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The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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Spring Hill war, ist er jetzt wieder weg. Es ist zu heiß hier, weil die Polizei hinter ihm her ist.
    Zischend stieß ich meinen Atem aus. Es ging tatsächlich um mich!
    Ich gehe davon aus, dass er auf dem Weg nach Chicago ist. Er muss von unseren Operationen dort Wind bekommen haben.
    Das war gut. Sie wussten nicht, dass ich noch in der Stadt war. Doch von welchen Operationen war hier die Rede? Und warum glaubten sie, ich sei ihnen auf der Spur?
    Pause. Eine weitere Antwort, die ich nicht lesen konnte.
    Dann wieder Sherman: Ja, aber wir müssen vorsichtig sein. Die Polizei setzt alles daran, ihn zu finden, und das Letzte, was wir jetzt gebrauchen können, ist, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Du hast gesehen, was in der Bibliothek passiert ist.
    Noch eine Pause, gebannt starrte ich auf den Monitor. Meine Gedanken überschlugen sich bei dem Versuch, zu begreifen, was das alles zu bedeuten hatte. Eins bedeutete es aufjeden Fall: dass Sherman einer von ihnen war! Er war ein Homelander. Und vielleicht bedeutete es auch, dass er Alex umgebracht hatte … Zumindest wusste er wahrscheinlich, wer der wahre Täter war.
    Ich brauchte nur einen Moment, um diesen Gedanken sacken zu lassen: Mein alter Geschichtslehrer hatte mit Terroristen zu tun und war in einen Mord verwickelt! Seltsamerweise schockierte mich diese Vorstellung nicht. Um ehrlich zu sein, überraschte sie mich nicht einmal. Er hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass er eine Abneigung gegen Amerika hatte und normale Moralvorstellungen für lächerlich hielt. Wenn man die logische Schlussfolgerung aus Mr Shermans Gedanken zog, dann mussten sie zu einem solchen Ergebnis führen.
    Unbedingt. Unbedingt.
    Damit konnte ich nicht viel anfangen. Und die sich anschließende Pause kam mir länger vor als alle anderen. Ich wartete. Der helle Schein des Computerbildschirms war das einzige Licht im Haus. Eine Insel des Lichts in all der Dunkelheit. Plötzlich ging es weiter.
    Dieses Mal eine Reihe von Explosionen, richtig. Er kann sie nicht verhindern, selbst wenn er rechtzeitig in Chicago ist.
    Eine weitere lange Pause. Ich starrte in das blaue Licht. Ohne zu wissen, warum, wurde ich plötzlich nervös und hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. Als würde mich das Licht des Computers in dem dunklen Haus verraten.
    Ich dachte über die Worte nach. Chicago. Eine Reihe von Explosionen. Warum glaubten sie, dass ich davon wusste? Und warum unterhielten sie sich überhaupt so offen im Chat darüber? Hatten sie keine Angst, ein Hacker könne die Informationenlesen? Fürchteten sie nicht, jemand könne ihre Nachrichten abfangen, genauso wie ich es gerade tat …?
    Ein neuer Gedanke durchfuhr mich wie ein Stromschlag. Mit angehaltenem Atem lauschte ich auf die Geräusche um mich herum. Das ergab doch alles keinen Sinn, oder? Was hier gerade passierte, war vollkommen abwegig. Wenn Sherman online mit einem der Homelanders kommunizierte, dann würden sie sich doch nicht einfach so der Gefahr aussetzen, entdeckt zu werden. Sie waren so verschwiegen, verstanden es so gut, im Schatten zu bleiben. Dieser Chat fühlte sich falsch an, nicht real. Also war er vielleicht …
    Vielleicht war er gar nicht real. Vielleicht war es alles nur vorgetäuscht! Ein Trick, um mich hinters Licht zu führen, dafür zu sorgen, dass ich auf den Bildschirm starrte und abgelenkt war, während …
    Meine Hand schnellte zum Laptop und klappte ihn zu. Das Licht ging aus, der kleine Salon versank in tiefer Dunkelheit, wurde eins mit der Schwärze der Geistervilla.
    Sie wussten es!
    Plötzlich war ich ganz sicher. Sie wussten von Private Eye. Natürlich. Mrs Sherman hatte ihrem Mann erzählt, dass sie jemanden im Haus gehört hatte. Vielleicht hatte Sherman sogar selbst die Einbruchspuren an der Haustür entdeckt …
    Ich war unvorsichtig gewesen und dumm. Sherman wusste jetzt, dass ich es war, der in seinem Arbeitszimmer spioniert hatte. Er wusste, dass ich die Software auf seinem Computer installiert hatte. Er oder jemand anders schickte fingierte, unsinnige Nachrichten, um meine Aufmerksamkeit auf den Bildschirm zu lenken, während sie meinen Standort ausfindig machten. Mich hier aufspürten.
    Angestrengt lauschte ich in die Dunkelheit. Wussten sie bereits, wo ich mich aufhielt? Waren sie unterwegs? Waren sie bereits draußen und umzingelten mich? Oder schon im Haus und kamen in diesem Moment die Treppe hoch?
    Für ein paar Augenblicke war alles still, auch wenn es nie vollkommen still in der Villa war.

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