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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Blick zu. »Tschuldigung«, murmelte er. Dann schaute er zum Fenster hinaus. Er konnte nicht das Geringste erkennen.
    »Heute früh ist ein Jugendlicher gestorben, an den Folgen eines Verkehrsunfalls«, fuhr Maggie fort. »Dessen Herz hätte Spencer eigentlich einer Frau namens …« Maggie unterbrach sich. Anscheinend sah sie in ihren Notizen nach. »… Lisa Lynch einpflanzen sollen.«
    »Aber er ist nicht zum Dienst erschienen?«
    »Ganz genau. Dr. Codman ist für Spencer eingesprungen. Um ein Haar wäre die ganze Operation schiefgegangen, und die Frau hätte ebenfalls nicht überlebt.«
    Warum war Spencer nicht erschienen? Es gab eine ganze Reihe denkbarer Gründe, aber keiner davon verhieß etwas Gutes. »Hast du es bei ihm zu Hause versucht? Und auf seinem Handy?«
    »Ja, klar. Jedes Mal nur die Mailbox. Ich glaube, wir haben uns geirrt. Ich glaube, er steckt doch in der Sache mit drin, und jetzt hat er sich aus dem Staub gemacht.«
    McCabe hatte seine Zweifel. Selbst wenn Maggie Recht und Spencer tatsächlich etwas damit zu tun hatte, dann käme eine Flucht doch praktisch einem Schuldeingeständnis gleich. Also gut. Sie hatten den Ohrring und sie hatten Blut im Lexus gefunden, aber selbst zusammengenommen war das für einen Schuldspruch zu wenig. Wenn man einen Rechtsanwalt wie Sheldon Thomas hatte, sowieso. Verdammt, sie konnten ja nicht einmal beweisen, dass Spencer den Lexus überhaupt gefahren hatte. Die Beweislage war sehr viel dünner als bei O.J. Simpson und seinen Bruno-Magli-Schuhen. Und genauso würde Thomas auch argumentieren.
    Das Flugzeug setzte sich langsam wieder in Bewegung.
    Maggie sagte: »Könnte doch sein, dass er schuldig ist und dass Tasco ihn während der Befragung doch mehr aus dem Konzept gebracht hat, als du gedacht hast. Er hat das Gefühl, dass wir kurz davor sind, ihm auf die Schliche zu kommen, und zieht Leine.«
    »Ja. Kann sein«, meinte McCabe ohne rechte Überzeugung. Das Flugzeug hatte jetzt das Gate erreicht. Der Pilot schaltete die Anschnallzeichen aus, und die Leute um ihn herum fingen an aufzustehen. »Und was ist mit Hattie?«, wollte er wissen.
    »Wo sie ist, wissen wir auch nicht. Ich glaube, sie sind zusammen abgehauen.«
    McCabes Sitznachbarin blickte ihn erneut an. Er saß immer noch auf seinem Platz, und sie wollte aussteigen. Er stand auf und schlug sich den Kopf am Gepäckfach an. »Wo steckst du jetzt?«, wollte er wissen, während er sich den Schädel hielt und sich auf den Gang hinausschob.
    »Wir verlassen gerade die 109.«
    »Habt ihr schon eine Fahndung rausgeschickt?« Er wollte Spencer nicht namentlich erwähnen.
    »Haben wir. Für den BMW und den Porsche. An alle Bezirke in Maine und an die New Hampshire State Police.«
    Die Stewardess öffnete die Tür, und die Menschenschlange schob sich langsam in Richtung Ausgang.
    »Die öffentlichen Verkehrsbetriebe haben wir auch verständigt. Bus, Bahn und Flughafen.«
    »Vielleicht laufen sie mir ja beim Aussteigen in die Arme«, sagte McCabe. Die Vorstellung entlockte ihm ein Lächeln. Ein grimmiges.
    Wieder geriet die Schlange ins Stocken. Eine junge Frau direkt vor McCabe, schätzungsweise zwanzig Jahre alt und vermutlich College-Studentin, versuchte verzweifelt, eine viel zu große Leinentasche aus dem viel zu kleinen Gepäckfach zu zerren. Er ließ das Handy in seine Jackentasche gleiten und wuchtete die Tasche herunter. Dann ging es weiter.
    Er hörte Maggies Stimme aus seiner Jackentasche rufen: »Hey, McCabe, bist du noch da?«
    Er holte das Telefon heraus. »Ja, bin noch da. Ich versuche gerade, aus dem Flugzeug rauszukommen. Ich ruf dich gleich zurück.« Er klappte es zu.
    Weiter vorne zwitscherte die Stewardess ihren obligatorischen Abschiedsgruß. »Auf Wiedersehen.« Lächeln. »Auf Wiedersehen.« Lächeln. »Auf Wiedersehen.« Lächeln. Endlich war er frei.
    Er rief Maggie zurück. »Sehen wir uns in der Trinity Street?«
    »Ich habe gerade einen Wagen zum Flughafen geschickt, der dich abholt«, sagte sie. »Müsste eigentlich bald da sein.«
     
    Als McCabe zum Ausgang gelangte, hielt der schwarz-weiße Crown Victoria gerade mit blinkenden Lichtern in der Halteverbotszone an. Er ließ sich auf den Beifahrersitz gleiten. »Also gut, Vollgas«, sagte er zu dem Fahrer. »Mit Sirene und Blinklicht. Trinity Street Nummer 24.«
    Als sie den Flughafen hinter sich ließen und auf die Congress Street einbogen, klingelte McCabes Handy. Dave Hennings war am Apparat. McCabe bat den Fahrer, die Sirene

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