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The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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nicht mehr daran denken. Aber ich konnte nicht aufhören, daran zu denken. Es ergab überhaupt keinen Sinn. Woher sollte ich einen Agenten des Secret Service kennen?
    Es war zwecklos, ich gab schließlich auf. Gerade wollte ich Jane die Zeitung zurückgeben, als mein Mund einfach so seinen Namen formte.
    »Orton«, sagte ich.
    Ausnahmsweise hörte Jane auf zu murmeln und wurde ganz still. Sie starrte mich an, als hätte ich etwas Bizarres oder Unglaubliches gesagt. »Orton«, wiederholte sie.
    »Der Typ in der Zeitung«, sagte ich. Ich weiß nicht, ob ich mit ihr oder mit mir selbst redete, jedenfalls half es mir, den Namen laut auszusprechen. »Der Typ auf dem Foto. Ich glaube, ich kenne ihn. Ich glaube, er heißt Orton.«
    Noch einmal wiederholte sie den Namen und zog die Silben auf ihre seltsame, verträumte Art in die Länge: »Orrrtoooon.«
    Und damit kamen auch die anderen Stimmen wieder.
    Die Erinnerung an die Stimmen vor der Folterkammer.
    … Homelander eins.
    … wir bekommen nie wieder eine solche Gelegenheit, auf Yarrow zu schießen.
    … noch zwei Tage.
    … wir können Orton schicken … kennt die Brücke genauso gut wie West.
    »Orton«, flüsterte ich. »Ja. Sie schicken ihn zur Brücke.«
    »Zur Brücke«, wisperte Jane und schlug sich mit der Hand an die Stirn.
    »Da werden sie es tun.«
    »Da werden sie Yarrow umbringen«, sagte sie.
    »Ja!«
    Meine Augen wanderten von dem Foto zurück zu der Landkarte, auf der Yarrows Route von Centerville zum Haus des Präsidenten eingezeichnet war. Natürlich, da war sie, deutlich markiert: die Indian Canyon Bridge.
    »Da ist sie«, sagte ich und zeigte auf die Karte, als ich ihr die Seite reichte. Jane nahm sie und schaute sie sich an.
    »Orton will Yarrow morgen direkt auf dieser Brücke töten«, erklärte ich.
    Die verrückte Jane starrte auf die Zeitung, atmete hörbar ein und hob den Blick, um mich anzusehen. Die Katzen miauten und rieben sich an ihr.
    »Oh Charlie«, flüsterte sie, »du musst ihn aufhalten.«

27

22,20 D OLLAR

    Sie machte auf dem Boden ein Bett für mich – nur ein Stapel Zeitungen als Kissen und eine alte Decke zum Zudecken. Dann schaltete sie das Licht aus und ging wieder zu ihrer Matratze hinüber. Ich lag im Dunkeln in ihrer Nähe auf dem Boden.
    Ich war müde und erschöpft, konnte aber ewig nicht einschlafen, weil ich ständig daran denken musste, was morgen passieren würde: Der Heimatschutzminister sollte auf der Indian Canyon Bridge von Terroristen ermordet werden, und niemand außer den Mördern und mir wusste davon. Ich, ein 17… nein, inzwischen 18-jähriger Jugendlicher, der von der Polizei als entflohener Mörder gesucht wurde.
    So verrückt sie auch war, aber Jane hatte recht: Ich musste es verhindern! Irgendwie musste ich Yarrow, die Polizei oder sonst jemanden warnen. Ich musste einfach. Aber wie sollte ich jemanden dazu bringen, mir zu glauben? Ich hatte es bereits Detective Rose gesagt, aber der hielt mich für einen Lügner. Alle anderen glaubten, ich sei ein Mörder. Wie konnte ich sie davon überzeugen, dass sie mich ernst nehmen mussten?
    Hellwach dachte ich lange über diese Fragen nach. Ich überlegte, ob ich nach Centerville zurückgehen und selbst versuchen sollte, Yarrow zu warnen. Aber wie sollte ich dort hinkommen, ohne Auto und ohne Geld? Ich dachte daran, per Anhalter zu fahren – aber wie lange konnte ich draußen am Highway stehen, bis ein Streifenwagen vorbeikam oder ein Autofahrer mich erkannte und die Polizei verständigte?
    Während ich grübelte, kletterte eine der Katzen – es war zu dunkel, um zu sehen, welche es war – auf meine Brust. Laut schnurrend massierte sie mich mit den Vorderpfoten, und ich spürte die Spitzen ihrer scharfen Krallen auf meiner Haut. Als sie genug hatte, rollte sie sich auf meiner Brust zusammen und blieb schnurrend liegen.
    Ich lauschte ihrem Schnurren, und die Wärme ihres pelzigen Körpers beruhigte mich …

    Plötzlich packte mich eine Hand an der Schulter. Panisch und verwirrt setzte ich mich auf, kniff die Augen zusammen und schaute mich um. Hatte die Polizei mich gefunden?
    Nein. Es war die verrückte Jane.
    Ein schwacher grauer Lichtstrahl drang in den Raum, und ich begriff, dass ich eingeschlafen sein musste. Draußen dämmerte es bereits. In dem blassen Morgenlicht erkannte ich Jane, die neben mir hockte. Sie hielt meine Schulter umklammert, und ihre großen Augen funkelten.
    »Schon gut«, sagte sie leise murmelnd. »Es ist noch zu früh für sie …

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