The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
Philipp womöglich erst heute Abend fertig mit Aussprechen gewesen.
Ich knirschte mit den Zähnen und antwortete nicht.
„ Dean, mach jetzt kein Staatsgeheimnis daraus, los rede jetzt!“ Mein Graf war alles andere als geduldig.
Ja, ja, ist ja gut. Mann!
„ Er ist Sicherheitswachmann und arbeitet beim Tower“, zischte ich leise, fast lautlos, zu ihm. Es war mir peinlich.
„ Wo? Sprich doch mal laut und deutlich, wenn du gefragt wirst. Von den Lippen kann ich leider nicht ablesen!“ Philipp hatte nicht alles verstanden und war immer noch verärgert. Sehr sogar.
„ Er ist Sicherheitswachmann beim Tower“, wiederholte ich meine Antwort widerstrebend.
Oh Mist, muss das jetzt sein, ich hasse solche Zurechtweisungen.
Jetzt hatte es auch Philipp richtig verstanden, und wirkte mehr als nur zornig auf mich.
„ Verdammte, verfluchte, Scheiße!“
Habe ich das eben richtig verstanden? Du fluchst?
Ich war über Philipps unadelige Ausdrucksweise richtig erstaunt.
„ Ich dachte, du kennst solche Wörter nicht! Ist es überhaupt erlaubt, solche Ausdrücke auf so einem vornehmen Landsitz, wie hier, zu benutzen?“ Ich wedelte hektisch mit meinen Händen vor seinem Gesicht herum. „Nicht, dass gleich ein Fluch übers Haus ausgesprochen wird oder das Gemäuer deswegen zusammenfällt, oder der ...“ Ich konnte mal wieder nicht meine Klappe halten, und es war auch dafür zu spät, da mir Philipp schon einen vernichtenden Blick zuwarf, der mich augenblicklich verstummen ließ.
„ Witzig Dean, absolut witzig … Deine Sorgen möchte ich mal haben.“
Er rieb sich am Kopf. Seine Haare standen nun von allen Seiten ab, sodass es aussah, als ob er in die Steckdose gegriffen hätte.
Hätten wir jetzt nicht unsere Meinungsverschiedenheit, hätte ich sogar darüber lachen können, aber so blieb mir der Humor im Hals stecken.
„ George wird nicht lange brauchen, bis er weiß, wer ich bin, da auch ich meinen Schmuck dort deponiere, klasse, absolute klasse.“ Er rutschte unruhig auf dem Sitz hin und her.
Ich schaute ihn ungläubig an, als er weitersprach. Seine Stimme klang sehr ernst.
„ Womöglich posaunt er alles heraus. Ich hab doch gesagt: stiller Gefährte, Dean. Damit meinte ich, dass du und ich eine gewisse Anonymität bewahren. Ich bin schon so lange in der Presse als exzentrisch abgestempelt worden, weil ich gewisse Clubs hin und wieder aufsuche.“ Er stützte sich schwerfällig mit dem Kopf ab, als ob er eine schwere Last zu tragen hätte, und atmete tief durch. Danach schaute er wieder zu mir.
„ Weil einige Dinge hier und da an die Oberfläche gesickert sind, auf die ich wirklich nicht stolz bin. Auch ich habe eine …“ Er atmete dabei tief durch, „… Vergangenheit!“, brachte er schließlich seinen Satz schwerfällig zu Ende.
Ich merkte, dass ihm das Reden nicht leicht gefallen war. Meine Gedanken überschlugen sich.
Was für Dinge?
„ Was für eine Vergangenheit?“, wollte ich wissen. Die Neugierde schlug zu.
Philipp ging nicht auf meine Frage ein, sondern redete unbehelligt weiter.
„ Meine Frau bat mich um mehr Diskretion.“ Seine Augen waren jetzt auf mich gerichtet, währenddessen er versuchte sich die Haare glatt zu streichen. Dann wurde seine Tonlage schneidend. „Das erwarte ich gefälligst auch von dir, allein schon wegen meiner Frau!“ Hatte er seine Frau und mich in einem Atemzug erwähnt.
Philipp selbst wirkte auf mich hölzern. Ohne dass es mir gleich bewusst wurde, kam meine Eifersucht auf seine Ehefrau zurück.
„ Ich bin aber nicht deine Frau“, gab ich schnippisch zur Antwort und knirschte ungewollt mit meinen Zähnen.
Blöde Kuh. Ich kann sie jetzt schon nicht ausstehen.
„ Mein Gott, Dean. Kann ich nicht einmal meine Frau erwähnen, ohne dass du dich gleich verfärbst! Du bist wirklich schlimmer als eine Frau überhaupt sein könnte. Deine Eifersucht ist bei mir nicht angebracht. Ich toleriere es nicht. Hast du das verstanden?“ Sein Gesicht war zu einer Maske erstarrt, seine Stimme hatte einen befehlshaberischen Ton angenommen. „Wir können nicht als Paar zusammen an die Öffentlichkeit gehen, wann begreifst du das endlich? Sei doch nicht immer so blauäugig.“
Ich zuckte unter seinen Worten leicht zusammen. Das saß gewaltig. Ich kam mir in diesem Augenblick wie ein ungezogener Schuljunge vor, der gerade seinem Lehrer ein Furzkissen unters Stuhlkissen gelegt hatte und gleichzeitig erwischt wurde.
Ich hab doch gar nichts Schlimmes getan. George wird
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