The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
Mich überzog eine wohlige Gänsehaut, die sich bis in den Nacken erstreckte.
Es war ein schönes, berauschendes Gefühl, wenn auch ein bitterer Beigeschmack dabei war: Nämlich seine Frau, die ich immer im Hinterkopf hatte, wie auch der Streit von grade eben.
Ich würde bald eine Erfahrung machen, die ich nicht so schnell vergessen würde. Dann kamen die ersten Zweifel: Männersex.
„ Philipp.” Meine Stimme zitterte ein wenig.
„ Ja?” Philipp spürte, dass ich unsicher wurde. „Bist du dir sicher?“, hakte er trotzdem nach.
„ Mhm. Ich möchte es wirklich. Ich bin mir sicher.” Die Sicherheit schwand jedoch mit jedem weiteren Wort.
Nein, nicht wirklich.
„ Dean.”
„ Ja?”
„ Eine Bitte hätte ich noch.”
Ach ne?
Erstaunt sah ich ihn an. Was konnte es sein? „Was gibt es?”
„ Nenne mich nicht mehr Adelsarsch. Über den Wichser und das Arschloch sehe ich noch gnädig hinweg. Aber nicht bei Adelsarsch.”
Meine Augen wurden groß und dann fing ich herzhaft an, zu lachen. Philipp stimmte mit ein.
„ Wenn es nur das ist”, sagte ich lachend. „Okay, das lässt sich irgendwie einrichten …” Ich kicherte weiter, weil mir gar nicht aufgefallen war, dass ich ihn Adelsarsch genannt hatte. In meiner Wut sagte ich viele Dinge, die ich aber schnell wieder vergaß. Nun ja, solange er mich nicht auf die Palme brachte, würde ich mir dieses Wort einfach verkneifen. Wobei, ein kleiner Adelsarsch war er schon.
Pardon, großer Adelsarsch.
Ich habe es ihm gerade eben erst versprochen, dass ich ihn nicht mehr so nennen werde, ermahnte ich mich in Gedanken, während ich mit Philipp herumalberte und wir heftig miteinander flirteten. Ich kam allein vom Klang seiner angenehmen Stimme wieder ins Schwärmen, wie auch von seinen Augen, die ich nie genug ansehen konnte, die auf mich eine seltsame Faszination ausübten.
„ Dean, du bist einmalig, weißt du das! Also wirklich, Adelsarsch.“ Er schüttelte belustigt seinen Kopf. „So hatte mich noch keiner genannt. Wirklich keiner.”
„ Tja, es gibt immer für alles ein erstes Mal.“ Ich strich ihm daraufhin mit meinem Daumen über seinen Handrücken und fuhr sanft die einzelnen Erhebungen der Knöchel nach.
„ In der Tat gibt es das ...“, antwortete er daraufhin zweideutig, was mich erröten ließ. Er legte seine andere Hand auf meinen streichelnden Daumen. Der sanfte Druck, der von ihm ausging, verursachte bei mir ein schönes Gefühl. Unsere Vertrautheit war somit einigermaßen wieder hergestellt worden.
Als unsere Albernheiten eingestellt waren, standen wir fast gleichzeitig vom Bett auf, wohl wissend, was jetzt kommen würde. Ich musste mir eingestehen: Ich war wirklich nervös. Sehr nervös sogar. Philipp hatte nach meiner Hand gefasst.
„ Warte kurz hier, ich bin gleich wieder da!”
Wo willst du denn hin?
Ich konnte mir keinen Reim darauf machen. Er erriet meinen Gedanken.
„ Ich geh kurz ins Bad.“
Dann ließ er meine Hand los und verschwand im Nebenraum. Die Tür ließ er dabei offen.
Ich stutzte, weil mir nicht aufgefallen war, dass dieses Zimmer noch ein Bad besaß.
Vielleicht muss er auf die Toilette. Aber lässt man in solchen Kreisen die Tür wirklich offen? Wohl eher nicht, dachte ich verwundert.
Irritiert aber auch von Neugierde getrieben spickte ich von meinem Platz aus in das Zimmer in dem Philipp verschwunden war. Ich sah weiße Fliesen und seufzte, als mein Blick auf den Boden fiel und ich ein Teil von einem roten Badvorleger sah, auf dem Philipp stand. Ich hörte Schränke, auf und zu gehen.
Klasse! Oh Philipp …
Ich rollte innerlich mit den Augen und strich mir übers Gesicht, unterdrückte ein Fluchen und schüttelte nur den Kopf.
An die Farbe Rot werde ich mich wohl oder übel gewöhnen müssen. Wie mir scheint, ist das deine Lieblingsfarbe. Meine nicht ... nein, meine garantiert nicht. Aber Gelb finde ich noch schlimmer.
Keine Minute später kam er mit einer Tube und Papiertüchern in der Hand zurück. Meine Augen weiteten sich, als ich darauf starrte.
Ohaaaa…, dachte ich mit Schreck und mir schoss das Blut in Nanogeschwindigkeit in den Kopf, ließ mich bis auf die Haarwurzel knallrot werden. Mein Blut rauschte durch meine Adern wie ein ICE bei voller Geschwindigkeit durch einen Tunnel. Man konnte mich genauso gut auch als eine überreife Tomate bezeichnen. Ich brauchte keinen Spiegel, um das zu wissen.
Seit ich dich kenne, ist das zu einem Dauerzustand geworden.
Meine Gedanken kreisten nur noch
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