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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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mit den Schultern. »Aber wer will Weihnachten schon gern allein sein?«
    Ich nickte langsam mit dem Kopf. Tja, wer will Weihnachten schon gern allein sein …
    Er sah mir kurz in die Augen und zögerte, als wartete er darauf, dass ich etwas sagte. Ich schwieg und er fuhr fort: »Also, wie läuft es mit dir und – wie heißt er noch?«
    »Caspian«, erwiderte ich. »Er heißt Caspian. Und es läuft gut, glaube ich. Wir versuchen, uns über ein paar Dinge klar zu werden. Aber es läuft gut.«
    Er nickte und wir standen in verlegenem Schweigen da. Ben brach es als Erster. »Hier«, sagte er und zog etwas aus seiner Tasche. »Das ist für dich.« Zu meiner Überraschung hielt er mir einen roten Umschlag hin.
    »Es ist nur eine Weihnachtskarte«, sagte er als Antwort auf mein fragendes Gesicht. »Keine große Sache. Einfach nur, weil Weihnachten ist und so.«
    Immer noch verblüfft blickte ich auf die Karte. Er hatte mir eine Weihnachtskarte geschrieben? Ich hatte niemandem eine geschrieben. Es war Highschooltradition, jedes Jahr mit allen seinen Freunden Karten auszutauschen, aber da Kristen und ich keine anderen Freunde hatten, war unsere Weihnachtskartenliste äußerst kurz.
    »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.« Ich wusste es wirklich nicht. Dabei hatte ich die Karte noch nicht einmal entgegengenommen.
    »Du musst nichts sagen, nimm einfach nur die Karte.« Er hielt sie mir noch näher hin und ich nahm sie und war zutiefst dankbar.
    »Danke, Ben. Das bedeutet mir sehr viel.«
    Als ich das Foto in meiner Hand sah, das ich mit so viel Mühe aus der Mülltonne gefischt hatte, hielt ich es ihm hin. »Ich möchte, dass du das hier nimmst.«
    Zuerst versuchte er zu protestieren, aber ich gab nicht nach. Schließlich nahm er es an. Es entging mir nicht, dass er über Kristens lächelndes Gesicht strich, bevor er das Foto einsteckte. Mit gesenktem Kopf sah er mich schüchtern an. »Ich muss gehen. Pass auf dich auf, Abbey, und frohe Weihnachten.«
    »Ja, das wünsch ich dir auch«, rief ich ihm nach, als er wegging. »Schöne Feiertage.«
     
    Erst auf dem Heimweg machte ich Bens Umschlag auf. Es war nur eine Karte mit dem Aufdruck »Schöne Feiertage« und seiner Unterschrift, aber es bedeutete mir echt viel. Ich fand es schrecklich, dass ich ihm keine geschrieben hatte, aber jetzt war es zu spät. Wenn ich ihm nach den Ferien eine gäbe, würde es aussehen wie eine Retourkutsche.
    Nun ja. Wenigstens gab es ein nächstes Jahr.
    Als ich endlich zu Hause war, seufzte ich erleichtert auf, nahm die Schultasche von meinen schmerzenden Schultern und warf sie einfach auf den Boden. Es war mir egal, ob Mom mich anbrüllen würde, weil ich sie mitten im Flur hatte liegen lassen. Es spielte keine Rolle.
    Ich ging in die Küche und machte mir einen Snack, bevor ich nach oben in mein Zimmer ging. Ich schaltete den Computer ein und stützte den Kopf in die Hände, während ich darauf wartete, dass er anging. Ich war so müde. Erschöpfung war zu einem Dauerzustand geworden.
    Der Computer klickte und summte und brummte, und erst als alle Geräusche verstummt waren, konnte ich loslegen. Ich klickte mich ins Internet und checkte meine E-Mails. Dann surfte ich durch ein paar bekannte Websites. Die meisten boten kostenlose Expresslieferung für die Feiertage an und ich dachte noch einmal an Weihnachtsgeschenke. In meinem Kopf hakte ich die Liste mit denjenigen ab, für die ich bereits ein Geschenk gekauft hatte. Es blieben nur noch Mr und Mrs Maxwell übrig.
    Ich wusste immer noch nicht, was ich ihnen schenken könnte, und gab »einzigartige Geschenke« in der Suchmaschine ein. Sekunden später hatte ich Dutzende von Listen auf dem Monitor. Nichts davon gefiel mir, bis ich schließlich eine Website entdeckte, die verkündete, man könnte einen Stern taufen.
    Zehn Minuten später war ich überzeugt. Einen Stern nach Kristen zu benennen, war das perfekte Geschenk. Sie würden hingerissen sein. Schnell klickte ich mich zu den Bestellmodalitäten. Leider wurde hier keine kostenlose Expresslieferung angeboten und es würde mich zweiunddreißig Dollar extra kosten, die Urkunde noch vor Weihnachten zu bekommen.
    Aber ich entschied mich trotzdem dafür. Schließlich war Weihnachten und Onkel Bob hatte mir einen Bonus bezahlt. Als ich mir Moms Kreditkartennummer ins Gedächtnis rief und sie eintippte, nahm ich mir fest vor, ihr später das Geld zurückzugeben.
    Der Gedanke an Onkel Bob erinnerte mich daran, dass ich total vergessen hatte, ein

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