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The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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und den Gouverneur treffen würde, bevor er zum Ferienhaus des Präsidenten weiterfuhr. Ich hatte also nicht besonders viel Zeit, zurück nach Centerville zu gelangen, ihn zu finden und zu warnen. Aber da ich nicht ohne Geld zurückkonnte, ging ich weiter kreuz und quer über das Feld, fischte Dosen zwischen Stahlträgern und Geröll heraus und stopfte sie in meinen Sack.
    Schließlich hörte Jane auf zu sammeln und stellte sich aufrecht hin. Sie streckte sich und hielt ihr schmutziges, verkrustetes Gesicht in die Morgensonne. Ihr Plastiksack stand auf dem Boden neben ihr, prall gefüllt mit Dosen.
    »Das sind alle«, sagte sie.
    Ich schaute mich um. Wir hatten erst die Hälfte des Geländes abgesucht. »Das sind alle? Sind Sie sicher?«
    Sie nickte. »Jane weiß es.«
    Wieder gingen wir zusammen los, Seite an Seite die Straße hinunter, jeder mit einem Sack voller Dosen. Wie zuvor hatte Jane ihre freie Hand auf meinen Ellbogen gelegt, murmelte vor sich hin und führte mich mit ihren schnellen kleinen Schritten.
    Inzwischen war es Morgen, und die Stadt erwachte. Viele Menschen waren unterwegs, und auf den breiten Straßen herrschte reger Verkehr. Autos und Taxis, die sich ihren Weg bahnten, und gelegentlich ein Bus, der vorbeirumpelte. Um uns herum eilten Männer und Frauen vorüber. Immer mehr kamen aus Wohnhäusern oder Geschäften, gingen zu ihren Autos oder zu Bushaltestellen, waren auf dem Weg zur Arbeit. Mit jedem Schritt fühlte ich mich ungeschützter.Wir mussten einen seltsamen Anblick bieten: ein junger Mann und eine vor sich hin murmelnde, verrückte Frau, die zwei riesige Plastiksäcke voller Getränkedosen schleppten. Wir stachen bestimmt aus der Menge heraus. Ich rechnete jeden Augenblick damit, dass einer der Menschen auf der Straße genauer hinsehen und mich erkennen würde. Oder vielleicht würde ein Polizist vorbeikommen und mich entdecken. Dann würde ich meinen Sack fallen lassen und die Flucht ergreifen müssen.
    Aber das passierte nicht. Es ist schwer zu glauben, aber seltsamerweise fielen Jane und ich überhaupt nicht auf. Sie mit ihrem schmutzigen Gesicht, ihrem riesigen Mantel und ihren roten Pusteln und ich mit meinen trüben Augen und meinem Zweitagebart. Wir sahen einfach aus wie zwei verrückte Obdachlose, die mit ihren Säcken durch die Straßen zogen. Statt uns anzustarren, schauten die Leute angestrengt weg, damit sie uns nicht beachten, über uns nachdenken oder stehen bleiben mussten, um uns Geld zu geben. Wir waren auf eine seltsame Art unsichtbar.
    Trotzdem war ich froh, als wir den Supermarkt erreichten. Ob es nun Sinn ergab oder nicht, aber ich fühlte mich drinnen sicherer als auf der Straße. Die Pfandautomaten standen gleich neben den Eingangstüren, zwei große blaue Kästen mit einem großen Loch in der Mitte und einer digitalen Anzeige an der Seite. Wir stellten unsere Säcke davor ab und holten die Dosen heraus und steckten sie in die Löcher der Automaten. Mit jeder Dose stieg der Betrag auf der Anzeige.
    Aus Angst, dass mich jemand erkennen könnte, schaute ich immer wieder über meine Schulter. Aber der Supermarkt war relativ leer. Wir waren nur zwei Obdachlose, die ihre Dosen wegbrachten, niemand beachtete uns.
    Endlich waren wir fertig. Der Betrag auf der Anzeige meines Automaten belief sich auf 9,50 Dollar für fast hundert Dosen. Jane übertraf mich und brachte es sogar auf 12,70 Dollar. Wir drückten den Knopf »Beenden«, und jeder Automat spuckte den Beleg aus. Ich wartete an den Automaten, als Jane mit den Belegen zur Kasse ging. Die Kassiererin zahlte Jane das Geld aus, und sie stopfte es tief in die Tasche ihres Mantels.
    Dann kam sie zurück, nahm meinen Arm und murmelte vor sich hin. Murmelnd setzte sie sich mit ihren schnellen Schritten in Bewegung, und ich ließ mich von ihr wieder hinaus auf die Straße führen.
    Draußen blieb sie nicht stehen, sondern ging murmelnd weiter. »Sie hätten es nicht tun sollen. Sie hätten ihre Gedankenkontrolle nicht an Jane ausprobieren sollen. Jetzt weiß Jane Bescheid. Jane ist bereit für sie.«
    Ich ging neben ihr her und fragte mich, wo sie hinwollte. Nach etwa zehn Minuten fand ich es heraus.
    Wir gelangten an eine geschäftige Ecke in der Nähe des Stadtzentrums, wo es einen Wochenmarkt und ein altes, heruntergekommenes Hotel gab. Menschen eilten an uns vorbei, manche rempelten uns an, aber niemand schenkte uns Beachtung. Ich schaute mich um und fragte mich, warum wir stehen geblieben waren. Dann sah ich den

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