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The Green Mile

The Green Mile

Titel: The Green Mile Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Wohnwagen mit Pin-ups aus dem Hustler an den Wänden und Dixie-Bierdosen in den Ecken vor.
    Ich ging durch die Küche hinaus, in der das Abendessen vorbereitet wurde. »Was haben Sie in dieser Tragetasche, Mr. Edgecombe?«, fragte mich Norton.
    »Eine leere Flasche«, sagte ich. »Ich habe entdeckt, dass die Quelle der Jugend dort unten in den Wäldern ist. Ich gehe jeden Nachmittag um diese Zeit dorthin und hole mir ein bisschen Quellwasser. Ich trinke es vor dem Schlafen. Guter Stoff, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Jung bleiben Sie vielleicht«, sagte George, der andere Koch, »aber Ihrer Schönheit nutzt es einen Scheiß, das will ich Ihnen sagen.«
    Wir lachten darüber, und ich ging hinaus. Ich ertappte mich dabei, dass ich nach Dolan Ausschau hielt, obwohl sein Wagen weg war. Ich hielt mich für einen Armleuchter, weil er mir so unter die Haut ging, und überquerte die Krocketbahn. Jenseits davon ist ein dürftiges, kleines Putting Green, das in den Werbebroschüren von Georgia Pines viel schöner aussieht, und dahinter windet sich ein Pfad in das Wäldchen östlich des Pflegeheims. An diesem Pfad stehen ein paar alte Schuppen, von denen heute keiner mehr benutzt wird. Ich ging in den zweiten Schuppen, der nahe an der hohen Mauer zwischen dem Gelände von Georgia Pines und dem Georgia Highway 47 steht, und blieb dort ein Weilchen.
    An diesem Abend aß ich gut, schaute ein wenig fern und ging früh zu Bett. In vielen Nächten wache ich auf und schleiche mich hinunter in den Fernsehraum, wo ich alte Filme auf dem American Movie Channel anschaue. In der vergangenen Nacht jedoch nicht; gestern Nacht schlief ich wie ein Stein und ohne die Träume, die mich verfolgt haben, seit ich mit meinen literarischen Abenteuern angefangen habe. All das Schreiben gestern musste mich erschöpft haben. Ich bin nicht mehr so jung wie früher, wissen Sie.
    Als ich aufwachte und sah, dass der Fleck Sonnenschein, der für gewöhnlich um sechs Uhr morgens auf den Boden fällt, es den ganzen Weg bis hinauf zum Fuß meines Bettes geschafft hatte, stand ich rasch auf, so besorgt, dass ich kaum den arthritischen Schmerz in meinen Hüften und Knien und Knöcheln bemerkte. Ich zog mich schnell an und eilte in den Flur hinunter zu dem Fenster, durch das man den Parkplatz der Angestellten überblicken kann. Ich hoffte, dass der Platz, auf dem Dolan seinen alten Chevrolet parkt, noch leer sein würde. Manchmal kommt er bis zu einer halben Stunde zu spät …
    Aber kein Glück. Der Wagen war da und glänzte rostig in der Morgensonne. Mr. Brad Dolan hatte in letzter Zeit gute Gründe, pünktlich zu sein, nicht wahr? Ja. Der alte Paulie Edgecombe ging am frühen Morgen irgendwohin, der alte Paulie Edgecombe tat etwas, und Mr. Brad Dolan wollte herausfinden, was es war. Was treibst du dort, Paulie? Sag es mir. Er beobachtete mich wahrscheinlich bereits. Es wäre klug, zu bleiben, wo ich war … aber das konnte ich nicht.
    »Paul?«
    Ich fuhr so schnell herum, dass ich fast hinfiel. Es war meine Freundin Elaine Connelly. Ihre Augen weiteten sich, und sie streckte die Hände aus, wie um mich aufzufangen. Zum Glück für sie bewahrte ich das Gleichgewicht; Elaines Arthritis ist schrecklich, und ich hätte sie vielleicht wie einen trockenen Stock in zwei Hälften gebrochen, wenn ich in ihre Arme gefallen wäre. Die Romantik stirbt nicht, wenn man in das sonderbare Land geht, das jenseits der Achtzig liegt, aber den Schwachsinn der Marke Vom Winde verweht kann man vergessen.
    »Tut mir leid«, sagte Elaine. »Ich wollte dich nicht erschrecken.«
    »Schon gut«, erwiderte ich und schenkte ihr ein schwaches Lächeln. »Das ist ein besseres Aufwachen als mit kaltem Wasser. Ich sollte dich anheuern, damit du es jeden Morgen machst.«
    »Du hältst Ausschau nach seinem Wagen, hm? Dolans Wagen.«
    Es hatte keinen Sinn, sie anzulügen, und so nickte ich. »Ich wünsche, ich könnte mir sicher sein, dass er drüben im Westflügel ist. Ich möchte mich für eine Weile davonstehlen, aber ich will nicht, dass er mich sieht.«
    Sie lächelte – ein Schatten des Lächelns der zauberhaften Fee, die sie als Mädchen gewesen sein musste. »Er ist ein neugieriger Bastard, was?«
    »Ja.«
    »Er ist aber nicht im Westflügel. Ich war schon unten zum Frühstück, du Schlafmütze, und ich kann dir sagen, wo er ist, weil ich ihn gesehen habe. Er ist in der Küche.«
    Ich schaute sie bestürzt an. Ich hatte gewusst, dass Dolan neugierig war, aber nicht, wie

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