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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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es würde nicht lange dauern. Die Untersuchung, meine ich.«
    McCabe nahm an, dass sie auf der Suche nach Absolution war. Nach Sündenerlass. Damit konnte er nicht dienen. Genauso wenig wie die Interne Ermittlung. Wenn sie Schuldgefühle hatte, dann würde sie damit leben müssen. Er legte ihr den Arm um die Schultern. »Du hast mir das Leben gerettet«, sagte er. »In der chinesischen Philosophie bedeutet das, dass du jetzt dafür verantwortlich bist.«
    Sie drehte sich um, blickte ihm in die Augen und zwang sich zu einem Lächeln. »Dann hätte ich ihn vielleicht doch lieber zustechen lassen sollen.«
    Ein uniformierter Sergeant namens Toomey erschien auf dem Flur. »Okay, McCabe, Sie sind dran.«
    Al Blanchard saß hinter seinem Schreibtisch. Toomey nahm rechts von ihm Platz. Bill Fortier stand an die Wand gelehnt hinter Blanchard. Mit ihm hatte McCabe nicht gerechnet.
    Fortier erledigte das Vorstellen. »Mike McCabe. Sergeant Pat Toomey.« Die beiden Männer nickten, gaben einander aber nicht die Hand. »Pat ist für die Dauer dieser Untersuchung zur Dienststelle für Interne Ermittlungen abgestellt worden.«
    McCabe hatte Toomeys Namen schon einmal gehört. Angeblich gab er alles, was er sah und hörte, sofort an Tom Shockley weiter. Die meisten Kollegen passten genau auf, was sie in seiner Gegenwart sagten, weil sie wussten, dass früher oder später auch der Chief davon erfahren würde. McCabe beachtete Toomey nicht und wandte sich an Fortier. »Maggie hat gesagt, dass du sie von den Ermittlungen abgezogen hast, Bill. Angesichts der Tatsache, dass der Killer immer noch frei da draußen rumläuft und Lucinda Cassidy nach wie vor vermisst wird, finde ich das Wahnsinn. Sie hat doch eindeutig nur auf ihn geschossen, um mir das Leben zu retten.«
    Blanchard ergriff als Erster das Wort. »Sergeant, die Vorschriften besagen, dass jeder Beamte, der im Dienst eine Schusswaffe benutzt, in den Innendienst versetzt werden muss. Aber in diesem Fall wird es wohl nicht allzu lange dauern. Es scheint klar auf der Hand zu liegen, dass Detective Savage den tödlichen Schuss zu Recht abgegeben hat. Wir müssen nur wirklich sicher sein.«
    »Also gut, Mike«, schaltete sich Fortier ein. »Jetzt erzählst du uns ganz genau, was passiert ist, und zwar von dem Moment an, als du diese Sophie Gauthier zum ersten Mal gesehen hast, bis zu Maggies Schuss auf diesen Kerl in der Klinik.«
    McCabe erzählte alles. Sie stellten ihm Fragen. Er beantwortete sie. Das Ganze dauerte eine knappe Stunde. Am Schluss sagte er: »So sieht’s aus. Werde ich jetzt auch an den Schreibtisch verbannt?«
    »Nein«, erwiderte Blanchard.
    »Ach nein? Aber wieso denn das? Verdammt nochmal, ich habe zwei Schusswaffen benutzt. Beide am selben Abend. Maggie hat nur einmal geschossen!«
    Blanchard blieb stumm.
    »Machen Sie sich keine Gedanken.« McCabe empfand nur noch Müdigkeit und Wut. »Wir legen den Fall einfach ein paar Tage auf Eis. Ich kann die Pause verdammt gut gebrauchen. Hab zu Hause genug zu tun. Vielleicht«, fügte er bitter hinzu, »vielleicht kriegen wir die Bösewichte ja dazu, die Ermordung von Lucinda Cassidy ein paar Tage zu verschieben, so lange, bis die Guten sich wieder sortiert haben. Andererseits«, – er zuckte mit den Schultern –, »vielleicht auch nicht.«
    »Wissen Sie was, McCabe, Sie legen da eine ziemliche Arroganz an den Tag.« Das war Toomey. »Ich habe schon gehört, dass Sie hier rumstolzieren, als wären Sie eine ganz große Nummer aus New York. Und jetzt sehe ich, dass das stimmt.«
    McCabe fixierte ihn mit seinem Blick. »Leck mich am Arsch, Toomey«, sagte er. Der Angeredete erstarrte.
    »Also gut, jetzt ist aber Schluss.« Blanchard hob beschwichtigend beide Hände, spielte den guten Bullen als Gegenpart zu Toomeys bösem Bullen. »Sie regen sich wieder ab, Pat, und behalten Ihre persönlichen Bemerkungen in Zukunft für sich. McCabe, zurück an die Arbeit. Sie bleiben dran an dem Fall.«
    »Ach wirklich? Ich dachte, die Vorschriften besagen, dass wir jedes Mal, wenn wir eine Schusswaffe benutzen, in den Innendienst versetzt werden müssen?«
    »Sagen wir einfach, die Ermittlungen in Ihrem Fall wurden abgeschlossen und Sie von jedem Vorwurf freigesprochen. Das ging so schnell, dass es Ihnen offenbar gar nicht aufgefallen ist.«
    »Wir legen in deinem Fall die Vorschriften ein bisschen großzügiger aus, Mike, aber wir verstoßen nicht dagegen«, sagte Fortier. »Zum einen hast du niemanden umgebracht, im Gegensatz zu

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