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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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schaute starr an die Decke. »Ich will nicht über die Vergangenheit nachdenken. Nichts davon wird mir hier helfen.« Sie wollte sich umdrehen, da spürte sie etwas an ihrem Arm. »Was ist das denn?« Um ihren Unterarm war eine Art verknittertes Baumwolltuch gewickelt, und als sie es entwirrte, erkannte sie, dass es ein Hemd war.
    »Das gehört Chardo Will«, sagte Lady Roxanne. »Du wolltest es nicht mehr loslassen.«
    Er musste es ausziehen? , dachte sie.
    Lady Roxanne lachte. »Er hat sich große Sorgen um dich gemacht. Er ist jeden Tag gekommen und hat nach dir gesehen. Manchmal zweimal am Tag.«
    Gaia zuckte zusammen. Hoffentlich hatte sie nichts über die Autopsie gesagt. Oder Peony. Der Schwangerschaftsabbruch. Sie musste sich doch um Peony kümmern, und sie hatte noch nicht die nötigen Kräuter zusammen. »Ich muss aufstehen.«
    Sie richtete sich ganz auf und schwang die Beine über die Bettkante, doch alle Kraft hatte sie verlassen. Ihre Knöchel stachen hervor und ließen ihre Füße ganz schmal aussehen, und selbst die Tupfen ihres Geburtsmals wirkten kleiner als sonst.
    »Du wirst etwas Geduld brauchen, ehe du aufstehen kannst«, sagte Lady Roxanne. »Warum nur habe ich so eine Ahnung, dass du die nicht hast?«
    »Weil ich tatsächlich keine Geduld habe«, meinte Gaia. »Es geht mir einfach besser, wenn ich mich beschäftigen kann. Ich muss in den Garten und meine Kräuter ernten. Dann muss ich die übrigen Pflanzen beschaffen, die ich außerdem noch brauche. Das hilft mir schneller wieder auf die Beine als alles andere.« Der Gedanke an die viele Arbeit, die sie die letzten Tage versäumt hatte, frustrierte sie. In vier Tagen konnte so viel passieren.
    Lady Roxanne legte ihr Nähzeug zur Seite und stand auf. »Wenn das so ist, werde ich das Badewasser aufsetzen und Norris Bescheid geben, dass er dir etwas zu essen machen soll.«
    Wie Lady Roxanne es vorhergesagt hatte, brauchte Gaia ein paar Tage, um wieder zu Kräften zu kommen. So bald wie möglich aber fing sie mit der Gartenarbeit an: pflegte und erntete Katzenminze, Myrte, Nachtkerze, Muskat, Ingwer und andere Pflanzen. Sie traf Peony im Mutterhaus, doch es bot sich nur kurz die Gelegenheit für eine ungestörte Unterhaltung. Peony hatte ihre Meinung nicht geändert. Eher war sie die letzten Tage noch verzweifelter geworden, denn sie hatte Angst gehabt, Gaia könnte es sich anders überlegen.
    »Bald«, versicherte ihr Gaia. »Ich brauche bloß noch die richtigen Kräuter.«
    Norris überließ ihr eine Seite der Vorratskammer mit einer großen Arbeitsplatte und Regalen, sowie ein Topfset, das sie eigens zur Zubereitung von Tinkturen und Salben verwenden konnte. Sie schickte einen Jungen zu den Chardos, und später am Nachmittag kam Will mit etwas Rainfarn, Frauenwurzel und Ginseng vorbei und half ihr, alles in den Garten des Mutterhauses zu pflanzen.
    »Danke für das Hemd«, sagte sie und gab es ihm zurück, gewaschen und zusammengelegt. »Ich wollte es dir nicht klauen.«
    »Das geht schon in Ordnung.« Er strich über den Stoff und lächelte. Dann legte er das Hemd beiseite und griff wieder nach der Schaufel. Doch kaum hatte er angefangen zu graben, schlug die Glocke dreimal nacheinander, und Will hielt inne und legte sich die Hand aufs Herz. Der junge Sawyer und Lowe taten es ihm gleich. Eine Biene blitzte im Sonnenschein vorbei. Dann verlor sie sich in den Schatten unter dem Wasserturm, und die Jungen regten sich wieder.
    Gaia warf Will einen fragenden Blick zu.
    »Das war die Matina«, sagte er. »Sie gemahnt uns daran, dankbar zu sein.«
    Sie erinnerte sich, die Glocke schon einmal gehört zu haben. »Wie oft wird sie geschlagen?«
    »Normalerweise jeden Tag, aber nicht immer und nie zur gleichen Zeit. Man weiß nie, wann es so weit ist, und irgendwie wartet man immer darauf.«
    »Das ist alles?«
    Er lachte. »Das ist alles.«
    So einfach , dachte sie. Und doch glaubte sie eine leichte Veränderung zu spüren – als ob sich ein friedvoller Zauber über das Dorf gelegt hätte. Das Leben hier war so anders, als sie es sich einst vorgestellt hatte.
    »Hast du je davon gehört, dass man diesen Ort auch den Toten Wald nennt?«, fragte Gaia.
    »Manche Nomaden nennen ihn so«, sagte Will. »Wir ziehen aber Sylum vor – selbst wenn das Leben hier wirklich tödlich ist.«
    »Glaubst du das denn wirklich?«
    Er warf ihr einen seltsamen Blick zu. »Du hast es doch selbst gesehen, in der Scheune. Was glaubst du denn, wird geschehen, wenn es gar keine

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