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The Hollow

The Hollow

Titel: The Hollow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Verday
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… die ich noch fertig machen muss.«
    »Aber heute ist Samstag.«
    Allmählich konnte ich wieder normal atmen. »Mom … kein Mensch will sonntags Hausaufgaben machen.« Ich ging in die Küche, griff nach einer Flasche Wasser und ließ mich auf einen Barhocker neben dem Tisch fallen. So schnell ich konnte, kippte ich das Wasser hinunter.
    »Langsam«, sagte sie warnend. »Dir wird schlecht, wenn du zu schnell trinkst.«
    Ich stellte die leere Flasche auf den Tisch und lächelte sie schief an. Meine Güte, war sie lästig! Zum millionsten Mal tastete ich in meiner Tasche herum, befühlte die weichen Kanten des Päckchens und zerbrach mir den Kopf, was es enthalten könnte. Ich schaute auf die Uhr an der Wand und fragte mich, wie schnell ich wohl in mein Zimmer entkommen könnte.
    Jetzt brachte mich die Neugier wirklich um.
    »Gut, dass du meine Nachricht wegen heute Abend erhalten hast, Abbey.« Moms Stimme durchkreuzte meine Pläne.
    Nachricht …? Ach ja, an der Brücke hatte ich eine Nachricht von Mom bekommen. Ich wand mich auf dem Hocker. Ich hatte gar nicht gehört, was sie wollte …
    Ich trickste. »Ja, deine Nachricht habe ich bekommen, aber der Empfang an der Brücke war ganz schrecklich.« Dabei beließ ich es und hoffte, sie würde annehmen, dass ich wegen des schlechten Empfangs nicht die ganze Nachricht bekommen hätte.
    »Du scheinst eine Menge Zeit an der Brücke zu verbringen, so ganz allein«, sagte sie mit einem Stirnrunzeln. »Ich weiß, es war deine und Kristens Lieblingsstelle, aber es ist nicht gut, wenn du die ganze Zeit allein dort bist. Du solltest lieber mal darüber nachdenken, ob du dich nicht mit ein paar Schulfreundinnen treffen kannst. Wir könnten uns etwas überlegen, was euch Spaß machen würde – ein Mädelsabend oder so was in der Richtung.«
    Wenn sie wüsste, dass ich alles andere als allein war an der Brücke …
    Aber das würde ich meiner Mutter nicht auf die Nase binden. Ich gab nach. »Na ja, ich kann ja mal fragen.«
    Irgendwann in einem anderen Leben.
    Aber Mom sah wieder ganz vergnügt aus und schwatzte weiter. »Also, wegen des Abendessens mit Tante Marjorie. Ich hatte an Roastbeef gedacht, aber dann wusste ich nicht, ob sie Rindfleisch überhaupt mag. Vielleicht isst sie ja lieber Hühnchen oder Lamm?«
    Ich hörte nicht weiter zu. Abendessen … Heute … Tante Marjorie … Ich lächelte schwach und versuchte, an den passenden Stellen zu nicken, während Mom immer weiterlaberte. Gleichzeitig rutschte ich auf meinem Hocker herum und konnte es nicht erwarten, endlich allein in meinem Zimmer zu sein.
    Mom strahlte. »Wie schön, dass du dich darauf freust, Süße. Das wird Tante Marjorie gefallen.«
    In diesem Moment könnte ich dabei sein, Caspians Geschenk zu öffnen … Ich könnte es in dieser Sekunde in meinen gierigen kleinen Händen halten … Mein Bein fing an zu zucken, als wollte es unbedingt sofort nach oben rennen.
    »Meine Güte, bist du zappelig«, nörgelte Mom. »Warum nimmst du nicht ein schönes, heißes Bad, um deine Nerven zu beruhigen? Ich weiß, dass wir Tante Marjorie schon ein paar Jahre lang nicht mehr gesehen haben, aber das ist doch kein Grund, so nervös zu werden.«
    Endlich hatte ich einen Grund, von meinem Hocker zu springen. »Gute Idee, Mom. Ich bin ganz verschwitzt und verklebt von meiner Rennerei.« Ich weiß nicht, ob sie mich gehört hatte oder nicht, weil sie schon wieder mit etwas anderem beschäftigt war, vermutlich durchsuchte sie den Kühlschrank nach möglichen Zutaten fürs Abendessen. »Um wie viel Uhr gibt’s Essen?«, fragte ich und warf die leere Wasserflasche in den Mülleimer.
    »Um sechs«, sagte sie zerstreut. »Und zieh was Nettes an für Tante Marjorie.«
    Ich verzog das Gesicht, als ich die Küche verließ. Zieh was Nettes an. Für wie alt hielt sie mich, zehn? Ich hielt jedoch den Mund, als mir klar wurde, wohin ich ging und was das bedeutete.
    Das Geschenk. Von Caspian. Gleich auspacken.
    Ich rannte die Treppe hinauf und dachte die ganze Zeit, dass ich es gleich geschafft hatte. Gleich würde ich herausfinden, woraus die Überraschung bestand. Mein Herzschlag setzte kurz aus, als ich endlich in meinen Zimmer war und die Tür hinter mir zumachte. Vorsichtig nahm ich das kleine Päckchen aus der Tasche und legte es andächtig aufs Bett. Die Verpackung bestand aus einem Stückchen roten Stoffs.
    Ich trat mir die Schuhe von den Füßen, setzte mich im Schneidersitz aufs Bett und rutschte so lange hin und her, bis

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