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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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richtig hingehört.«
    Er schüttelte den Kopf und stapelte seine Bücher ordentlich auf seiner Seite des Tischs. »Hast du schon eine Idee, was wir machen könnten? Oder hast du gar nichts vom dem mitbekommen, was Mr Knickerbocker gesagt hat?«
    Unter dem Tisch trat ich nach seinem Fuß und freute mich, als er sich krümmte. Er lachte immer noch, aber man konnte ihm ansehen, dass er es nicht böse meinte.
    »Nein, Mr Oberaufpasser, ich habe keine Idee. Du vielleicht?«
    Er sprudelte mit etwas heraus, was mit Mathe, DNA und Raumfahrt zu tun hatte, aber ich schüttelte nur den Kopf. »Ach komm, bleib auf dem Boden, du Wissenschaftsfreak. Es handelt sich um ein Wissenschaftsprojekt und nicht um Science-Fiction. Wenn du das Projekt ganz allein durchziehen willst, bitte sehr, dann tu dir keinen Zwang an. Aber wenn du Wert darauf legst, dass ich auch etwas dazu beitrage, dann müssen wir uns für etwas weniger Star Trek und für etwas … Normaleres entscheiden.«
    Er verschränkte die Arme und kippte seinen Stuhl nach hinten. »Na ja, wenn du keine Idee hast, wie willst du dann etwas beitragen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Ich geh in die Bibliothek und schau in ein Buch oder so was. Da wird es doch haufenweise Ideen geben.«
    Jetzt zuckte er mit den Schultern. »Wie auch immer. Aber ich will nicht, dass du irgendwelche coolen Ideen übersiehst, deshalb komm ich lieber mit.«
    »Hast du in der letzten Stunde Studierzeit?«, fragte ich.
    Er nickte.
    »Okay, dann machen wir das danach.«
    Er kippte seinen Stuhl wieder nach vorn und zwinkerte mir zu. »Super. Dann ist es ein Date.«
    Ich legte die Hände vors Gesicht und schüttelte den Kopf. Es würden drei sehr lange Monate werden …
     
    Wir verabredeten uns nach der letzten Unterrichtsstunde vor dem Haupteingang. Ungeduldig zerrte ich an meinem Büchertrageriemen, während ich auf ihn wartete. Es hatte schon vor zehn Minuten geklingelt und ich wollte weg, bevor mich jemand fragte, warum ich hier herumlungerte.
    Fünf Minuten später kam er mit einem schuldbewussten Grinsen und brachte irgendeine blöde Ausrede hervor, aber da war ich schon durch die Doppeltür hindurch und ließ ihn hinter mir herlaufen. Eine Minute später hatte er mich eingeholt und hielt mich an der Büchertasche fest, als ich in Richtung Bibliothek links abbiegen wollte. »Wo willst du hin?«, fragte er. »Zum Parkplatz geht’s in die andere Richtung.«
    Ich blieb stehen. »So weit ist es nun auch wieder nicht zur Bibliothek. Ich dachte, wir gehen zu Fuß.«
    Ben schüttelte den Kopf. »Ich lass mein Auto nicht hier stehen, außerdem ist es eisig kalt. Nun komm schon.« Ich atmete hörbar aus, als ich ihm zum Schülerparkplatz folgte und wir uns durch die Masse der Autos schlängelten.
    »Wonach muss ich suchen?«, rief ich und sah mich in alle Richtungen um.
    »Hier ist er schon.«
    Ich sah ihn nicht mehr, deshalb folgte ich seiner Stimme und blieb neben einem verbeulten grünen Cherokee-Jeep stehen. Er saß schon drin und ließ den Motor aufheulen.
    »Dein Streitwagen wartet«, sagte er über das laute Motorengeräusch hinweg. »Komm, steig ein.« Ich versuchte, nicht zu lachen, als eine schwarze Rauchwolke aus dem Auspuff quoll.
    Ich verstaute meine Tasche auf dem Rücksitz und stieg kopfschüttelnd auf der Beifahrerseite ein. »Also weißt du, du bist schon ganz schön penetrant.«
    Langsam fuhr er aus der Parklücke, während ich mit dem Gurt kämpfte. »Hier«, sagte er, griff über mich hinweg und zog einmal fest daran, »man muss nur wissen, wo seine sensible Stelle ist.«
    Ich musste laut lachen. »Dein Auto hat eine sensible Stelle? Du machst wohl Witze. Als Nächstes erzählst du mir noch, dass es auch einen Namen hat.«
    Er hatte die Augen auf die Straße gerichtet, aber er nickte. »Natürlich. Alle guten Autos haben einen Namen. Das hier heißt Candy Christine.«
    Ich konnte nicht an mich halten und platzte fast vor Lachen. »Candy Christine? Den Namen musst du dir ausgedacht haben, als du zwölf warst.«
    Er wurde knallrot, und bevor er mir eine Antwort gab, schaute er erst mal in jeden einzelnen Spiegel. »Woher weißt du das? Ich hab den Wagen bekommen, als ich zwölf war, und hab meinem Dad geholfen, ihn auf Vordermann zu bringen, und als ich nach einem Namen gesucht habe, habe ich … äh … einfach meine beiden Lieblinge kombiniert. Damals hatte ich meine Stephen-King-Phase.«
    Ich lachte immer noch. Die Vorstellung war einfach zu schön. Ein zwölfjähriger

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