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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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gebrochen. Er hatte ihr versichert, alles zu tun, was in seiner Macht stand, um Billys Sicherheit zu gewährleisten. Obwohl es ein unrealistischer Vorsatz gewesen war, hatte er ihn gefasst, und erst die Realität von Billys Ableben machte ihn endgültig zunichte. Barones Sohn hatte dem Kommando seines Vaters unterstanden, also wäre das Unglück zu verhindern gewesen. Seine Schuldgefühle wogen schwer, und was ihm zusetzte, war weniger Depression als Wut. Er hasste sich selbst dafür, den Flugplan nicht sorgfältiger überprüft zu haben, und bereute, dass ihre Schlacht mit der ›USS New Orleans‹ überhaupt stattgefunden hatte.
    Befindlichkeit und Atmosphäre an Bord des Schiffes hatten sich verändert. Jeder achtete darauf, was er äußerte, weil er keinen Fehler begehen wollte. Der Colonel duldete kein Mittelmaß. Wer es sich doch noch anders überlegte, sollte verhaftet und eingesperrt werden. Keine Ausflüchte und keine Beschwerden mehr: Jeder einzelne Marinesoldat und Infanterist hatte einen Job zu erledigen und stand unter Zwang, dies auch zu tun.
    Wenn einer der Truppenführer eintrat, musterte Barone ihn. Keiner sprach mit den anderen, und nur wenige erwiderten den Blick des Colonels. Geplänkel fand nicht statt. Ein jeder nahm rasch seinen Platz in dem engen Raum ein. Die Stühle standen in sechs Reihen vor einer Landkarte und einem Bildschirm.
    Barone blickte auf seine Uhr und zählte dann durch. Alle Männer waren anwesend.
    »Gentlemen, ich habe diese dringende Versammlung anberaumt, um unsere Landung in Kalifornien zu besprechen. Seit drei Tagen schicken wir Aufklärer in den Süden des Staates. Ihre Berichte lieferten uns wertvolle Informationen für einen Plan, den ich Ihnen nun im Einzelnen unterbreiten werde. Bevor ich allerdings beginne, möchte ich Regeln für diese Versammlung aufstellen. Ich werde mich nicht durch Fragen unterbrechen lassen, sondern erkläre erst zu Ende. Danach können Sie welche stellen, so sie aufkommen. Ist das klar?«
    Die Männer bejahten alle gleichzeitig.
    »Großartig, dann beginnen wir mit den grundlegenden Fakten zur aktuellen Sachlage in Südkalifornien. Unsere Aufklärer waren an folgenden Positionen.« Barone drehte sich um und zeigte auf die Karte. »Marinestützpunkt Coronado in San Diego, Point Loma und Camp Pendleton. Sie konnten sicher dorthin vordringen und Kontakt mit den Basiskommandanten aufnehmen, nur nicht in Camp Pendleton. Ich werde nicht wiederholen, was die jeweiligen Posten zu berichten hatten, sondern zusammenfassen, weil sich ihre Schilderungen in weiten Teilen decken. Überall sind die elektronischen Geräte ausgefallen, nur noch ältere Fahrzeuge laufen, weder Fluggeräte noch Schiffe funktionieren mehr, und das Stromnetz ist zusammengebrochen. Jeder der Kommandanten hielt seine Einheiten mit eingelagerten Feldrationen bei Kräften, nachdem die Lebensmittel in den Kantinen vor Ort aufgezehrt waren. Ferner beklagten sie sich über Deserteure. Man schottete die Basen nach außen ab und ließ keine Zivilisten ein, außer es handelte sich um Angehörige des Personals. Da sie die Verhältnisse in der Umgebung laufend beobachten, melden Sie den Beginn eines Massensterbens durch Dehydration, Hunger und Übergriffe innerhalb der Bevölkerung. Der Polizeidienst wurde eingestellt, und laut Gerüchten sei der Bürgermeister von San Diego aus der Stadt geflohen. Tatsächlich kommuniziert man schon seit einiger Zeit über SIRPNet, das sichere Computernetzwerk der Regierung, mit der US-Obrigkeit, die nun von einem unbekannten Ort aus waltet. Die Regierung hat versprochen, bald Versorgungsmittel zu schicken, doch bislang ist nirgendwo etwas angekommen. Zwei bestätigte Informationen, die wir erhalten haben, zwingen uns zu Änderungen an dem Plan, den ich vor einigen Wochen ausgearbeitet hatte: Wir werden nicht in Südkalifornien bleiben, sondern nur an Land gehen und unsere Familien finden. Länger als eine Woche können wir nicht bleiben. Danach ziehen wir nach Norden, und zwar aus dem Grund, weil im Atommeiler San Onofre eine Kernschmelze stattfindet und das Umland auf ungefähr zehn Meilen hin radioaktiv verseucht ist. Camp Pendleton wurde größtenteils evakuiert und ist nach 29 Palms im Osten ausgewichen. Dort trafen sich unsere Teams mit einigen Marines, die vom Kommandoelement des Ersten Expeditionskorps übrig geblieben sind. Der zweite Punkt betrifft ein ehemaliges Drogensyndikat, das aus Mexiko in die Gegend eingedrungen ist und sich rasch übers

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