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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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einsperren.«
    »Immerhin würde es ihn daran hindern, Lucinda Cassidy umzubringen.«
    »Du machst da nur einen klitzekleinen Denkfehler.«
    »Ach ja? Und welchen?«
    »Falls Spencer unser Mann ist, dann ist er auch der Einzige, der weiß, wo Cassidy sich jetzt befindet. Nach dem, was wir bis jetzt wissen, könnte er sie auch irgendwo in einer Höhle versteckt halten. Wenn wir ihn einsperren, glaubst du, dann sagt er uns, wo sie ist? Niemals. Das wäre doch der eindeutige Beweis, dass er der Täter ist. Er würde einfach nur stumm wie ein Fisch in seiner Zelle sitzen. So behält Cassidy zwar ihr Herz, verdurstet aber stattdessen. Oder verhungert. Oder Gott weiß was.«
    »Wir könnten ihm einen Deal anbieten«, sagte Tasco. Er klang jetzt ein wenig unsicher. »Strafminderung, wenn er uns verrät, wo sie ist.«
    McCabe wandte sich an Lund. »Erklären Sie’s ihm, Burt. Sie sind der Staatsanwalt. Glauben Sie ernsthaft, dass die Staatsanwaltschaft sich auf einen Deal mit einem Serienkiller einlassen würde, der mindestens fünf unschuldige Menschen, vielleicht sogar noch einen ganzen Haufen mehr, misshandelt und brutal ermordet hat?«
    Lund schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Und ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass Spencer sich darauf einlassen würde.«
    Tasco wandte sich erneut an McCabe. »Also gut, McCabe, du bist das Wunderkind. Was schlägst du vor?«
    »Weitersuchen. Und gleichzeitig Spencer an der langen Leine lassen. Wenn er nicht merkt, dass wir ihn beobachten, dann führt er uns vielleicht zu ihr.«
    »Oder auch nicht.« Tascos Stimme klang frustriert.
    »Okay, vielleicht auch nicht, aber im Augenblick ist er unsere einzige konkrete Spur.«
    Tasco verließ den Raum. McCabe und Lund folgten ihm und sahen gerade noch, wie Spencer mit seinem schicken Pullover und Sheldon Thomas in seinem Nadelstreifenanzug hinter einer Fahrstuhltür verschwanden. »Eines ist jedenfalls sicher«, sagte McCabe, während sein Blick von Thomas zu dem zerknitterten Burt Lund wanderte, der neben ihm herging und eine Handvoll M&Ms mampfte.
    »Ach ja? Was denn?«
    »Die gegnerische Partei ist sehr viel besser angezogen als wir.«

42
    Donnerstag, 16.30 Uhr
     
    McCabe traf sich mit Maggie im Tallulah’s. Trotz des ausgefallenen Namens war das Tallulah’s eine einfache Stadtteilkneipe für die Singles, die Munjoy Hill bevölkerten. Wie üblich war es laut und voll. Ein paar Polizisten, die McCabe nicht besonders gut kannte, verbrachten ihren Feierabend an der Theke. Sie suchten sich einen leeren Tisch in einer Ecke, die weit genug von den Polizisten entfernt war, so dass sie nicht belauscht werden konnten. Eine Künstlerfreundin von Kyra, Mandy irgendwas, nahm ihre Bestellung entgegen. Wie die meisten Künstler konnte auch sie nicht vom Ertrag ihrer Arbeiten leben, hatte aber, im Gegensatz zu Kyra, kein Treuhandvermögen in der Hinterhand, mit dem sie das Minus hätte ausgleichen können. Eigentlich sollte jeder ein Treuhandvermögen haben, dachte McCabe. Aber dann gäbe es wiederum keine Kellnerinnen oder Tellerwäscher oder Klempner oder Polizisten. Bloß noch Künstler und Trinker. McCabe bestellte sich einen Glenfiddich und dazu ein kühles Shipyard. Maggie begnügte sich mit einem Shipyard. Dann, nach einem kurzen, aussichtslosen Kampf mit ihrem inneren Schweinehund, bestellte sie noch einen Teller Nachos. McCabe konnte sich einfach nicht erklären, wie sie trotzdem so schlank blieb.
    Kyras Freundin ging los, um die Bestellung in Auftrag zu geben.
    Maggie fing an. »Also gut, ich habe ein paar interessante Sachen herausgefunden. Erstens: Das Cumberland Medical Center ist nicht die Quelle für die Blutgruppen. Nur eines der vier Opfer war dort jemals Patient. Zweitens: Sie hatten alle vier unterschiedliche Hausärzte.«
    Noch bevor Maggie bei drittens angelangen konnte, war Mandy mit den Getränken zur Stelle. »Die Nachos kommen sofort.«
    Als sie wieder weg war, fragte McCabe: »Aber wo ist dann die Verbindung? Ein Testlabor?«
    »Nein. Das Rote Kreuz.«
    McCabe dachte einen Augenblick nach. »Blutspenden?«
    »Ja. Wendy Branca, Brian Henry, Katie Dubois und Lucinda Cassidy haben alle im Lauf des vergangenen Jahres Blut gespendet.«
    »Dann hat also jemand den Computer des Roten Kreuzes geknackt?«
    »Nein. Jetzt wird’s interessant. Du wirst es nicht glauben, aber seit anderthalb Jahren ist die Ehefrau eines gewissen Herrn Doktor als ehrenamtliche Helferin für das Rote Kreuz tätig. Dreimal pro Woche.«
    »Sag

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