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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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Einstellräder zu drehen und Knöpfe zu drücken. Armee-Humvees funktionierten anscheinend anders als herkömmliche Fahrzeuge. Weder am Steuer noch anderswo an der Konsole war ein Schlüssel oder Zündschalter zu finden. Da fiel ihm ein Hebel links neben der Lenkung auf, der mit ›On‹ beschriftet war, und er zog daran, bis ein Lämpchen aufleuchtete. Die Leute begannen, mit Stöcken, Schlägern und Metallstangen auf die Karosserie einzuschlagen. Plötzlich vernahm Conner inmitten des Chaos neuerliche Schüsse. Es war Maschinengewehrfeuer. Die Menge zerstob und lief davon, viele seiner Angreifer fielen getroffen zu Boden. Es war seine Eskorte, die zur Rettung eilte. Conner blieb sitzen, wartete und lauschte.
    »Du bist ein Trottel, Brad«, schalt er sich. »Was hast du dir dabei gedacht?«
    Er ließ den Kopf hängen, schloss die Augen und betete darum, dass alles wieder gut werde. Nie wieder, so nahm er sich vor, würde er etwas so Sinnloses tun. Kaum eine halbe Stunde war vergangen, und schon hatte er sein Versprechen Julia gegenüber gebrochen. Als es am Fenster klopfte, zuckte er zusammen.
    Mit dem Gefühl der Erleichterung, da er sich aus seiner Zwangslage erlöst wähnte, begann er zu plappern, noch bevor er sich umblickte. »Ich muss dringend lernen, wie man diese Dinger zum Laufen …« Als er sah, wer sich vor der Scheibe aufgebaut hatte, verschlug es ihm die Sprache: Es war der vierschrötige Glatzkopf mit dem Gewehr, blutbesudelt und verschwitzt. Kalte Furcht packte den Präsidenten. Er rutschte vom Steuer hinüber auf die Beifahrerseite. Der Mann zerschoss den Griff der Fahrertür mit der Flinte, zog sie auf und vereitelte den Fluchtversuch des Präsidenten, indem er Conners Knöchel packte und ihn mit roher Gewalt aus dem Fahrzeug zerrte.
    »Ich bin der Präsident der Vereinigten Staaten, ich bin Ihr Präsident!«, stammelte Conner, während er herausgezerrt und auf den Boden geworfen wurde. Dutzende Menschen umschwärmten ihn wie Fliegen, und er sah einem Schicksal gleich jenem der beiden Frauen entgegen. »Halt, ich bin der Präsident der Vereinigten Staaten!«
    »Glaubst du, das bedeutet hier irgendetwas?«, erwiderte der Glatzköpfige mit tiefer, rauer Stimme, während er den Lauf seiner Waffe auf Conners Gesicht richtete und abdrückte.
     
    San Diego, Kalifornien
     
    Gordon, Samantha, Williams und dessen Eltern, die in der Zeit, die Gordon halb bewusstlos verbracht hatte, eingetroffen waren, schlugen sich damit die Nacht um die Ohren, draußen Wagen und Anhänger zu beladen. Unter den wachsamen Augen der Nachbarn verstauten sie Kiste um Kiste mit Vorräten, Nahrung und Wasser, Arzneien und anderen Bedarfsmitteln. Am Morgen würden sie endlich in Richtung Rancho Valentino aufbrechen und sich den städtischen Ballungszentren möglichst weit entziehen. Da sie auf Wegelagerer oder Straßenräuber stoßen mochten, gedachten sie, nur bei Tag zu reisen.
    Sie konnten nicht schnell packen, weil ständig Nachbarn vorbeikamen und herumschnüffelten. Dass sie die Gemeinde mit Jimmy, Simone, Jerrods Frau und Kind sowie weiteren Familien – den Pomeroys, Thompsons und Behrens' – verlassen würden, hatte sich rasch herumgesprochen. Gordon war zudem froh, dass sich die beiden Marines, Sergeant Holloway und Stabsgefreiter Fowler, ebenfalls anschließen wollten. Sie hatten ihnen nützliche Informationen preisgegeben und zwei funktionierende Jeeps mit Anhängern beschafft. Holloway war auch verheiratet und Vater einer kleinen Tochter. Schmerzlich vermisst wurde Erics Familie. Sie hatten versucht, Melissa zu überreden, doch sie blieb fest davon überzeugt, ihr Mann werde wiederkommen, weshalb sie bleiben wollte. Die Chancen dafür standen schlecht, da sein Verschwinden schon lange zurücklag.
    Der ältliche James, der etwas weiter die Straße hinunter wohnte, behielt sie aufmerksam im Auge. Andere tuschelten im Vorbeigehen und zeigten herüber. Gordon stieß es sauer auf, und er machte keinen Hehl aus seinem Missfallen, weshalb er immer wieder fragte: »Was gibt's da zu glotzen?«
    Er war gerade ins Haus zurückgegangen, um eine weitere Kiste Konserven zu holen, als die Tür aufging und Nelson hereinplatzte. »Gordon, komm schnell raus!«
    Er ließ die Kiste stehen und folgte Nelson in die Garage, wo sie auf Jimmy stießen, der schwitzte und völlig außer Atem war.
    »Alles okay?«, fragte Gordon besorgt. »Was ist los?«
    Jimmy hielt einen Zeigefinger hoch, um ihm zu vermitteln, dass er erst Luft schnappen

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