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The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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beschrieb alles so exakt, dass ich die Unterhaltung so führte, als würde ich mit einem gesunden Menschen plaudern. Und warum auch nicht? Schließlich war ich völlig allein. Ich hatte niemanden, dem ich mich anvertrauen konnte. Im Augenblick gab es nur mich – und die verrückte Jane.
    »Richard Yarrow?«, wisperte Jane ehrfürchtig. Ihre grünen Augen zuckten nervös hin und her.
    Ich nickte. »Er kommt morgen, um sich mit dem Präsidenten zu treffen. Offenbar haben sie vor, ihn umzubringen, und ich weiß nicht, was ich tun soll. Alle wollen mich verhaften, und niemand will mir glauben.«
    »Sie werden dir nie glauben«, pflichtete Jane mir bei.
    »Ich weiß. Aber ich kann nicht einfach dasitzen und zulassen, dass Yarrow getötet wird.«
    »Yarrow«, wiederholte sie. Dann formte sich ihr Mund zu einem Kreis, und ihre großen Augen wurden noch größer. »O-oo-oh«, sagte sie und atmete dabei langsam aus. »Ich kenne Yarrow.«
    Ich saß in dem niedrigen Liegestuhl und beobachtete sie, während sie ihre Suppenschüssel abstellte und von der Matratze aufstand. Dann kroch sie auf Händen und Knien über den Boden und suchte die Zeitungen ab, die dort ausgebreitet waren. Das Zeitungspapier raschelte und knitterte, als sie darüberrutschte. Nach kurzer Zeit kamen die Katzen, die zu Ende gefressen hatten, angelaufen und schmiegten sich an ihre Beine. Die vier – die Frau und die Katzen – bewegten sich nun zusammen auf allen vieren über den Boden, wobei Jane fortwährend die Zeitungen absuchte. Es war eine der komischsten Szenen, die ich je beobachtet hatte.
    Schließlich wiederholte sie: »Yarrow«, und hob dann eine Zeitungsseite vom Boden auf. Mit der Seite in der Hand kroch sie zurück zur Matratze, gefolgt von den maunzenden Katzen. Als sie sich erneut hingesetzt hatte, sprangen die Katzen an ihr hoch und legten sich auf ihren Schoß. Jane reichte mir die Zeitungsseite.
    »Highway 153 wegen Besuch von Yarrow gesperrt«, lautete die Schlagzeile. Auf der Titelseite der Zeitung war eine Landkarte abgebildet, ähnlich wie die, die ich zuvor im Fernsehen gesehen hatte. Sie zeigte Richard Yarrows Route vom Flughafen zum Ferienhaus des Präsidenten in Green Hills. Unter der Karte war ein Foto einer Gruppe State Troopers in Kaki-Uniformen zu sehen, die sich mit vier Männern in dunklen Anzügen unterhielten. Die Bildunterschrift lautete: »Agenten des Secret Service informieren State Troopers über die Sicherheitsvorkehrungen für die Ankunft von Yarrow um 11:00 Uhr.«
    Ich überflog den Bericht, während mich Jane von der Matratze aus beobachtete und weiter vor sich hin murmelte. Die drei Katzen streckten sich zu ihrem Gesicht hinauf und rieben sich an ihrem Körper.
    In dem Bericht stand kaum etwas, was ich nicht schon wusste. Yarrow hatte einen neuen Plan zur Bekämpfung des Terrorismus in den Vereinigten Staaten ausgearbeitet, den er dem Präsidenten vorlegen wollte. Er hatte vor Kurzem in einer Rede erklärt, die Bedrohung durch den Terrorismus im eigenen Land nehme zu und müsse mit aller Konsequenz bekämpft werden.
    Ich wollte Jane die Seite gerade zurückgeben, als mein Blick an etwas hängen blieb. Zuerst war ich nicht sicher, was es war. Etwas an dem Foto der Männer vom Geheimdienst und der Polizisten. Ich schaute es mir noch einmal genauer an. Etwas irritierte mich, aber ich konnte nicht sagen, warum.
    Dann wusste ich es plötzlich: Es war das Gesicht eines Agenten, eines der Männer in den dunklen Anzügen. Ich hatte es schon einmal gesehen. Aber wo?
    Ich starrte auf das Gesicht und versuchte, mich zu erinnern. Nur ganz langsam kehrte die Erinnerung zurück. Es war in Centerville, als sie mich vom Gefängnis zu dem Streifenwagen brachten. Unmittelbar bevor der Mann hinter mich getreten war, mir ins Ohr geflüstert und meine Handschellen aufgeschlossen hatte. Ich hatte jemanden in der Menge gesehen, einen Mann. Jetzt erinnerte ich mich. Ich hatte dieses merkwürdige Gefühl gehabt, ihn zu kennen, ihm schon einmal begegnet zu sein.
    Und da war er wieder: einer der Agenten des Secret Service auf dem Foto. Es war derselbe Mann, dasselbe attraktive Gesicht mit demselben blonden Haarschopf. Als ich ihn ansah, hatte ich wieder das Gefühl, ihn zu kennen. Aber ich wusste einfach nicht, woher. Sein Name lag mir auf der Zunge, aber er kam mir nicht über die Lippen. Je angestrengter ich es versuchte, desto mehr schien er mir zu entgleiten.
    Es heißt, wenn man sich an etwas nicht erinnern kann, soll man am besten

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