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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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nicht das Gesicht … Ich schob die Lasagne in mich hinein und stieß mir gleichzeitig unter dem Tisch meinen Daumennagel ins Bein.
    Konzentriere dich auf den Schmerz. Denk an irgendetwas anderes …
    Kauen, kauen, schlucken … fertig.
    Ich griff nach meinem Glas Wasser, nahm einen großen Schluck und lächelte breit zu ihr hinüber. »Siehst du?«
    Sie hörte auf zu weinen und starrte mich aus tränennassen Augen an. »Ist das … wahr?« Sie schniefte. »Sie schmeckt dir?«
    Ich nickte. »Großartig, Mom.«
    Sie stand umständlich auf, kam zu mir und umarmte mich.
    Als sie sich wieder setzte, sah ich nach, wie viel ich noch auf dem Teller hatte. Bei solchen Gelegenheiten wäre es wirklich gut, wenn wir einen Hund hätten. Ich schnitt meine Portion in viele kleine Teile und schob diese auf dem Teller herum und von einer Seite auf die andere, um es aussehen zu lassen, als hätte ich möglichst viel gegessen. Ich glaube, es funktionierte. Mom schien nichts zu merken.
    Gott sei Dank aßen alle rasch und dann schlug Dad vor, ich solle meine Geschenke auspacken. Ich stimmte erleichtert zu. Er sammelte die Teller ein und fing dabei mit meinem an, sodass ich ihm ein heimliches Dankeschön zuflüstern konnte. Dann schickte er Mom los, die Geschenke zu holen.
    Ich beugte mich über den Tisch zu Ben. »Tut mir wirklich sehr leid.« Ich musste gegen die Tränen ankämpfen. »Meine Mom ist eigentlich völlig anders. Aber heute ist sie emotional irgendwie etwas angeschlagen und …«
    Er schüttelte einfach nur den Kopf. »Ist doch cool, Abbey. Mach dir keine Gedanken.« Er wollte offenbar noch mehr sagen, doch in diesem Moment kam Mom zurück und lud einen kleinen Berg Geschenke vor mir ab.
    »Los geht’s!«, verkündigte sie und grinste von einem Ohr zum anderen. »Alles, alles Gute zum Gebur’stag, Abbey!«
    Dad war mit dem Geschirr fertig, gesellte sich zu ihr und schob diskret ihr halb volles Weinglas von ihr weg.
    »Alles Gute zum Geburtstag, Abbey«, sagte er. »Mach das kleine zuerst auf. Und das große ganz zuletzt.«
    Ich griff nach dem obersten Geschenk, einer flachen, rechteckigen Schachtel in knallig blauem und rotem Papier. Es war die Kirsche auf einem mit sorgfältig gelockten kunterbunten Bändchen geschmückten Geburtstags-Eisbecher in ungewöhnlichen Farben. Ich riss ein Ende auf, zog eine kleine braune Schachtel heraus und nahm den Deckel ab. Auf einem Stück weißer Watte lag eine Geschenkkarte für einen Klamottenladen im Einkaufszentrum.
    »Die ist von mir«, erklärte Dad stolz.
    »Danke, Dad. Das ist super!«
    Als Nächstes kam eine iTunes-Geschenkkarte, eine neue Umhängetasche, ein Paar Schuhe … und dann war ich bei dem großen Geschenk am Fuß des Stapels angelangt. Es war rechteckig und ziemlich schwer und in grünes Papier mit gelben Punkten eingewickelt. Ich öffnete es und war absolut geschockt, einen nagelneuen Laptop in den Händen zu halten.
    »Wow! Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll. Danke, danke!« Ich sprang auf und umarmte sie beide. Mom hielt sich ein bisschen zu lange an mir fest und ich befürchtete, sie würde gleich wieder anfangen zu heulen, doch das tat sie zum Glück nicht.
    »Is’ rot«, meinte sie. »Deine Lieblingsfarbe!«
    Dad sprang wieder ein. »Der soll dir bei deiner Geschäftsplanung helfen.«
    »Du lässt mir also mehr Zeit?« Ich hatte gedacht, unsere Abmachung sei hinfällig, weil ich sie nicht bis zum Ende des Schuljahres eingehalten hatte.
    »Ja. Nachdem sich einiges« – er warf einen Blick auf Ben – »verändert hat … dachte ich, wir könnten eine neue Vereinbarung treffen. Dieselben Konditionen wie zuvor. Du ziehst den Plan durch und bekommst von mir etwas Startkapital, aber wir nehmen als Deadline den ersten September. Einverstanden?«
    »Ja«, antwortete ich mit einem breiten Lächeln. »Das klingt großartig.«
    Mom schlang erneut ihre Arme um mich. »Darauf müssen wir trinken!«
    »Nein, Mom … wirklich, ist schon okay …«
    »Ich hol die Gläser! Dennis, du den Kuchen.«
    Sie war schneller, als ich ihr zugetraut hätte, wartete nicht auf Dad und brachte den Kuchen selbst. Als sie ihn etwas unsanft auf dem Tisch abstellte, bemerkte ich, wie der goldgelbe Rand des Puddingbelags zitterte.
    Nicht schon wieder …
    Dann holte sie die Weinflasche.
    »Ein Schlückchen für mich, eins für deinen Vater und hier …« Sie zog zuerst mein Glas und dann Bens näher zu sich heran. »Ein Schlückchen für euch beide. Nich’ zu viel natürlich.«
    Ich

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