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The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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schwarze Sammelmappe voller Papiere, auf deren Rückseite ich eine Nummer und meinen Namen erkennen konnte: West, Charlie.
    Er ließ die schwarze Mappe mit einem lauten Knall vor mir auf den Tisch fallen.
    »So, so«, sagte er. Seine Stimme war wie seine Augen, gerissen, cool und nicht besonders freundlich. »Charlie West. Endlich sehen wir uns wieder.«
    Ich schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Ich hatte ihn noch nie gesehen.
    »Tut mir leid«, brachte ich leise und mit heiserer Stimme heraus. Ich musste mich räuspern und noch einmal von vorn anfangen. »Tut mir leid, aber ich kenne Sie nicht. Ich weiß nicht, wer Sie sind.«
    Der Mann lachte kurz auf und drehte sich dann um, als würde da noch jemand anders stehen, mit dem er über den Witz lachte.
    »Du kennst mich also nicht?«
    »Ich … ich kann mich nicht erinnern.«
    »Na, komm schon. So lange ist es nun auch nicht her, Charlie.« Er wartete ein paar Sekunden, als würde mir gleich wieder alles einfallen.
    Ich sagte nichts. Was sollte ich auch sagen? In dem Augenblick, der verging, knackte und flackerte die Neonleuchte über uns, und auf diesen kleinen Tanz von Schatten folgte wieder ein ekelhaftes kaltes Licht. Dann atmete der Mann tief durch, als kämpfe er gegen seinen Ärger an.
    »Na gut, dann will ich mich mal vorstellen«, sagte er. »Ich bin Detective Rose.« Wieder wartete er, als würde das meine Erinnerung auffrischen, was aber nicht passierte. »Ich bin der Mann, der dich wegen Mordes an Alex Hauser festgenommen hat.«
    Ich schüttelte resigniert den Kopf und rieb mir mit der freien Hand die Augen. Es schien zwar kaum etwas zu nutzen, mich zu wiederholen, aber ich tat es trotzdem: »Ich habe Alex nicht getötet!«, und schlug dabei mit der Faust auf den Tisch.
    Detective Rose lächelte, ein kaltes Lächeln ohne Gefühl. Er zog einen der anderen Stühle vor und stellte einen Fuß darauf. Dann schaute er auf mich herunter. »Doch, Charlie, das hast du. Zeugen sagen, dass du es getan hast. Die Mordwaffe mit deinen Fingerabdrücken und deiner DNA sagt, dass du es getan hast. Das Blut an deinen Kleidern und die Geschworenen sagen, dass du es getan hast.« Er machte eine kleine Geste mit der Hand. »Also hast du es getan.«
    Es war alles so wahnsinnig, so schrecklich frustrierend und wahnsinnig, dass ich tatsächlich lachen musste. Es war ein verzweifeltes Lachen, aber dennoch ein Lachen.
    »Ich erinnere mich an nichts von alldem«, sagte ich. »Ich erinnere mich nicht an Sie, ich erinnere mich nicht an die Geschworenen. Ich wusste nicht einmal, dass Alex tot ist, bis der Sheriff es mir gesagt hat. Als ich Alex das letzte Mal sah, saßen wir in meinem Auto vor dem Park und haben geredet. Dann bin ich nach Hause gefahren, ins Bett gegangen und in diesem Raum wieder aufgewacht …«
    »An einen Stuhl gefesselt, schon klar. Das hast du den Deputys letzte Nacht schon erzählt.«
    »An etwas anderes kann ich mich nicht erinnern. Ich kann mich an ein ganzes Jahr nicht mehr erinnern. Ein ganzes Jahr meines Lebens ist einfach weg!«
    »Nun, das ist ja ziemlich praktisch, nicht wahr?« Er nahm seinen Fuß vom Stuhl, drehte ihn mit der Lehne nach vorn und setzte sich. Jetzt war er auf einer Höhe mit mir, und ich sah direkt in seine gerissenen, kalten Augen. »Du hast deinen Freund umgebracht. Du bist aus dem Gefängnis ausgebrochen. Ich bin seit über drei Monaten hinter dir her, und das ist alles …« Er wischte langsam mit der Hand durch die Luft. »Einfach weg? Wie ein Traum?«
    »Ja, da ist nichts!« Ich starrte ihn an, schüttelte den Kopf. »Aber das ist auch ganz egal, denn es ergibt sowieso keinen Sinn. Ich würde niemals jemanden umbringen. Und Alex … er war mein Freund. Das sage ich Ihnen doch die ganze Zeit.«
    Wieder knackte und flackerte die Neonleuchte, wieder umspielte das kalte Lächeln die Lippen des Detectives.
    »Ja, das sagst du andauernd. Das hast du mir schon erzählt, als wir dich das erste Mal verhaftet haben. Er war dein Freund. Aber er hat dich bedroht, stimmt’s? Du bist mit seinem Mädchen ausgegangen, und das hat ihm nicht gefallen. Er und ein paar seiner Jungs haben gedroht, dir deswegen Ärger zu machen.
    »Stimmt, aber das war …«
    »Und dann habt ihr zusammen eine Spritztour gemacht und euch gestritten.«
    »Nein, wir haben nicht wirklich gestritten, wir …«
    »Es gibt Zeugen, die es gesehen haben, Charlie. Sie haben auch gehört, wie ihr euch angeschrien habt.«
    Ich wandte die Augen ab von diesem kalten,

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