The End (Die neue Welt)
einberufen, um sich über die Art und den Zeitpunkt ihrer Gegenreaktion zu äußern.
Als er sich der Tür der Zentrale näherte, rief jemand seinen Namen und er drehte sich um. Es war Cruz. Sie begrüßten einander. Andrew bat ihn um ein Privatgespräch.
Da sie nicht wussten, wohin sie sich sonst zurückziehen sollten, suchten sie den nächstbesten Raum, um miteinander zu reden. Nachdem sie hinter mehreren Türen nachgesehen hatten, fanden sie ein kleines Lager, das ihnen Genüge tat.
»Brad, ich habe gestern Abend lange über unser letztes Treffen nachgedacht und stehe weiterhin zu dir, egal wie du dich letztlich entscheidest. Wegen General Griswald mache ich mir jedoch Sorgen.«
»Welche genau«, fragte Conner neugierig, indem er die Arme verschränkte.
»Nagle mich nicht darauf fest, aber ich meine, gehört zu haben, wie er mit Bezug auf deinen Vorschlag sagte: ›Das werde ich nicht durchgehen lassen.‹«
»Tatsächlich? Hmm … na ja, überstürzen wir nichts. Ich halte den General für einen guten Mann und kann seine Zweifel nachvollziehen. Ich selbst hege schließlich auch welche, stehe aber eben in der Verantwortung, mich dieses Landes anzunehmen und zu gewährleisten, dass wir es wiederaufbauen können, ohne weitere Anschläge befürchten zu müssen. Also, falls das alles war, sollten wir nun zum Meeting gehen.«
Die beiden verließen den Raum und gingen zur Kommandozentrale. Sie war geräumig und bot mehr als einem Dutzend Personen Platz, die jeweils hinter Computerkonsolen saßen. Die Wand war der Länge nach mit Monitoren ausgestattet, deren Bildflächen nun aber schwarz blieben. Niemand schien Cruz und Conner zu beachten – vermutlich, weil man nicht wusste, wer sie waren.
Die beiden Männer passierten den Raum und betraten das Besprechungszimmer, von dem aus man die Zentrale überblicken konnte. Darin stand ein breiter Tisch. Griswald und sein Stab saßen daran. Sie standen auf, als der Präsident und sein Vertreter hereinkamen. Nach einem kurzen Austausch von Gefälligkeiten nahmen alle Anwesenden Platz.
Griswald eröffnete das Meeting: »Mr. President, ich habe alle Daten zusammengestellt, die Sie sich gestern für einen geplanten Nuklearschlag erbeten haben.«
Conner neigte sich ein Stück nach vorn. »Großartig«, lobte er. »Bitte fahren Sie fort, General.«
»Wir verfügen über ein Arsenal, mit dem wir mehrere Ziele in jedem der folgenden Länder treffen können: Iran und Irak, Pakistan, Afghanistan, Nordkorea, Jemen, Somalia, Libyen und Syrien.«
»Wie lange dauert es nach dem Abschussbefehl, bis die Schläge erfolgt sind.«
»Vom Start bis zum Einschlag ungefähr eine halbe Stunde, Sir.«
»Okay, soweit klar. Konnten wir mittlerweile Kontakt zum türkischen und israelischen Premier aufnehmen?«
»In der Tat, Sir. Sie sichern uns jedwede Hilfe zu, die sie erbringen können. Israel zeigt sich verständlicherweise um die eigene Staatssicherheit besorgt und ist momentan außerstande, uns mit militärischen Mitteln zu unterstützen.«
»Wie sieht es mit unseren südlichen Nachbarländern aus?«
»Sir, meinen Sie Mexiko oder den gesamten Südkontinent?«
»Beides.«
»Wir konnten uns mit der mexikanischen Armee in Verbindung setzen, die vor der gleichen Situation steht wie wir. Mexiko City ist nicht betroffen, aber ansonsten mindestens die Hälfte des Landes. Den Präsidenten persönlich habe ich noch nicht erreicht. Darüber hinaus sind wir an Ihre Amtskollegen in Mittel- und Südamerika herangetreten, die ihr Mitgefühl wegen der Attacken ausrichten und uns nach Möglichkeit Beistand leisten möchten.«
»Bitte leiten Sie sofort nach dieser Besprechung eine Konferenzschaltung mit allen Landesoberhäuptern, die sie verständigen können, in die Wege, und stellen Sie das in mein Büro durch. Ich will mit jedem von ihnen sprechen und nichts unversucht lassen, um möglichst starken Rückhalt für uns herauszuschlagen.«
»Sir, darf ich offen zu Ihnen sein?«, fragte Griswald.
»Sicher.«
»Falls Sie diese Atomangriffe durchziehen wollen, weiß ich nicht genau, wie stark der Rückhalt ausfällt, den uns der Rest der Welt zusichern wird.«
»Ich verstehe Ihre Besorgnis, und sie mag auch nicht unbegründet sein, doch was sollen wir denn unternehmen – gar nichts?«
»Gott behüte, Sir. Vielmehr sollten wir aber sicher sein, dass wir die Schuldigen kennen, bevor wir …«
Aufbrausend unterbrach Conner den General mitten im Satz: »Wie oft muss ich mir Ihr stets gleiches
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