Stoffbahn, die ihn kleidete, zu Boden. Sein strahlend weißer Hintern leuchtete mir im Mondlicht entgegen, und ich musste schlucken,

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