Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
Vom Netzwerk:
gesprochen. Holland und Wilcox sind zwei. Wer ist der dritte Mann?«
    »Der dritte Mann«, sagte er, »heißt Lucas Kane – und, genau wie Harry Lime im Film, ist er angeblich tot.«

43
    Donnerstag, 18.00 Uhr
     
    Hätte irgendjemand die beiden Gestalten beobachtet, sie wären ihm wohl wie Geister vorgekommen. Ein Mann und eine Frau, beide ganz in Weiß gekleidet, schritten gemeinsam über eine durchscheinende, nahezu farblose Ödnis, da, wo die Grenzen zwischen Sand und Meer, zwischen Meer und wolkenverhangenem Himmel miteinander verschwammen.
    Eine ganze Zeit lang schienen sie ihren eigenen Gedanken nachzuhängen, hielten beide den Blick gesenkt, registrierten die Abdrücke, die ihre Füße im Sand hinterließen. Nach einer Weile blieben sie stehen, und die Frau wandte sich ihrem Begleiter zu. Sie ergriff seine Hand, als wollte sie ihn dazu bringen näher zu kommen. Er rührte sich nicht. Sie ließ ihn los. Eine blonde Strähne wehte ihr ins Gesicht. Sie strich sie beiseite.
    Sie sagte etwas, aber ihre Worte waren nur für den Mann zu verstehen. Er schüttelte den Kopf. Sie setzten sich wieder in Bewegung, im Gleichschritt, als wären ihre Beine durch unsichtbare Schnüre miteinander verbunden. Er legte ihr den Arm um die Hüfte. Sie schmiegte sich an ihn.
    Ein kleiner Vogel, ein lilafarbener Strandläufer, kreuzte ihren Weg. Er flatterte aufgeregt mit einem Flügel. Der andere hing gebrochen und sinnlos an seiner Seite herab. Sie beobachteten den Vogel einen Augenblick lang. Dann stellte die Frau dem Mann erneut eine Frage. Und erntete ein erneutes Kopfschütteln. Der Vogel lief davon. Die beiden Menschen setzten ihren Weg am Strand entlang fort.
    Schließlich war der Strand zu Ende, und sie kamen zu einem kleinen Parkplatz, auf dem nur ein einziges Auto stand. Ein schwarzer Porsche Boxster. Der Mann reichte der Frau die Hand, um ihr auf den Bohlenweg zu helfen, der zwischen Strand und Asphalt verlief. Sie griff danach und zog sich hinauf. Eine Hand auf seine Schulter gelegt stellte sie sich erst auf das eine, dann auf das andere Bein und schüttelte den Sand aus ihren Sandalen. Dann gingen sie gemeinsam zum Auto. Sie lehnte sich gegen die Tür, schlang ihm die Arme um den Hals und zog ihn zu sich heran. Er ließ eine Hand unter ihre Jacke gleiten und streichelte die weiche Haut an ihrem Rücken. Sie räkelte sich unter seiner zärtlichen Berührung. Seine Hand wanderte nach vorn und legte sich um ihre kleine Brust, drückte sie sanft, spielte mit ihrer Brustwarze, bis sie sich aufgerichtet hatte. Dann glitt die Hand auf die andere Seite. Er streichelte das Narbengewebe an der Stelle, wo einst ihre zweite Brust gewesen war. Sie erstarrte und stieß seine Hand beiseite. Er legte sie wieder dorthin. Sie stieß die Hand erneut beiseite, und erneut legte er sie auf die Stelle. Dieses Mal ließ sie es zu.
    Sie hob den Blick und suchte mit ihren Lippen seinen Mund. »Warum tun wir das?«
    »Weil es sich gut anfühlt?«
    »Abgesehen davon.«
    »Weil das Risiko dich erregt?«
    »Ja. Das wird es wohl sein.«
    Er ließ die Hand sanft forschend zwischen ihre Beine gleiten.
    »Sie haben mein Auto durchsucht«, sagte sie, während ihr Atem schneller wurde. »Sie haben den Ohrring von diesem Mädchen darin gefunden. Das auf dieser Müllhalde ermordet worden ist, weißt du?«
    Er wich zurück, musterte sie aus tiefliegenden Augen, ohne ein Wort zu sagen.
    »Null negativ, nicht wahr?«
    Er blieb immer noch stumm.
    »Keine Sorge«, sagte sie und beugte sich vor, um ihm noch einen Kuss zu geben. »Von mir erfährt niemand was.«
    »Ja«, erwiderte er nach einer kurzen Pause. »Ja, da bin ich mir ganz sicher.«
    Seine Finger suchten und fanden ihren Hosenknopf und machten ihn auf. »Nicht hier«, sagte sie. »Jemand könnte uns sehen.«
    Er zog den Reißverschluss auf und schob ihre Hose und das Höschen über ihre schmalen Hüften nach unten.
    »Stimmt. Jemand könnte uns sehen«, flüsterte er. »Ist das nicht gerade das Reizvolle daran?«
    Seine Hand wanderte erneut zwischen ihre Beine, und sie konnten beide spüren, wie das Herz in ihrer Brust raste. Zwei Finger glitten in sie.
    »Warte«, flüsterte sie. Sie trat aus der Hose, faltete sie sorgfältig zusammen und legte sie durch das offene Fenster auf den Vordersitz des Wagens. Dann sah sie zu, wie er es ihr nachmachte. Allerdings ließ er seine Hose einfach auf dem Boden liegen. Sie nahm ihn in die Hand, und er wurde steif. Dann lehnte sie sich mit dem Rücken an das Auto.

Weitere Kostenlose Bücher