Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 1: The Homelanders - Stunde Null (Bd. 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
Vom Netzwerk:
schien.
    Als ich an den Rand der Felsen gelangte, von wo aus ich die Brücke sehen konnte, musste ich mich auf den Bauch legen, um nicht entdeckt zu werden: Die Polizei war bereits da! Das hatte ich nicht erwartet. Langsam und vorsichtig reckte ich den Kopf über die Felsen, bis ich sie sehen konnte.
    Es waren zwei Wagen der Bundesstaatspolizei, einer direkt unter mir am vorderen, der andere am hinteren Ende der Brücke, wo schon bald Yarrows Wagenkolonne eintreffen würde. Zwischen den beiden Polizeiautos stand mitten auf der Brücke ein weiterer Wagen, ein dunkelblaues Zivilfahrzeug. Neben den Autos war je ein Mann postiert: je ein State Trooper in Kaki neben den einzelnen Streifenwagen und ein Mann im dunklen Anzug neben dem Zivilfahrzeug in der Mitte.
    Das war alles andere als gut. Ich schaute auf die Uhr. 12:20 Uhr. Nach meiner Berechnung musste Yarrows Wagenkolonne jede Minute um die letzte Biegung der Straße kommen. Wie konnte ich auf die Straße gelangen, die Brücke überqueren, mich vor Yarrows Wagenkolonne stellen und ihn aufhalten, bevor er angegriffen wurde – ohne dass mich die Polizei vorher bemerkte und festnahm? Ich zermarterte mir das Hirn nach einem Plan. Am besten würde ich mich durch den Wald an den Polizisten vorbeischleichen und dann weitersehen. Aber war dazu noch genügend Zeit? Ich hatte wohl keine andere Chance, als es herauszufinden.

    Noch bevor ich dazu kam, traten die Killer in Aktion.
    Ich wollte mich gerade wieder in den Wald schlagen, als der Mann im blauen Anzug – der Agent des Secret Service, der neben dem Zivilfahrzeug in der Mitte der Brücke stand – die Hand ans Ohr legte. Bekam er gerade eine Nachricht über seinen Kopfhörer? Er blieb ein paar Sekunden so stehen, ging dann von der Seite zur Mitte der Fahrbahn und hob die Hand an den Mund. Ich vermutete, dass er in ein Mikrofon sprach.
    Die State Troopers an beiden Enden der Brücke reagierten und verließen jetzt ihre Position neben den Wagen, um sich ebenfalls in die Mitte der Straße zu begeben. Sie schauten zu dem Agenten, der die Hand hob und sie zu sich winkte, zuerst den einen und dann den anderen.
    Die Polizisten zögerten eine Sekunde, das hatten sie anscheinend nicht erwartet. Dann gingen sie doch los und näherten sich dem Agenten von beiden Seiten.
    Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr. Ich drehte mich um und sah den ersten der drei Wagen des Ministers in einer Lücke zwischen den Bergen auftauchen und wieder verschwinden. Sie waren nicht mehr weit entfernt, vielleicht noch fünf Minuten. Damit war es entschieden: Ich hatte definitiv nicht genügend Zeit, um mir einen Weg durch den Wald zu bahnen, bevor die Wagenkolonne ankam. Ich musste sofort hinunter auf die Brücke, um die Polizisten zu warnen. Ich konnte nur hoffen, dass sie mir glauben und die Wagenkolonne aufhalten würden.
    Es war die einzige Möglichkeit.
    Ich wollte gerade zum Ende der Brücke laufen, um dann hinunter auf die Straße zu kriechen, wo einer der Streifenwagen geparkt war, als ich ein letztes Mal auf die Brücke schaute: Die beiden State Troopers näherten sich jeweils von ihrer Seite dem Agenten. Dieser wartete, bis sie etwa drei Meter von ihm entfernt waren. Dann griff er in seine Jacke und holte eine Pistole heraus.
    Mit offenem Mund schaute ich nach unten und begriff: Der Mann in dem blauen Anzug war Orton!
    Ich wollte rufen, um sie zu warnen, aber ich hatte keine Chance. Und ich war viel zu weit weg, sie hätten mich nicht gehört. Tatenlos musste ich zusehen, wie der Mann die Pistole auf den Polizisten zu seiner Linken richtete und abdrückte. Ich hörte nur einen gedämpften Knall, aber ich sah die Wunde in der Brust des Polizisten sofort. Noch bevor er zu Boden fiel, drehte sich der Mann nach rechts und schoss auf den zweiten Polizisten.
    Der erste Polizist war auf die Knie gesunken und fiel vornüber auf den Asphalt. Der zweite taumelte rückwärts, bevor die Beine unter ihm wegsackten und auch er zu Boden fiel.
    Während ich noch atemlos verfolgte, was sich vor mir abspielte, steckte Orton ganz ruhig die Pistole wieder in seine Jackentasche. Dann ging er zu dem Zivilfahrzeug am Brückengeländer, hielt den Schlüssel in Richtung des Wagens und drückte auf einen Knopf. Ich hörte ein elektronisches Piepsen und sah, wie sich langsam der Kofferraum öffnete.
    Leider konnte ich nicht genau erkennen, was sich darin befand. Doch das brauchte ich auch nicht. Es war unschwer zu erraten: Im Wagen war eine Bombe versteckt!

Weitere Kostenlose Bücher