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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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Bericht.«
    »Damals haben wir kein vergleichbares Verbrechen entdeckt, aber wenn es derselbe Kerl war, dann war Andersen vielleicht sein erstes Opfer.«
    »Sie haben Elyse Andersen nur durch Zufall entdeckt. Es könnte noch Dutzende andere geben, die nie entdeckt wurden«, meinte McCabe, »und die wir nie entdecken werden. Es sei denn, wir finden den Schweinehund, und er sagt uns, wo sie sind.«
    »Falls es also derselbe Irre ist – und an der Stelle steht nach wie vor ein großes Fragezeichen –, dann hat er schlagartig seine Vorgehensweise geändert und sein Opfer gut sichtbar platziert. Wieso?«
    »Ich weiß es nicht. Er geht gerne Risiken ein. Vielleicht braucht er ja, wie ein Junkie, immer und immer größere Dosen. Die Opfer einfach nur umzubringen und aufzuschlitzen reicht ihm wohl nicht mehr. Jetzt muss er sie auch noch dazu benutzen, um uns zu verspotten.«
    »Wie sollen wir ihn ausfindig machen?«, fragte Cahill.
    »Wenn er wirklich so nach Aufmerksamkeit giert, dann erledigt er das vielleicht für uns. Ich gehe davon aus, dass Sie alle Krankenhäuser, Chirurgen, Kardiologen, Pathologen, OP-Schwestern und so weiter in Ihrer Umgebung überprüft haben, oder?«
    »Wochenlang. Meine Leute haben über sechshundert Befragungen durchgeführt. Sie haben mit jedem gesprochen, der theoretisch die Fähigkeiten und den Zugang zu den benötigten Instrumenten gehabt haben könnte. Aber unter dem Strich stand am Ende nichts weiter als eine dicke, fette Null. Es kam bei der verdammten Sache nicht das Geringste herum.«
    »Könnten Sie vielleicht trotzdem feststellen, ob von den Chirurgen in ihrer Umgebung jemand in letzter Zeit nach Maine umgezogen ist? Oder nach New Hampshire? Oder auch nach Massachusetts?«
    »Das können wir versuchen.«
    »Erzählen Sie mir etwas über Elyse Andersen. Wie hat der Kerl sie in die Hände gekriegt?«
    »Es war jedenfalls kein Zufall. Er hat sie ganz bewusst ausgesucht. Sie war eine Immobilienmaklerin, stammte hier aus der Gegend. Seine Masche war ziemlich einfach. Ich frage mich sogar, wieso so etwas nicht öfter vorkommt. Ein unbekannter Mann meldet sich telefonisch bei ihr im Büro. Erkundigt sich explizit nach Ms. Andersen. Ihre Kollegin fragt ihn nach seinem Namen. Er stellt sich als Harry Lime vor.«
    »Harry Lime? Das ist doch ein Scherz.«
    »Ja, ich weiß. Dieser Typ aus Der Dritte Mann. Die Frau hat mit alten Filmen anscheinend nicht viel am Hut, jedenfalls sagt ihr der Name nichts. Unser sogenannter Harry Lime erzählt ihr, dass er am Kauf einer Immobilie interessiert sei und dass Ms. Andersen ihm ausdrücklich empfohlen worden sei. Er möchte, dass sie ihm ein Haus zeigt. Also verbindet sie ihn mit Andersen. Die Notizen, die auf Andersens Schreibtisch gefunden wurden, legen nahe, dass er sich auch ihr unter dem Namen Harry Lime vorstellt. Angeblich interessiert er sich für Objekte zwischen 800 000 und einer Million. Er bittet sie, ihm ein ganz bestimmtes Haus in einer Neubausiedlung zu zeigen. Die beiden verabreden sich dort. Von diesem Termin ist sie nie wieder zurückgekehrt. Das Haus war verschlossen. Der Schlüsselkasten an Ort und Stelle. Keine Fingerabdrücke, nicht einmal ihre. Ihr Wagen stand in der Einfahrt, aber nicht in der Mitte, sondern am rechten Rand. So als hätte daneben ein zweiter Wagen geparkt. Ich vermute, dass er sie sofort angegriffen und überwältigt oder gefesselt hat, um sie dann in sein Auto zu packen und wegzufahren.«
    »Schon wieder diese Risikofreude. Er hätte doch gesehen werden können. Aber ich nehme an, dass dem nicht so war.«
    »Richtig. Alle Häuser in der Umgebung waren leer. Es war mitten am Tag, aber keine Menschenseele war in der Nähe«, sagte Cahill.
    »Tja, das passt jedenfalls sehr gut zu der Tatsache, dass er an einem Donnerstagabend gegen 23.00 Uhr hier mitten in der Stadt ein totes Mädchen aus dem Kofferraum seines Autos ausgeladen hat. Sie haben doch bestimmt eine große Suchaktion nach Elyse Andersen gestartet, bevor sie als Leiche wieder aufgetaucht ist.«
    »Das ganze Programm. Wir haben sogar ein paar hundert Mann der Nationalgarde nach ihr suchen lassen. Ohne den geringsten Erfolg.«
    »Haben Sie auch überprüft, ob er vielleicht wirklich Harry Lime heißen könnte?«
    »Haben wir. Das Einwohnerregister hatte sechs Harry Limes zu bieten. Zwei in L.A., einen in Chicago, einen in New York, einen in Georgia und einen hier in Florida. Alle waren sauber. Wir glauben, dass er uns mit dem Namen an der Nase herumführen

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