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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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Magen mehr Platz für …« Ich ließ meinen Blick über den Tisch schweifen und sah auf einem Servierteller unter einem Tuch das Ende eines Knoblauchbrots hervorlugen. »… Knoblauchbrot! Mmmm, ich liebe Knoblauchbrot! Kann ich das haben, bitte!«
    Ben nahm sich drei der gefüllten Pilze, und nachdem Dad mir das Knoblauchbrot gereicht hatte, füllte auch ich meinen Teller.
    In kürzester Zeit waren wir alle dabei, zu mampfen und genüsslich zu kauen und uns zwischendurch diskret die Finger an unseren Servietten abzuwischen. Dann gab es kalte Tomaten-Basilikum-Suppe – die ich tatsächlich mochte – und Mom schenkte sich ein Glas Wein ein.
    Ich warf Dad einen besorgten Blick zu, doch er schien ihn nicht zu bemerken.
    »Hey, Ben, willst du meinen Eltern nicht von deinen Sommerjobs erzählen?«, fragte ich. Alles nur, um die Konversation von meiner Person und den Bildern von mir als nacktes Baby oder etwas ähnlich Peinlichem abzulenken.
    Ben ging tapfer auf meinen Vorschlag ein. »Ich arbeite als Hilfskellner im Horseman’s Haunt. Das ist nicht besonders aufregend, aber ich darf mir am Ende immer das Menü des Tages mit nach Hause nehmen. Und es gibt da gutes Trinkgeld.« Während Mom den Hauptgang, Lasagne, auftischte und jedem ein Stück servierte, hörte er auf zu sprechen.
    »Erzähl weiter«, forderte sie ihn mit der Servierschaufel in der Hand auf, »ich hör dich schon zu!« Sie kicherte. »Ups! Ich meine, ich höre dir zu.«
    Ich umklammerte unter dem Tisch krampfhaft ein Stück meines Rocks und sandte ein Stoßgebet an die Lasagne-Götter, dass sie Bens Portion nicht aus Versehen auf seinen Schoß fallen lassen würde. Zum Glück sprang Dad ein.
    »Warum setzt du dich nicht hin, Liebes?«, forderte er sie auf. »Du hast so viel für dieses Festmahl getan; lass dir ein wenig von mir helfen.«
    Mom strahlte ihn an und tätschelte sein Gesicht. »Okay.«
    Vielen Dank, oh ihr Lasagne-Götter.
    »Ja, also der andere Job …«, begann Ben wieder.
    »Jaja, erzähl weiter«, drängte Mom mit ihrem Weinglas in der Hand.
    Liebe Weingötter …
    »Ich werde meinem Dad helfen. Er will Christbäume pflanzen und da gehe ich ihm zur Hand.«
    Ein Stück Lasagne landete auf meinem Teller und ich bedankte mich bei Dad. Sie sah wirklich gut aus, ich konnte es kaum erwarten, mich darauf zu stürzen.
    »Worum geht es denn beim Anpflanzen von Christbäumen eigentlich genau?«, fragte Dad. Er nahm Platz und hielt seine Gabel hoch.
    Ich nahm ein Stück von meiner Lasagne und wartete auf Bens Antwort.
    Zwei Sekunden später hätte ich den Bissen beinahe wieder ausgespuckt. Lieber Gott, das schmeckte ja abscheulich!
    »Das weiß ich auch nicht so genau«, meinte Ben. Er biss ein großes Stück von seiner Lasagne ab und mampfte enthusiastisch. »Aber ich denke mal, es geht darum, eine ganze Menge Löcher zu graben und Bäumchen einzusetzen. Dann bewässern und vielleicht auch noch düngen?«
    Dad nickte und ich schaute kurz auf meinen Teller. Da, wo ich abgebissen hatte, trat etwas dickflüssiges Weißes aus, und mir drehte sich der Magen um.
    Toll. Wieder etwas, das Mom vermasselt hatte.
    Ich schaute heimlich zu ihr hinüber, doch sie schien nicht bemerkt zu haben, dass etwas schiefgegangen war.
    »Is’ ja schon wirklich aufregend, eine Chris’baum-Plantage hier zu haben! Das is’ doch ein groß’s Plus für unsere ganze Stadt!«
    Na ja, immerhin war sie noch nicht so hinüber, dass sie nicht mehr an ihren ehrenwerten Stadtrat gedacht hätte. In meinem Hals formte sich langsam ein Kloß und ich musste die Tränen zurückhalten. Wunderbar, Mom. Dieser Geburtstag ist das Letzte … Mein Essen ist zum Kotzen …
    »Ich weiß, dass sich mein Vater darauf freut«, fuhr Ben fort. »Ich hoffe nur, dass er seine Bäume auch gut in der ganzen Stadt verkaufen kann …«
    Plötzlich setzte sich Mom steif auf. »Oh nein!«, jammerte sie. »Nein, nein, nein!«
    Ben, Dad und ich tauschten verwirrte Blicke aus. Was ist denn jetzt schon wieder los?
    »Da ist Ricotta-Käse drin!« Mom hielt ihre Gabel mit einem Stück Lasagne darauf hoch. »Abbey hasst Ricotta!«
    Prompt brach sie in Tränen aus.
    All meine Gefühle von Verletztheit und Ärger verflogen sofort, stattdessen war mir die ganze Szene jetzt nur noch peinlich. »Mom, nicht!« Ich streckte eine Hand nach ihr aus, doch Dad kam mir zuvor. »Schau doch, Mom, mir schmeckt es!«
    Mit übermenschlicher Anstrengung führte ich eine weitere Gabel zum Mund. Verzieh nicht das Gesicht, verzieh

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