The Hollow
über den Rücken, als ich in sprachloser Bewunderung davorstand.
Das war’s. Ich hatte das perfekte Geschenk für Caspian entdeckt.
Das Teleskop war in erstaunlich einwandfreiem Zustand. Es bestand aus antikem Glas und schönem altem Messing und sah aus, als käme es aus dem Labor eines wahnsinnigen Wissenschaftlers. Es war perfekt.
Ich hielt den Atem an, als ich es in die Hand nahm und fühlte, wie schwer und massiv es war. Ich betete, dass der Preis erschwinglich war. Vor meinem inneren Auge schwebten Preisschilder mit zweihundert, dreihundert und sogar fünfhundert Dollar und ich hoffte verzweifelt, dass ich mich irrte.
Doch auf dem echten Preisschild war die Summe von fünfzig Dollar durchgestrichen und durch fünfundzwanzig ersetzt worden. Ich hätte auf der Stelle singen und tanzen können. Oh ja, das war’s. Definitiv.
Sorgfältig klemmte ich mir meinen Schatz unter den Arm, wandte mich den Büchern zu und entschied mich für eins mit wunderbaren Illustrationen über den Sternenhimmel. Es stammte aus der Zeit um 1900 herum und ich war hin und weg vor lauter Begeisterung. Diese kleine Kostbarkeit sollte nur acht Dollar kosten und ich fügte es schnell meinem Haupteinkauf hinzu.
Mir war klar, dass meine Zeit bereits abgelaufen war. Schnell ging ich nach vorn in den Laden und wartete ungeduldig auf die Verkäuferin, damit ich meine Einkäufe bezahlen konnte.
»Hast du gefunden, was du gesucht hast?«, fragte sie, als sie langsam zusammenrechnete.
»Ja«, antwortete ich mit einem breiten Grinsen. »Ich habe ganz genau das gefunden, was ich gesucht habe.«
Kapitel zwanzig – Weil Weihnachten ist
»Die Bücher wurden beiseitegeschleudert, ohne wieder auf die Regale gestellt zu werden; Tintenfässer wurden umgestoßen, Bänke umgeworfen und die ganze Schule eine Stunde vor der gewöhnlichen Zeit geschlossen, sodass die Kinder wie eine Legion junger Kobolde … lärmten und schwärmten …« Sleepy Hollow von Washington Irving
Die letzte Woche vor den Weihnachtsferien war brutal und ich war nicht die Einzige, die das Lernen für die Zwischenprüfungen satthatte.
Kaum hatte der Unterricht begonnen, richtete sich die Aufmerksamkeit von der Tafel auf die Frage, wer was zu dem bevorstehenden Weihnachtsball anziehen würde.
Ich fand es schlimm genug, dass mich die unausstehlich fröhlichen Plakate angrinsten, aber das schmerzhafte Gefühl der Einsamkeit, das mich durchfuhr, wann immer ein Gesprächsfetzen an mein Ohr drang, war noch viel schlimmer.
»Oh, mein Gott, ich habe das absolut perfekte Kleid! Rot und weiß …«
Kümmerte es mich, dass das Motto des Balls Romantisches Winterwunderland lautete?
Nein.
»Ich habe gehört, dass man es schneien lassen wird …«
Kümmerte es mich, dass alles mit zarten gläsernen Eiszapfen und wattigem Kunstschnee bedeckt sein würde?
Nein.
»Stell dir vor, es soll Schlittenfahrten geben …«
Kümmerte es mich, dass es eine Pferdekutsche geben würde, in der man mit seinem Date eine romantische Schlittenfahrt unternehmen konnte?
Nein.
Wollte ich überhaupt zu diesem blöden Ball?
Ja. Unbedingt.
Es war wirklich nicht fair. Ich hatte doch jetzt einen Freund. Na ja, wir hatten momentan nicht gerade die allerbeste Beziehung, trotzdem sollte ich doch eigentlich zu den Mädchen gehören, die darüber nachdachten, was sie anziehen sollten. Und nicht am Rand stehen und zuschauen.
Ich spürte einen Anflug von schlechtem Gewissen, als ich mir klarmachte, dass ich noch vor zwei Monaten nicht zu einem Ball gegangen war, weil Kristen keinen mehr besuchen konnte. Mit dem Gefühl, eine schreckliche beste Freundin zu sein, verbannte ich auf der Stelle alle Gedanken an den Ball aus meinem Kopf und schwor mir, nicht mehr daran zu denken.
Das laute Klingeln nach der letzten Unterrichtsstunde riss mich aus meinen Überlegungen. Überall auf den langen Gängen öffneten sich die Türen und Stimmen schallten durch die Luft. Die meisten Schüler machten nicht mal mehr bei ihren Spinden halt. Zwei Wochen Freiheit lagen vor ihnen und sie wollten nur noch raus.
Das konnte man ihnen nicht übel nehmen.
Jetzt war außer mir niemand mehr im Gang. Ich warf meine Schultasche mit offen stehendem Reißverschluss auf den Boden. Meine Spindtür krachte gegen die danebenliegende Tür, aber das war mir egal. Ich nahm mein Buch über englische Literatur heraus und schleuderte es in die Tasche.
Dieser bescheuerte Weihnachtsball.
Mein Algebrabuch flog hinterher.
Diese bescheuerten
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