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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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nachzusehen, ob sie vielleicht zu Hause ist und einfach nicht ans Telefon geht. Ist sie aber nicht. Zumindest brennt in ihrer Wohnung kein Licht, und sie reagiert auch nicht auf unser Klingeln.«
    »Das ist alles?«, wollte McCabe wissen.
    »Noch nicht ganz. Will besorgt sich ihr Autokennzeichen und gibt eine Suchmeldung raus, nur für den Fall, dass sie irgendwo unterwegs ist. Ungefähr eine Stunde später kriegen wir einen Anruf von einer Streife auf der West Side. Connie Davenport. Sie hat Cassidys Auto entdeckt. Ein beigefarbener 99er Corolla. Steht in der Vaughan Street neben dem alten Friedhof. Von einer Anwohnerin erfährt Davenport, dass der Corolla schon den ganzen Tag da steht. Dann stellt sich heraus, dass Lucinda regelmäßig joggt, jeden Morgen, normalerweise im West End. Farrington hat uns erzählt, dass sie sich gerade auf einen Zehn-Kilometer-Lauf vorbereitet.« Bill Bacon verstummte, und in der Leitung herrschte Schweigen.
    »Was denkst du, Billy?«
    »Mike, ich habe kein gutes Gefühl«, erwiderte der schließlich. »Gerade habe ich mit der Kriminaltechnik telefoniert, damit die sich in der Vaughan Street mal ein bisschen umsehen. Dann werde ich sie anweisen, den Corolla in die 109 zu schleppen und nach Fingerabdrücken, Blut, Gewebefasern abzusuchen, das ganze Programm eben.«
    »Ganz schön stressiger Abend für die Techniker.«
    »Ja, stimmt. Für uns alle, schätze ich. Wie gesagt, wir gehen jetzt in ihre Wohnung. Der Vermieter wartet mit dem Schlüssel auf uns. Er hat zugesagt, dass er uns reinlässt, falls sie immer noch nicht aufmacht.« Noch einmal Schweigen. »Ich melde mich.«
    »Habt ihr Farrington immer noch dabei?«
    »Nein. Ich habe ihn von einem Streifenwagen zur Wache bringen lassen, damit wir seine Fingerabdrücke nehmen können. Wir suchen sowohl in der Wohnung als auch im Corolla nach Übereinstimmungen, aber ich wette, er kann beweisen, dass er sowieso schon überall gewesen ist.«
    »Ruf mich an, sobald du was weißt«, meinte McCabe und legte auf.
    Als Nächstes rief er bei Lieutenant Bill Fortier zu Hause an. Fortiers Frau Millie meldete sich und holte ihren Mann ans Telefon. Im Hintergrund war das Spiel der Red Sox zu hören. »Ja, Mike, was gibt’s?«
    McCabe erzählte ihm, was sich auf der wilden Müllkippe tat und was Bacon ihm über Lucinda Cassidy erzählt hatte.
    »Meinst du, sie ist einfach abgehauen?«
    »Und hat ihr Auto einsam und verlassen auf der Straße stehen lassen? Kommt mir nicht besonders wahrscheinlich vor.«
    »Meinst du, das war der gleiche Täter?«, wollte Fortier wissen. Es klang, als würde er irgendetwas Knuspriges kauen.
    »Das Timing scheint überhaupt keinen Sinn zu machen, aber wer weiß? Dann hätte unser Mann sein eines Opfer erledigt und sich gleich darauf das nächste geschnappt. So ticken diese Durchgeknallten in der Regel nicht.«
    »Stimmt. Ist es nicht so, dass der Drang zu töten nach einem Mord erst einmal befriedigt ist?«
    »Normalerweise schon«, entgegnete McCabe. »Andererseits … diese sadistischen Irren haben alle so ihre kleinen Marotten. Aber bis jetzt ist Lucinda Cassidy ja noch gar nicht ermordet worden. Zumindest nicht nach unseren Erkenntnissen. Da sollten wir keine voreiligen Schlüsse ziehen.«
    »Soll ich vielleicht ins Kommissariat kommen? Heute Abend noch eine Konferenz mit allen einberufen?«
    »Mir wäre es lieber, wenn wir die Leute auf der Straße hätten als in einem Konferenzraum. Sie wissen genau, worauf es ankommt, und ich kann das Ganze per Handy koordinieren. Falls wirklich derselbe Täter dahintersteckt, dann müssen wir so schnell wie möglich handeln. Abgesehen davon gibt es im Augenblick noch nicht besonders viel zu berichten, und Lucinda Cassidy kann ja, wie gesagt, immer noch am Leben sein.«
    »Also gut … aber wir sollten rasch Fortschritte machen, bevor sich Shockleys Zorn über unser aller Köpfe ergießt.«
     
    McCabe legte auf, hob den Kopf und sah Maggie an seinem Schreibtisch lehnen. Sie war einen Meter achtzig groß, schlank und ein wenig schlaksig, mit hellen, forschenden Augen. McCabe dachte immer, dass sie nicht wie eine Polizistin, sondern viel eher wie eine College-Professorin aussah. »Und?«, sagte er.
    »Die Eltern glauben, dass ihr Freund es getan hat«, sagte sie. »Aus Tascos Bericht geht hervor, dass der Junge und Katie sich gestritten hatten, unmittelbar bevor sie weglief und verschwand.«
    »Aber er hat ein wasserdichtes Alibi, oder etwa nicht?«
    »Richtig. Er war mit fünf

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