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The Green Mile

The Green Mile

Titel: The Green Mile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Brutus Howell in ruhigem, sachlichem Tonfall: »Wir würden unsere Jobs verlieren, wenn wir erwischt werden, Paul, und wir könnten von Glück reden, wenn nicht noch mehr passiert. Wir könnten in Block A als Gäste des Staates enden, Brieftaschen nähen und paarweise duschen.«
    »Ja«, sagte ich. »Das könnte passieren.«
    »Ich kann deine Gefühle ein wenig verstehen«, fuhr Brutal fort. »Du kennst Moores besser, als wir ihn kennen – er ist nicht nur der Boss, sondern auch dein Freund -, und ich weiß, dass du viel an seine Frau denkst …«
    »Sie ist die netteste Frau, die du dir vorstellen kannst«, sagte ich, »und sie bedeutet für ihn die Welt.«
    »Aber wir kennen sie nicht so gut wie du und Janice«, sagte Brutal. »Stimmt doch, oder, Paul?«
    »Ihr würdet sie mögen, wenn ihr sie kennen würdet«, sagte ich. »Jedenfalls, wenn ihr sie kennengelernt hättet, bevor sie krank wurde. Sie tut viel für die Gemeinde, ist eine gute Freundin und religiös. Mehr noch, sie ist witzig. War es jedenfalls. Sie konnte Dinge erzählen, bei denen man lachte und einem die Tränen kamen. Aber keiner dieser Punkte ist der Grund, weshalb ich helfen will, sie zu retten, wenn sie gerettet werden kann. Was mit ihr passiert, ist eine Beleidigung, gottverdammt, eine Beleidigung. Der Augen, der Ohren und des Herzens.«
    »Sehr edel, aber ich bezweifle höllisch, dass du deshalb diesen Fimmel hast«, sagte Brutal. »Ich nehme an, es hat was mit dem zu tun, was mit Del passiert ist. Du willst es irgendwie ausgleichen.«
    Und er hatte recht. Natürlich hatte er recht. Ich kannte Melinda besser, als sie sie kannten, aber letzten Endes vielleicht nicht gut genug, um die Jungs zu bitten, ihre Jobs für sie aufs Spiel zu setzen … und möglicherweise sogar ihre Freiheit oder, was das anbetraf, meinen eigenen Job und meine Freiheit. Ich hatte zwei erwachsene Kinder, und ich wollte natürlich nicht, dass meine Frau ihnen schreiben musste, dass ihrem Vater der Prozess gemacht und er verurteilt wurde als … nun, was würde das sein? Ich wusste es nicht genau. Anstiftung und Beihilfe zu einem Fluchtversuch war das Wahrscheinlichste.
    Aber der Tod von Eduard Delacroix war das Widerlichste, Übelste, das ich je in meinem Leben erlebt hatte – nicht nur in meinem Berufsleben, sondern im ganzen Leben -, und ich war daran beteiligt gewesen. Wir alle waren daran beteiligt gewesen, denn wir hatten zugelassen, dass Percy Wetmore blieb, obwohl wir wussten, dass er schrecklich untauglich für die Arbeit in Block E war. Wir hatten mitgespielt. Sogar Direktor Moores war beteiligt gewesen. »Seine Eier werden braten, ob Wetmore dabei ist oder nicht.« So oder ähnlich hatte er es formuliert, und vielleicht war das irgendwie sogar zutreffend, wenn man bedachte, was der kleine Franzose getan hatte, aber letzten Endes hatte Percy viel mehr getan, als Dels Eier zu braten; er hatte dem kleinen Mann die Augäpfel aus den Höhlen geblasen und sein verdammtes Gesicht in Brand gesteckt. Und warum? Weil Del ein mehrfacher Mörder war? Nein. Weil sich Percy in die Hosen gemacht hatte und der kleine Cajun so frech gewesen war, ihn auszulachen. Wir waren an einer ungeheuerlichen Tat beteiligt gewesen, und Percy kam ungestraft davon. Er würde nach Briar Ridge gehen, glücklich wie eine Muschel bei Flut, und dort würde er eine ganze Anstalt voller Irren haben, an denen er seine Grausamkeiten begehen konnte. Daran konnten wir nichts ändern, aber vielleicht war es noch nicht zu spät, um etwas von dem Dreck an unseren eigenen Händen abzuwaschen.
    »In meiner Kirche nennt man es Buße, nicht Ausgleich«, sagte ich, »aber ich nehme an, es läuft auf das Gleiche hinaus.«
    »Denkst du wirklich, Coffey könnte sie retten?«, fragte Dean. »Einfach … diesen Gehirntumor aus ihrem Kopf … saugen? Als wäre es ein … Pfirsichkern?«
    »Ich denke, er kann das. Es ist natürlich nicht sicher, aber nach dem, was er bei mir … und bei Mr. Jingles getan hat …«
    »Diese Maus war wirklich im Arsch«, sagte Brutal.
    »Aber wird er es tun? «, überlegte Harry. » Wird er?«
    »Wenn er es kann, wird er es tun«, sagte ich.
    »Warum? Coffey kennt sie nicht einmal!«
    »Weil es das ist, was er tut. Weil es das ist, wofür Gott ihn erschuf.«
    Brutal machte eine Schau daraus, in die Runde zu blicken und uns alle daran zu erinnern, dass jemand fehlte. »Und was ist mit Percy? Meinst du, der würde das einfach durchgehen lassen?«, fragte er, und so erzählte ich ihm, was

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