The Hollow
tief in Gedanken versunken, als Mom die Autotür aufmachte. »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat«, sagte sie, setzte sich und verstellte den Rückspiegel. »Ich musste ein paar Dinge mit dem Bürgermeister besprechen.«
»Kein Problem«, entgegnete ich. Ich war immer noch mit meiner Liste beschäftigt, der ich noch Probefläschchen und Bergamotteöl hinzufügte. Beides hatte ich fast aufgebraucht. Wir fuhren zurück auf die Hauptstraße, wo ich den Notizblock beiseitelegte, sobald ich merkte, dass mir die Augen zufielen. Ich wusste, es würde nicht lange dauern, bis ich wieder einschlief.
Als die Autotür aufgemacht wurde, erwachte ich mit einem Ruck. Ich sah Mom an und lächelte kleinlaut. »Tut mir leid, dass ich eingeschlafen bin. Ich war immer noch total müde.«
»Mach dir keine Gedanken«, sagte sie. »Wir sind da.«
Als ich aus dem Wagen stieg, sah ich mich neugierig um.
Auf einem großen, grün glänzenden Metallschild stand der Name des Ladens, Duft Triebe, und hieß uns willkommen. Ich war vom ersten Moment an total begeistert.
Der Laden selbst sah aus, als hätte er eine Vergangenheit als prächtiges Jahrhundertwendehaus im Zuckerbäckerstil, mit Fenstern vom Boden bis zur Decke und einem Giebeldach. Von außen war er in verschiedenen Schattierungen von Grün und Magenta gestrichen, Töne, die wunderbar zusammenpassten, und ich wusste, so einen Laden würde ich eines Tages auch gern besitzen.
Innen drin übertraf er alle meine Erwartungen.
Es gab nicht nur eine große Auswahl an Kräutern, sondern auch Krüge und Flaschen, Fläschchen und Probesets und jede Menge Verpackungszubehör. Außerdem hatten sie so gut wie jedes ätherische Öl vorrätig, das man sich nur vorstellen konnte.
Ich war im siebten Himmel. Hier hätte ich wochenlang bleiben können. Sie hatten fast alles, was auf meiner Liste stand.
Nachdem ich etwa eine Dreiviertelstunde lang einfach nur herumgestöbert hatte, dachte ich, dass Mom allmählich die Geduld verlieren musste, und ich begann, mich auf meine Liste zu konzentrieren. Ich nahm Probefläschchen in unterschiedlichen Größen, einige große bernsteinfarbene Flaschen und eine Packung Glasstöpsel.
Am Regal mit den ätherischen Ölen traf ich auf Mom. »Wofür brauchst du Bergamotteöl?«, fragte sie, als ich überlegte, welche Flaschengröße ich nehmen sollte.
»Erinnerst du dich an das herbstliche Parfum, das ich voriges Jahr für dich gemacht habe? Das will ich dieses Jahr wieder machen, aber mit einer stärkeren erdigen Note.« Während ich ihr antwortete, schwankte ich zwischen Ingwer- und Cranberryöl.
»Ich liebe dieses Parfum!«, sagte sie. »Kannst du mir eins für diesen Winter machen? Mit irgendwas drin, was nach Weihnachten riecht?«
»Klar«, erwiderte ich und entschied mich für Pfefferminz-, Vanille- und Balsamöl. Dann nahm ich je ein Fläschchen mit Ingwer und Cranberry zu meinem Stapel dazu. Zuletzt griff ich noch zu einer großen Flasche mit Jojobaöl, bevor ich mich von dem Regal losriss.
Jetzt hatte ich alles, was ich brauchte.
»Ich bin so weit«, sagte ich und schwankte unter dem Gewicht meiner Einkäufe, als ich zum vorderen Teil des Ladens vorausging.
»Dieser Laden ist einfach großartig«, sagte ich zu der Dame an der Kasse. »Er ist fantastisch eingerichtet und das Angebot ist überwältigend!«
Sie lachte. »Vielen Dank. Ich habe ihn selbst eingerichtet und freue mich über jedes Lob.«
»Haben Sie eine Website, damit ich noch mehr Sachen bestellen kann?«, fragte ich begierig. »Normalerweise besorge ich mir meine Vorräte aus einem Laden bei uns in der Nähe, aber der ist echt winzig und es gibt nicht mal halb so viel wie das, was Sie hier haben.«
Sie lachte noch einmal, nickte und gab mir eine Visitenkarte mit dem Namen des Ladens und der Internetadresse. Ich verstaute sie sorgsam in meiner Hosentasche, während sie anfing, meine Einkäufe einzutippen. Ich war überrascht, dass Mom meine ziemlich hohe Rechnung übernahm, ohne dass ich irgendetwas zurückstellen musste. Für sich selbst nahm sie noch eine Klassik-CD dazu.
Ich grinste von einem Ohr zum anderen, als wir der Inhaberin zum Abschied zuwinkten und den Laden verließen.
»Danke, dass du mich mitgenommen hast, Mom«, sagte ich, als ich die Tüten in den Wagen stellte. »Das hat Spaß gemacht.«
Sie lächelte mich nur an und wir stiegen ein. Auf dem Nachhauseweg wechselten wir kaum ein Wort, stattdessen legte sie die neue CD ein. Es war eine friedliche und
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