Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Haunted

The Haunted

Titel: The Haunted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
Vom Netzwerk:
Kopfkissen –, war sie die Erste, die es ihm besorgt hat.
    Als er starb, hat sie monatelang geweint. Zum Glück war sie wegen einer Bronchitis im Krankenhaus, als es passiert ist, und hat ihn nicht gefunden. Das wäre grauenhaft gewesen.« Mir lief ein Schauer über den Rücken. »Ich konnte in dieser Zeit nur versuchen, für sie da zu sein. An seinem Todestag ist sie immer mit ihren Eltern an sein Grab gegangen und in Gedanken war ich dann immer bei ihr.«
    »Ich weiß, wie das ist«, flüsterte er.
    Ich lächelte ihn traurig an. »Er ist dort begraben, wo sie früher gelebt haben, in der Nähe von Buffalo. Dort hatten sie schon ein Familiengrab und hier in der näheren Umgebung konnten sie keines bekommen.« Wieder fuhr ein Wagen über uns hinweg und die Stützbalken der Brücke bebten.
    »Weißt du, was wirklich eine Ironie des Schicksals ist?«, flüsterte ich. »Als Kristen starb, haben Leute das Gerücht gestreut, sie sei an einer Überdosis gestorben. Aber Kristen hat nie etwas Stärkeres als Aspirin genommen. Sie hat sich geweigert, das zu tun, wegen dem, was mit ihrem Bruder passiert ist. In der achten Klasse hatte sie mal wahnsinnige Zahnschmerzen und der Zahnarzt konnte sie an dem Tag nicht drannehmen. Er hat ihr Vicodin gegen die Schmerzen verschrieben, aber sie hat es nicht genommen. Ich saß die ganze Nacht neben ihr und habe ihre Hand gehalten, während sie weinte.«
    Plötzlich fing ich selbst an zu weinen und konnte gar nicht mehr aufhören. Ich vermisste meine beste Freundin und ich vermisste ihren Bruder. Ich weinte um sie beide.
    Caspian saß stumm da, bis mein Schluchzen in einen langsamen Schluckauf mündete. Dann flüsterte er: »Ich würde jetzt gern deine Hand halten, wenn ich es könnte.«
    Seine Augen waren so groß und ernst, dass ich ihn einfach anlächeln musste. »Danke«, sagte ich und versuchte, weitere Tränen zurückzudrängen. »Der Gedanke zählt.«

Kapitel achtzehn – Eine Enthüllung
    »In dem dunklen Schatten des Gebüsches, am Ufer des Baches, sah er etwas Gewaltiges, Unförmliches, Schwarzes und Turmhohes …«
    Sleepy Hollow von Washington Irving
     
    Als ich am Montag von der Arbeit heimkam, war ich müde und schlecht gelaunt. Jede noch so kleine Bewegung meiner Hand oder meines Arms tat mir weh. Ich musste wirklich bald mit Onkel Bob sprechen, damit er die Temperatur seiner Kühlgeräte etwas höher stellte. Das Eis würde sich sehr viel leichter portionieren lassen, wenn es etwas weicher wäre.
    Ich legte mein Handy auf den Schreibtisch. Dann fiel mein Blick auf mein Bett und einen Zettel, der dort auf der Decke lag. Ein Veilchen hielt ihn an seinem Platz – ein Veilchen, wie sie wild auf dem Friedhof wuchsen. Ich hob es auf und streichelte die weichen purpurfarbenen Blütenblätter.
    Als ich den Zettel entfaltete, fiel ein vierblättriges Kleeblatt auf den Boden. Ich ließ es liegen, während ich die Zeilen vor mir las.
     
    Abigail Astrid, ich hoffe, dein Tag in der Eisdiele ist gut gelaufen und du hast Kinder allen Alters beglückt. Darf ich dich um das Vergnügen deiner Gesellschaft bitten, morgen früh um sieben?
    Bis dann, ich werde dich unter den Sternen sehen. Caspian
     
    PS: Hoffentlich hast du nichts gegen ein weiteres vierblättriges Kleeblatt. Ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie
    finden die mich ständig.
     
    Auf die Rückseite des Zettels waren Sterne und Blätter gezeichnet. Ich lächelte und drückte den Zettel an mein Herz. Dann hob ich das Kleeblatt auf und legte es auf den Schreibtisch neben das Veilchen. Wenn er mir noch mehr davon schenken würde, sollte ich diese hübschen Sachen wohl besser pressen und sie in einem Album aufbewahren.
     
    An diesem Abend ging ich früh zu Bett und schlief tief und fest. Als mein Wecker am nächsten Morgen um Viertel vor sieben schrillte, musste ich mich zwingen aufzustehen. Ich hoffte, dass eine Dusche mir beim Aufwachen helfen würde.
    Auf dem Weg zum Friedhof war ich noch immer ziemlich schläfrig, aber je näher ich kam, desto größer wurde meine freudige Erwartung. Was hatte er vor? Ich war richtig aufgeregt und musste mir selber gut zureden, um ruhiger zu werden. Es war ja nun wirklich nicht so, dass er …
    Oh Gott.
    Ich blieb abrupt stehen. Das war lächerlich. Er ist nicht … Ich bin erst … Ich schüttelte den Kopf, um wieder klar zu werden, und schob diesen Gedanken weit weg. Das war lächerlich, ich wollte nicht weiter darüber nachdenken.
    Mit Mühe gelang es mir, kühl und gelassen zu

Weitere Kostenlose Bücher