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The End (Die neue Welt)

The End (Die neue Welt)

Titel: The End (Die neue Welt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. Michael Hopf
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anderswo nach einem Krankenhaus oder einer Apotheke umsahen.
    »Ja! Ja!«, gab Jimmy zur Antwort.
    Hunter und Haley steckten die Köpfe aus der Kinderzimmertür. Samantha kam durch den Flur gelaufen und blieb dicht hinter ihrem Mann stehen, ohne etwas zu sagen. Sie erkannte sofort, dass Jimmy ziemlich fertig war und sparte sich jede Frage. Mason war bleich und lag träge, nahezu leblos in seinen Armen.
    »Komm, wir fahren!«, drängte Gordon, kaum dass er seine Stiefel angezogen hatte. »Wir müssen die Siedlung wieder verlassen, um einen Inhalator zu besorgen.«
    Jimmy entgegnete nichts; er blickte nur auf seinen Sohn, dessen Arme kraftlos herab baumelten, während er hinter Gordon zu seinem Wagen eilte. Dort hielt ihm sein Freund die Tür auf, sodass er Mason quer über die Sitzbank legen konnte und neben ihm Platz nahm. Dann hob er den Kopf des Kindes auf seinen Schoß und streichelte sein Haar. Mason atmete sehr flach. Gordon setzte sich hastig hinters Lenkrad und betätigte die Zündung. Er raste los und steuerte die nächstgelegene Ausfahrt an. Vor der Schranke ließ er die Fensterscheibe herunter und rief dem Wachposten zu, er solle sofort öffnen. Gerade beschleunigte er wieder, als er jemanden schreien hörte. Im Seitenspiegel entdeckte er Dan Bradford.
    »Moment, stopp!«, brüllte der Polizist.
    Gordon streckte den Kopf aus dem Fenster und erklärte: »Dan, wir haben keine Zeit; das ist ein Notfall.«
    »Kann ich irgendwie helfen?«, fragte Bradford, nachdem er zur Fahrertür gelaufen war.
    »Hast du zufällig etwas gegen Asthmaanfälle?«
    »Nein.«
    »Dann lautet meine Antwort auch ›nein‹. Wir brauchen schnellstmöglich ein Mittel für Jimmys Sohn.«
    »Lasst mich mitkommen.«
    »Na gut, schwing dich auf die Ladefläche.«
    Dan sprang hinten auf und schlug mit der Hand gegen die Seite des Wagens, damit Gordon wusste, dass er Gas geben konnte. Sie rasten in Richtung Norden davon.
    Gordon beeilte sich, so gut es ging, doch all die stehengebliebenen Fahrzeuge machten es ihm nicht leicht, da er ihnen ausweichen musste, weshalb er abwechselnd bremste und kräftig Gas gab. Während sich Gordon auf die Straße konzentrierte, versuchte Jimmy, seinen Sohn bei Bewusstsein zu halten, indem er ihm zuflüsterte, alles werde wieder gut.
    Gordon wusste genau, wohin er wollte. Nach wenigen Minuten fuhren sie an der Notaufnahme des Sharp Hospitals vor.
    »Ich treibe Spray auf, so schnell ich kann, versprochen«, sagte Gordon, bevor er eine Hand auf Masons Stirn legte und leise ergänzte: »Ich finde es für dich, glaub mir.« Dann schlug er die Tür des Chevys hinter sich zu.
    Jimmy erhaschte noch einen Blick von ihm; beim Schließen der Tür warf die Beleuchtung des Armaturenbretts einen finsteren Schatten auf Gordons Gesicht. »Bitte beeil dich. Ich weiß nicht, wie lange er noch durchhält. Er atmet ja kaum noch.«
    Gordon lief in Richtung Notaufnahme. In der Erwartung, jemandem zu begegnen, näherte er sich dem Eingang vorsichtig und mit gezückter Pistole. Die doppelte Glastür war fest verschlossen. Dan kam gelaufen und schickte sich an, die Flügel aufzustemmen, aber Gordon wollte keine Zeit verschwenden und suchte etwas, um die Scheiben einzuschlagen. Letztlich hob er einen dicken Pflasterstein auf und bat Dan, zur Seite zu treten. Er warf mit aller Kraft, das Glas zerbrach. Sie betraten den dunklen Korridor und sofort brach der Gestank des Todes über sie herein.
    »Oh mein Gott!«, keuchte Dan, während er sich eine Hand vor Nase und Mund hielt.
    Gordon schaltete seine kleine Handtaschenlampe ein und schritt zügig auf dem Korridor voran. Je weiter er in die Dunkelheit vorstieß, desto intensiver wurde der Geruch. Wie es aussah, hatte noch niemand diese Klinik leergeräumt. Die allgemeine Unordnung war dem Chaos unmittelbar nach den Anschlägen geschuldet. Gordon vermutete, das Personal habe der Klinik erst Tage später den Rücken gekehrt. Seine Lampe erhellte den Gang und noch dunklere Winkel. Er spähte in jeden Raum, um sich einen Überblick zu verschaffen. Es stank immer strenger und er rechnete damit, jeden Moment auf den Ursprung zu stossen.
    Als er das Ende des Korridors erreicht hatte und das letzte Zimmer ausleuchtete, fand er endlich den Grund für den stechenden Fäulnisgeruch. Dort lag nackt und nunmehr aufgedunsen die Leiche eines Mannes um die sechzig oder siebzig.
    Dan schloss zu Gordon auf. »Übel!«, bemerkte er nur.
    »Na ja, ich schätze, so wollte er weder abdanken noch in Erinnerung

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