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The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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in den Ferien viel für die Schule tun musst. Aber mir fehlen ein paar Leute in meinem Laden. Einer meiner festen Mitarbeiter hat gekündigt und die andere hat sich das Handgelenk gebrochen, kann also auch nicht arbeiten. Ich werde bald ein paar neue Leute einstellen müssen.«
    »Aber jetzt brauchst du erst mal eine Aushilfe, richtig?«, vermutete ich.
    »Nur bis Anfang August. Dann kommt meine andere feste Mitarbeiterin, Steph, wieder. Sie hat sich einen Monat freigenommen, um mit dem Rucksack durch Europa zu reisen.«
    Ach herrje. »Onkel Bob, ich weiß nicht. Am Dienstag und am Donnerstag lerne ich für die Schule, außerdem arbeite ich an meinem Businessplan für Dad …«
    Seine Miene verdüsterte sich. »Verstehe. Ich weiß, es kommt ziemlich plötzlich und so. Ich hätte es gar nicht erwähnen sollen. Ist schon gut.«
    Jetzt fühlte ich mich mies. Ich hatte ihn schon einmal im Stich gelassen, als ich zu Tante Marjorie fuhr, und nun kam es mir vor, als würde ich ihn noch einmal hängen lassen.
    »Wann würdest du mich denn brauchen?«
    Onkel Bob schöpfte neue Hoffnung. »Montags?«, schlug er vor. »Und vielleicht noch mittwochs und freitags?«
    Wenn ich drei Tage die Woche für Onkel Bob arbeiten und an den anderen zwei Tagen mit Ben für Chemie büffeln würde, hätte ich wahrhaftig nicht mehr viel Zeit für Caspian.
    »Ich gebe dir genauso viel Geld wie früher«, fügte er hastig hinzu, »wie für deine Büroarbeit. Zehn Dollar die Stunde. Aber das darfst du den anderen nicht sagen, normalerweise fangen die Leute im Laden mit acht Dollar an.«
    Hm. Es ging also nicht um das Sortieren von Unterlagen – das war mir ja ziemlich leichtgefallen –, sondern darum, den ganzen Tag lang Eiscreme zu verkaufen? Aber es war Onkel Bob, der mich darum bat, und er wirkte ziemlich verzweifelt. »Okay, ich fange am Montag an«, sagte ich. »Aber nur bis August. Danach musst du ohne mich klarkommen.«
    Er strahlte und drückte mich fest an sich. »Danke, Abbey. Damit tust du deinem alten Onkel wirklich einen Riesengefallen.«
    »Jaja«, grummelte ich. »Denk daran, wenn ich dich mal um einen Kredit für ein eigenes Auto anhaue.«
    Er zwinkerte und ich folgte ihm aus dem Haus zum Pavillon.
    »Pass auf, dass du nicht Lurlene in die Hände fällst«, flüsterte ich. »Sie kann richtig übel zupacken, außerdem hat sie einen Stock.«
    »Ich weiß«, antwortete er. »Den habe ich auch schon zu spüren bekommen.«
    Wir näherten uns den Tischen und ich versuchte, mich hinter Onkel Bobs massiger Gestalt zu verstecken. Aber es klappte nicht.
    »Abigail Amelia!«, krähte Lurlene, sobald sie mich entdeckt hatte. »Setz dich doch zu mir und deinem Vater, Mädchen. Ich möchte, dass du mir mein Essen bringst.«
    Ich überlegte kurz, ob ich ablehnen oder mein schlimmes Fieber als Entschuldigung vorbringen sollte. Aber Mom sah mich streng an und mir war klar, dass es keinen Ausweg mehr gab.
    Mit schleppenden Schritten, als würden meine Füße in Zementschuhen stecken, schlurfte ich zu Lurlene und setzte mich neben sie. Sofort schoss ihre Geierklaue vor und schloss sich wieder um meinen Arm. Mit großem Vergnügen quetschte sie meinen Oberarm und grinste mich dabei mit ihrem funkelnden Gebiss an.
    Ich saß da, zählte die Sekunden, bis dieses elende Picknick vorbei sein würde, und wünschte, ich würde Sicherheitsschuhe und einen Armschutz tragen.
     
    Als wir spätabends endlich in unsere Einfahrt abbogen, seufzte ich erleichtert auf. »Hab ich dir schon gesagt, dass sie mir fast meinen Arm zerquetscht hätte?«, fragte ich Mom auf dem Weg ins Haus.
    »Ja, Abbey. Drei Mal.«
    »Wahrscheinlich ist er morgen voller blauer Flecken. Und meine Zehen werden blauschwarz sein.« Mom schloss die Haustür auf, Dad wartete hinter uns. »Das ist körperliche Gewalt, ich sollte mich an den Kinderschutzbund wenden.«
    Ohne etwas zu erwidern, machten sich die beiden auf den Weg ins Obergeschoss.
    »Gute Nacht, Abbey, bis morgen früh!«, sagte Dad. Offenbar hörten sie mir nicht einmal zu.
    »Falls ich dann noch hier bin«, rief ich ihnen nach. »Vielleicht bin ich auch beim Jugendamt. Mehr will ich dazu nicht sagen.«
    Eine unwirsch zugeworfene Tür war die einzige Reaktion. Ich schlenderte zur Couch, stellte den Fernseher an und zappte mich durch die Kanäle, bis ich schließlich bei einer Wiederholung von Friends landete. Ich war noch kein bisschen müde …
    Als ich aufwachte, war es fast drei. Ich schleppte mich nach oben in mein

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