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The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume

Titel: The Dead Forest Bd. 2 Das Land der verlorenen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: O'Brien Caragh
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Mädchen mehr gibt?«
    Sie ließ den Blick wieder über den Garten schweifen. All die Schönheit und Pflanzenpracht, selbst jetzt, wo der Sommer allmählich zu Ende ging. »Ich verstehe diesen Ort nicht«, gab sie zu.
    Will grub seine Schaufel wieder in den Boden und hob ein Loch aus. »Das wirst du schon noch.«
    Später an diesem Abend, als Norris schlafen gegangen war, bereitete Gaia in der Küche das Mittel für Peony zu. Una miaute unter dem Tisch.
    »Ich weiß«, murmelte Gaia, die am Herd stand und rührte. »Ich bin auch nicht gerade glücklich darüber.«
    Das fertige Gebräu goss sie in eine Tasse. Dann richtete sie ein Tablett mit der Tasse, einem Honigbrötchen, einer Schüssel, einem Krug voll Wasser und ein paar Tüchern. Zum Schluss schob sie noch die Glut im Herd zusammen, löschte das Licht und schlich sich mit ihren Sachen davon.
    Das Atrium lag verlassen im blassen Licht des Mondes, der durch die Fenster im Obergeschoss schien. Gaia passierte den kalten Kamin und ging die Treppe hinauf. Eine der Stufen knarrte, und sie erstarrte und lauschte einen Moment, ehe sie weiterging, zum zweiten Stock.
    Sie musste über alle drei Seiten der Galerie, um Peonys Eckzimmer zu erreichen. Das Tablett vorsichtig auf dem Arm, klopfte sie leise an.
    »Peony?«, flüsterte sie.
    Die Tür öffnete sich, und Peony ließ sie ein. Gaia wartete an die Tür gelehnt, blind in der Dunkelheit, bis Peony ein Streichholz anriss und damit eine Kerze entzündete. Ihr Zimmer war gemütlich, mit einem Aquarell der Sumpflandschaft an der Wand und hauchdünnen rosa Vorhängen. Auf dem Bett lag eine helle Decke mit einem zarten lavendelblauen Muster, und vor dem offenen Fenster stand eine Grünlilie. Das leise Zirpen von Grillen wehte mit der nächtlichen Brise herein.
    »Ich hatte schon Angst, du kommst nie«, sagte Peony. Sie war barfuß, aber noch nicht für die Nacht gekleidet. »Ist es das?«
    Gaia stellte das Tablett ab und kämpfte ihre Nervosität nieder. »Ich muss dich erst untersuchen.«
    »Ich bin mir sicher, dass ich schwanger bin.«
    »Ich will dir das aber nicht geben, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Es wird dir richtig schlecht davon gehen.«
    Peony kletterte aufs Bett. »Ich habe auch etwas für dich. Ich habe Lady Roxanne über deine Schwester reden hören – und ich weiß jetzt, wo sie ist.«
    »Wirklich?«
    Peony nickte. »Sie ist auf der nächstgelegenen Insel, bei Adele Bachsdatter und ihrem Mann.«
    »Wieso gerade dort?« Gaia war ganz aufgeregt.
    »Wahrscheinlich, weil Lady Adele eine Totgeburt hatte, kurz bevor du zu uns kamst«, sagte Peony. »Es sind nette Leute, und ich weiß, dass Adele am Boden zerstört war vor Kummer. Vermutlich wollte die Matrarch ihr einen Gefallen tun.«
    Gaia fragte sich, ob Lady Adele Maya auch stillen konnte. Wahrscheinlich schon. »Wie komme ich auf diese Insel?«
    »Geh lieber nicht dorthin. Du solltest nicht einmal wissen, wo deine Schwester ist.«
    Jetzt, wo sie es wusste, hatte Gaia gar keine andere Wahl mehr, als zu ihrer Schwester zu gehen – aber das war nicht Peonys Problem. Gaia schenkte ihr ein Lächeln, und die Kerze flackerte kurz in der Brise. »Vielen Dank.«
    »Das war das Mindeste, was ich tun konnte.« Peony runzelte die Stirn. »Können wir es jetzt bitte hinter uns bringen?«
    Gaia wusch sich die Hände und wies Peony an, sich auf den Rücken zu legen. Dann untersuchte sie das Mädchen mit Vorsicht und Sachverstand. Ihr Muttermund war schon weicher als gewöhnlich, und auch die Farbe hatte sich leicht geändert. Peony war tatsächlich schwanger. Sorgsam zog sie ihr den Rock wieder über die Beine.
    »Du kannst dich aufsetzen«, sagte sie leise, und Peony hockte sich im Schneidersitz hin.
    »Ich hatte doch recht, oder?«
    Gaia nickte und wusch sich abermals die Hände.
    »Was muss ich tun? Einfach nur trinken?«, fragte Peony und deutete auf die Tasse.
    Gaia konnte deutlich die Anspannung und die Hoffnung in ihrem Gesicht sehen.
    »Gibt es wirklich keine Chance, dass der Vater dich doch noch heiratet?«, fragte Gaia. »Bist du dir ganz sicher?«
    »Xave?«, fragte Peony verächtlich. »Auf keinen Fall. Ich würde ihn auch nicht mehr wollen.«
    Gaia traute ihren Ohren nicht. »Du meinst doch nicht etwa den Xave von Fräulein Josephine.«
    Peony lächelte bitter. »Die Welt ist ein Dorf, was? Hunderte von Männern – und wir fallen beide auf die gleiche falsche Schlange rein.«
    »Das begreife ich nicht«, sagte Gaia. »Wieso deckst du ihn bloß?«
    »Ich

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