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The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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tat weh. Ich schluckte und fuhr langsam mit der Hand über meinen Körper, um mir ein Bild davon zu machen, wie schlimm es war. Meine Finger ertasteten Wunden und beängstigend feuchte Stellen, vielleicht Blut. Aber zumindest schien nichts gebrochen zu sein.
    Dann ließ ich die Hand an meinen Gürtel wandern und spürte die Pistole. Auch daran erinnerte ich mich jetzt. Ich streckte die Hände nach unten und ertastete den Raum um mich herum. Glatter, nasskalter Stein und dann eine kleine Pfütze. Mit der hohlen Hand schöpfte ich etwas Wasser und führte es zum Mund. Es schmeckte metallisch, aber es linderte meinen Durst.
    Schließlich stieß ich auf eine Felswand, an der ich mich festhielt und langsam aufstand. Mit wackligen Knien lehnte ich mich dagegen. Und jetzt? Ich hatte Angst, mich zu bewegen. Es war so finster, dass ich es nicht mal gesehen hätte, wenn direkt vor meinen Füßen eine tiefe Grube gewesen wäre. Nur ein Schritt, und ich könnte noch tiefer ins Nichts stürzen, könnte mir alle Knochen brechen. Ich sah mich schwer verletzt und reglos in der Dunkelheit liegen, weit und breit niemand, der meine Hilfeschreie hörte.
    Diese und andere Bilder blitzten vor mir auf, als meine Erinnerung bruchstückhaft zurückkehrte ... Ich atmete tief durch. Dann griff ich in meine Hosentasche. Ja, der Schlüsselanhänger aus dem Pick-up war noch da – und auch die kleine Taschenlampe!
    Blind tastete ich nach der Taschenlampe. Es fiel mir schwer, die Ruhe zu bewahren und meine Finger langsam zu bewegen. In meinem Kopf flüsterte eine aufgeregte Stimme: Lass ihn bloß nicht fallen. Lass ihn nicht fallen! Wenn mir der Anhänger in dieser Finsternis aus den Fingern glitt, gab es keine Garantie, dass ich ihn jemals wiederfinden würde.
    Aber dann fühlte ich die Taschenlampe, ertastete ihre Form und drückte auf den Knopf. Hoffnung durchströmte mich und ließ mein Herz wie wild schlagen, als ein schmaler weißer Lichtstrahl die Dunkelheit durchschnitt. Ich führte ihn kurz in einem Bogen durch die kleine Höhlenkammer, in der ich mich befand, und dann hinauf zu der Stelle, von der ich heruntergefallen war.
    Die Hoffnung in mir erstarb, als ich eine glatte graue Felswand sah, zu steil, um ohne Seil daran hochzuklettern. Der schmale Durchlass, durch den ich gekrochen war, lag außer Reichweite über mir. Ich konnte nicht auf dem gleichen Weg hinausgelangen, den ich hineingekommen war.
    Noch einmal leuchtete ich mit der Taschenlampe durch die Kammer. Es gab nur noch einen anderen Ausgang. Einen schmalen Korridor im Fels, der weiter in die Dunkelheit führte. Alles in mir rebellierte bei der Vorstellung, mich von dem Licht und der Luft zu entfernen und noch tiefer in das Höhlensystem einzudringen. Noch tiefer in das Erdinnere.
    Aber ich hatte keine andere Wahl.
    Sosehr ich es auch wollte, ich konnte die Taschenlampe nicht anlassen. Ich musste die Batterie schonen. Noch einen kurzen Augenblick hielt ich das Licht auf den Eingang zu dem unterirdischen Korridor gerichtet und versuchte, mir den Pfad zwischen den Felsen einzuprägen, der mich dort hinführen würde. Dann ließ ich widerstrebend den Knopf los. Der Lichtstrahl verschwand.
    Absolute Schwärze umfing mich.
    Vorsichtig tastete ich mich an der Felswand entlang nach vorn und versuchte dabei, mich an den Pfad zu erinnern, den ich kurz zuvor gesehen hatte. Da ich vollkommen blind war, wagte ich es nicht, die Füße hochzuheben, sondern schlurfte fast in Zeitlupe vorwärts, wie ein alter Mann. Mit den Fußspitzen stieß ich ab und zu gegen Felsbrocken und schaltete dann die Taschenlampe an, um zu prüfen, wie weit ich gekommen war.
    Endlich erreichte ich den Eingang zu dem Korridor und schob mich Schritt für Schritt langsam hindurch. Alle paar Minuten machte ich die Taschenlampe an, prägte mir die nächsten Schritte ein und vergewisserte mich, dass es keine Löcher oder Hindernisse auf dem Weg vor mir gab. Dann knipste ich die Lampe wieder aus und schob mich weiter vorwärts, immer eine Hand ans Gestein gepresst.
    So ging es eine Ewigkeit weiter. Jedenfalls kam es mir so vor. Meine Hände waren klamm, die Höhle war kalt, und schon bald klapperte ich mit den Zähnen. Ich musste mich zwingen, nicht an die Kälte und die Schmerzen in meinem Körper zu denken – vor allem nicht an den nagenden Hunger, der mir fast Übelkeit verursachte und mich ungeheuer schwächte.
    Konzentrier dich nur auf die Bewegung , sagte ich mir und bibberte. Geh weiter. Gib niemals auf. Als ich

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