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The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

Titel: The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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ich noch gar nicht angefangen.
    Schweigen. Die Brüder sahen sich ratlos an.
    „Was?“
    Oh Gott!, natürlich hatten sie noch nichts von Keimen und Bakterien gehört und vermutlich auch noch nie etwas desinfiziert. Ich musste es wohl einfacher halten.
    „Habt ihr Whisky?“
    Sofort erhellten sich die Gesichter vor mir, und Sean verschwand in der Kate, aus der er kurz darauf einen Becher des Alkohols brachte.
    Ich goss etwas davon auf die Wunde, und Fingal zuckte zusammen. Stöhnend und ächzend warf er sich herum, ohne zu sich zu kommen.
    „Haltet ihn, sonst rollt er herunter!“, rief ich und versuchte ebenfalls, Fingal zurück auf den Tisch zu drücken. Nach diesem Kampf hingen mir die Haare ins Gesicht, und ich blies sie mir aus der Stirn. Auch Sean und Payton war die Anspannung ins Gesicht geschrieben, aber sie bedeuteten mir, fortzufahren.
    „Worauf wartest du? Fang endlich an!“, bellte mich Blair ungeduldig an.
    „Mach ich ja, aber ich kann nicht versichern, dass ich ihm dabei keine weitere Verletzung zufüge.“
    Blair packte meinen Oberarm, und ich zuckte unter seinem schmerzhaften Griff zusammen.
    „Wage es nicht!“, zischte er, und jeder meiner Versuche, ihm meinen Arm zu entreißen, führte nur dazu, dass er noch fester zupackte.
    „Au! Du spinnst doch! Lass mich los!“, rief ich.
    Im nächsten Moment explodierte mein Kopf und mir wurde die Luft aus den Lungen gepresst, als ich hart zu Boden geschleudert wurde. Ich schmeckte Blut, und meine Wange brannte wie Feuer. Benommen tastete ich mein Gesicht ab und unternahm einen kläglichen Versuch, mich aufzusetzen. Ein Kilt schwang vor meiner Nase, und zwei muskulöse Waden verstellten mir die Sicht.
    „Seas!Lass sie in Ruhe, Blair! Schlag sie noch einmal, und …“, ging Payton seinen Bruder an. Er hatte sich schützend vor mir aufgestellt und die Fäuste an den Seiten geballt.
    „… und was? Wenn das Weib uns nicht helfen will, dann blüht ihr noch ganz anderes“, drohte der Älteste.
    „Das ist doch Unsinn, Blair. Sieh dir das Mädchen doch an. Sie wird uns helfen …“
    Das Adrenalin jagte wie eine belebende Droge durch mich hindurch und verlieh mir die Kraft, aufzustehen und mich dieser beschissenen Aufgabe zu stellen!
    „Natürlich werde ich mein Bestes tun, aber ich kann nicht zaubern! Wenn ich es könnte, wäre ich jetzt sicher nicht hier. Der Pfeil muss raus, weil sich die Wunde sonst entzündet. Vielleicht verschließt dieser aber gerade noch ein verletztes Blutgefäß, was bedeutet, wenn ich ihn entferne, könnte Fingal verbluten.“
    Ob dieses Risiko wirklich bestand, konnte ich nicht sagen, aber in der Fernsehserie hatte es so etwas schon gegeben. Ziemlicher Mist für Fingal, dass sein Leben von mir abhing, die ich meine ganze medizinische Weisheit aus dem Fernsehen bezogen hatte, dachte ich, als ich aufzustehen versuchte.
    Alle Augen waren auf mich gerichtet. Mein Kiefer pochte unter der Nachwirkung der Ohrfeige. Verdammt, tat das weh! Selbst jetzt konnte ich noch nicht klar sehen. Zum Glück streckte mir Payton die Hand entgegen, um mir zu helfen. Noch nie hatte mich jemand so geschlagen – naja, außer Ross, der mich sogar mit der Faust niedergestreckt hatte. Wenn ich darüber nachdachte, wollte ich lieber nicht wissen, was mich in den nächsten Tagen noch alles erwartete.
    Mit so viel Würde, wie ich jetzt noch aufbringen konnte, versuchte ich, Blairs bedrohliche Anwesenheit auszublenden. Es war noch nicht lange her, da hatte dieser Schotte auf meiner Seite gekämpft. War es richtig zu sagen, dass etwas, was erst in ferner Zukunft geschehen würde, noch nicht lange her war? Alles Grübeln über diese ungewöhnliche Konstellation brachte mich auch nicht weiter, denn im Moment sah es nicht so aus, als wären Blair und ich die besten Freunde. Und der brennende Handabdruck in meinem Gesicht verstärkte diesen Eindruck. Ich wusste nicht, ob Paytons Hand in meinem Rücken mir Schutz geben sollte oder ob er mich damit nur zurück an den Tisch mit dem Patienten dirigieren wollte. Was immer es auch war, die Berührung spendete mir Trost.
    Schließlich nahm ich meinen ganzen Mut zusammen, packte den Pfeil und versuchte, ihn gleichmäßig und so gerade wie möglich aus Fingals Brust zu ziehen.
    Scheiße, steckte der tief! Ich hätte nie für möglich gehalten, dass ein Mensch mit so einem langen Holzstück in der Brust überhaupt so lange überleben kann. Verkrustetes Blut klebte an dem Schaft, und mir wurde schwindelig. Ich fühlte

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