The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)
umgekippten Lasters und die auf dem Kopf stehende Welt dahinter, die auf dem Kopf stehende Wiese mit dem grünen Gras und den Wildblumen. Und die auf dem Kopf stehenden Wachen, die mit ihren Gewehren rannten, so schnell sie konnten.
Sie kamen, um mich zu holen, mich zurück auf das Gelände zu zerren, mich zu töten.
Gib niemals auf.
Da war er wieder, flüsterte mir beharrlich ins Ohr, ging mir auf die Nerven.
Lass mich in Ruhe , sagte ich wieder zu ihm. Ich bin müde . Die Schlacht ist vorbei. Ich habe verloren.
Niemals, niemals, niemals, antwortete er.
Dieser Typ war wirklich die größte Nervensäge, die es gab. Wie eine Schallplatte, die einen Sprung hat, sagte er immer und immer wieder dasselbe. Ich fragte mich, wie er es geschafft hatte, zum Premierminister von Großbritannien gewählt zu werden. Er verstand nicht, kapierte einfach nicht, wie vertrackt die Situation war. Er wusste nicht, ja, konnte gar nicht wissen, wie sehr jeder einzelne Knochen und jeder einzelne Muskel in meinem Körper aufschrie vor Schmerz. Er konnte nicht wissen, wie müde ich war, so müde wie nie zuvor in meinem Leben. Wie benommen und verängstigt, nachdem sie mich gequält und auf mich geschossen hatten, nachdem ich in diesem bescheuerten Pick-up hin und her geschleudert worden war. Ich wollte mich nur noch in mich selbst verkriechen, wieder bei Beth sein, sie lächeln sehen, ihre Stimme hören.
Ich versuchte, es ihm zu erklären: Ich kann nichts mehr tun, Winston Churchill. So ist es nun mal, okay? Klar, es ist schon irgendwie traurig, dass sie kommen, um mich zu töten, wo ich doch erst 17 bin. Und ich wünschte, es würde nicht passieren. Wirklich. Aber es ist nicht meine Schuld! Ich weiß nicht einmal, wie ich hierhergekommen bin. Ich weiß nicht einmal, was das alles überhaupt soll. Ich habe mein Bestes versucht, um zu entkommen, genau so, wie du es mir gesagt hast, aber ich habe es nicht geschafft. Das ist alles. Es hat nicht funktioniert, okay?
Gib niemals auf , flüsterte Winston mir ins Ohr. Niemals, niemals, niemals .
Ich seufzte erschöpft. In Ordnung , dachte ich. Ich werde es versuchen. Es hat zwar keinen Sinn, aber ich versuche es.
Mit aller Kraft riss ich die Augen auf.
Alles erschien klar und deutlich vor mir. Ich konnte sehen, dass höchstens eine Sekunde vergangen war, seit sich der Pickup überschlagen hatte. Meine Erinnerung an Beth, meine Unterhaltung mit Winston Churchill, all das war kurz aufgeflackert. Die Wachen waren gerade erst durch das Tor des Geländes gerannt und kamen jetzt über die Wiese auf mich zu.Wenn ich es schaffte, mich in Bewegung zu setzen und aus diesem Wagen rauszukommen, blieb vielleicht genügend Zeit, um in den Wald zu flüchten und ein Versteck zwischen den Bäumen zu suchen.
Dieser Gedanke, diese Hoffnung, gab mir neue Kraft und Energie. Entschlossen setzte ich mich in Bewegung.
Zuerst musste ich mich umdrehen, damit ich durch das Fenster klettern konnte. Das war nicht einfach. Sobald ich mich bewegte, strömte eine schmerzende Schockwelle durch meinen Körper. Jede Sehne war wie angesengt, es schien keine Stelle in mir zu geben, die nicht höllisch wehtat.
Niemals , fing Winston Churchill wieder an.
Ja, ja, schon gut!, antwortete ich. Ich bewege mich. Ich bewege mich.
Doch die Schmerzen schossen wieder durch meinen Körper. Unwillkürlich stieß ich einen gepressten Schrei zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Ich drehte mich in dem umgekippten Kleinlaster um und begann, mich durch das offene Fenster zu quetschen. Meine Muskeln fühlten sich an, als würden sie brennen. Wieder schrie ich auf, trotzdem machte ich unbeirrt weiter. Ich streckte die Hand durch das Fenster, berührte die Erde draußen, krallte die Finger in den Dreck und zog mich weiter hinaus.
Ächzend und stöhnend krabbelte ich zur Hälfte aus dem Pick-up. Ich drehte mich auf den Rücken und zog die Beine an, bekam den Rest meines Körpers frei. Dann rollte ich mich auf die Seite und blieb erschöpft mit dem Gesicht nach unten auf der Erde liegen. Dabei fiel etwas herunter und landete dumpf neben mir auf dem Gras. Es war die Waffe, die Pistole, mit der mich der Fahrer bedroht hatte. Schnell griff ich danach und schob sie in meinen Hosenbund. Dann drückte ich mich vom Boden hoch und kam auf die Knie.
Ich schaute in Richtung der heranstürmenden Wachen. Sie waren noch immer ein gutes Stück entfernt, zu weit, um auf mich zielen zu können. Ich musste nur aufstehen, musste nur loslaufen. Mit ein
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