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The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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aller Kraft. Beth, hör zu, ich muss nur noch diese eine Sache erledigen und dann … dann werde ich irgendwie mein Leben wiederfinden … Ich werde dich wiederfinden … Ich verspreche es. Ich muss …«
    »Ich liebe dich, Charlie«, sagte sie.
    Mein Herz schlug schneller.
    »Ich komme zu dir zurück, Beth. So wahr mir Gott helfe, ich werde mein Leben wiederfinden und zu dir zurückkommen.«
    Meine Hand zitterte, als ich den Hörer auflegte.

29

T OD ÜBER DEM I NDIAN C ANYON

    Als ich die Straße hinunterging, hatte ich das Gefühl, als liege ein bleiernes Gewicht auf meiner Brust. Ich hörte noch immer Beths Stimme. Ich liebe dich, Charlie. Noch immer hörte ich ihr Schluchzen.
    Ich dachte an sie, und ich dachte an meinen Vater, der im Fernsehen geweint hatte. Ich dachte an meine Mutter, die so sehr geweint hatte, dass sie kaum sprechen konnte. Ihnen allen hatte ich so viel Leid zugefügt. Und ich wusste nicht einmal, wie und warum.
    Ich ging weiter am Straßenrand entlang und ließ die kleine Stadt Cale’s Station hinter mir. Nach knapp einer Meile beschrieb die Straße eine Kurve. Als ich mich umschaute, waren die letzten Häuser der Stadt bereits außer Sichtweite. Ich wartete, bis ein riesiger Sattelschlepper vorbeifuhr. Dann war ich allein.
    Ich verließ die Straße und schlug mich in den Wald. Da es keinen Weg gab, musste ich mich durch das Unterholz und Astwerk kämpfen. Zuerst kam ich nur langsam voran, aber weiter oben gelangte ich in den Schatten großer Kiefern, wo kaum noch Unterholz war. Das Gelände wurde offener, und ich konnte ungehindert zwischen den Bäumen bergauf steigen.
    Auf dem ganzen Weg begleitete mich tiefe Traurigkeit. Ich wusste nicht, ob ich das, was passieren würde, verhindern konnte, aber ich war ziemlich sicher, dass ich nicht entkommen konnte. Ich hatte keine Möglichkeit, meine Unschuld zu beweisen – ich erinnerte mich ja nicht einmal, ob ich wirklich unschuldig war. All die Tränen, die wegen mir vergossen wurden – sie würden weiterfließen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das alles ein gutes Ende nehmen würde.
    Ich kletterte weiter. Im Schatten der Bäume war es kalt, aber durch die Bewegung wurde mir warm. Schon bald begann ich zu schwitzen. Für meinen letzten Dollar hatte ich am Busbahnhof eine Flasche Wasser gekauft. Kurz vor der Bergspitze blieb ich stehen, trank einen Schluck und schaute auf meine Uhr. Wenn der Zeitplan eingehalten wurde, musste Richard Yarrow ungefähr jetzt von Centerville losfahren. Der Karte nach zu urteilen, würde er in etwa 20 Minuten an der Indian Canyon Bridge sein.
    Ich musste mich beeilen.
    Auf dem Bergkamm stieß ich auf eine Lichtung und konnte die anderen Berge im Westen und im Norden sehen, die sich vor mir als weitläufig ansteigende und abfallende, mit herbstlich belaubten Bäumen bestandene Flächen ausbreiteten. Von dort, wo ich stand, sahen sie friedlich aus, und für einen Moment nahm mich ihr Anblick gefangen. Ich schaute, ohne nachzudenken, und wäre gerne noch lange dort stehen geblieben. Aber dann blinzelte ich, kam wieder zu mir und machte mich an den Abstieg.
    Dank der Schwerkraft konnte ich den Weg nach unten schneller zurücklegen. Mit ausholenden Schritten flog ich förmlich den Berg hinab, während Steine und Dreck unter meinen Füßen wegspritzten. Hin und wieder musste ich mich an einem Baumstamm festhalten, um nicht zu stolpern und hinzufallen. Schon bald ahnte ich, dass die Straße nicht mehr weit entfernt sein konnte, auch wenn ich sie noch nicht sah. Und dann war sie plötzlich da. Der Wald endete und ging in ein kurzes Feld aus großen Felsvorsprüngen über. Darunter lag die Indian Canyon Bridge.
    Die Landschaft war atemberaubend, geradezu majestätisch. Unter mir und zu meiner Rechten öffnete sich weit der Wald. Die Bäume gaben den Blick frei auf zwei steil abfallende Felswände, die in eine graue, etwa zweihundert Meter tiefe Steinschlucht mündeten. Auf der anderen Seite sah man den gewundenen Highway, der hin und wieder in den Lücken zwischen den Bergen auftauchte. Schließlich lief er in einem letzten geraden Stück auf die Schlucht zu, wo er zu einer eleganten Bogenbrücke aus glänzendem Stahl wurde, einem schmalen, vom Menschen geschaffenen Übergang, der fast von einer Seite zur anderen zu springen schien. Die Brücke war mindestens so lang wie die Schlucht tief war, und das Stahlgeflecht der Bogenstruktur, die sie stützte, sah so leicht aus, dass es förmlich in der Luft zu schweben

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