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The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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wahr?«
    Sherman, der im Schatten stand, zuckte gleichgültig mit den Schultern. Er machte sich gar nicht mehr die Mühe, es zu leugnen. Warum sollte er auch? Schließlich würde ich nicht mehr lange genug leben, um es auszuplaudern.
    »Weißt du, in gewisser Weise war es eigentlich deine Schuld«, sagte er dann. »Zumindest teilweise. Ich habe viel Zeit darauf verwendet, Alex anzuwerben. Wir hatten ihn bereits in unseren Reihen aufgenommen und über unsere Mission aufgeklärt. Aber dann bekam er kalte Füße und fing an zu zweifeln. An diesem Abend beobachtete ich ihn. Ich wollte sehen, ob er uns an jemanden verraten würde.«
    Ich nickte. Genau das hatte Alex vorgehabt. Er war auf dem Weg zu Sensei Mike. Mike hätte ihn zurechtgestutzt, ihn dazu gebracht, die Wahrheit zu sagen und zuzugeben, dass Sherman ihn für die Homelanders angeworben hatte. Doch Alex hatte es nicht bis zu Mike geschafft. Stattdessen war er zu mir in den Wagen gestiegen.
    »Ich bin euch beiden an diesem Abend gefolgt«, sagte Sherman. »Ich habe gehört, wie ihr euch im Wagen gestritten habt. Ich weiß nicht genau, was du gesagt hast, aber du musst Alex wirklich erreicht haben, Charlie. Als ich ihn im Park einholte, sprach er davon, uns zu verlassen und zur Polizei zu gehen. Das konnte ich natürlich nicht zulassen. Er wusste schon zu viel.« Sherman schüttelte den Kopf. »All die gute Arbeit umsonst. Genau wie bei dir.«
    Als er mich erwähnte, richtete er die Taschenlampe direktauf meine Augen. Ich musste den Kopf abwenden und ins Dunkle schauen.
    »Bei mir?«, fragte ich.
    »Wegen dir habe ich eine Menge Ärger in der Organisation, Charlie. Zuerst Alex, jetzt du. Allmählich verliere ich an Glaubwürdigkeit. Wenn ich mich nicht rehabilitiere, gerate ich in Teufels Küche. Deshalb bin ich heute Abend allein gekommen. Ich muss wissen, was genau passiert ist. Was habe ich bei dir falsch gemacht?«
    »Was meinen Sie?«
    »Nun, du schienst so … Du schienst wirklich hinter uns zu stehen, so engagiert für die Sache zu sein. Darauf habe ich mich verlassen. Und das habe ich ihnen auch gesagt. Ich habe ihnen gesagt, dass jemand wie du, mit all deiner Religion und deinem Patriotismus, wie geschaffen für uns ist. Ich wusste, wenn ich die ganze Leidenschaft dieses Glaubens für unsere Zwecke umpolen könnte, würdest du einer der größten Kämpfer sein, die wir haben.«
    »Aber das …« Das ist bescheuert, hätte ich fast gesagt. Schließlich laufe ich doch nicht herum und glaube an etwas, nur um daran zu glauben. Ich glaube an die Dinge, die Menschen frei machen, die ihnen das beste Leben ermöglichen. Das volle Leben, das Gott für sie gewollt hat. Wie konnte Shermans Bande von zornigen, blutrünstigen und verbitterten Männern ernsthaft glauben, mich von etwas anderem überzeugt zu haben? Es war verrückt.
    Fast hätte ich all das laut ausgesprochen. Doch ich hielt mich zurück, denn plötzlich wurde mir klar: Es war verrückt. Alles, was er sagte. Er glaubte, er hätte mich überzeugt, ein Homelander zu werden. Aber genauso, wie ich wusste, dassich Alex nicht getötet hatte, wusste ich, dass ich niemals ein Terrorist geworden wäre. Ich hätte mich ihm und seinen Killern niemals angeschlossen, egal, was mit mir passierte. Und trotzdem dachten sie, ich hätte es getan. Zumindest Sherman dachte das.
    Du schienst so engagiert.
    Warum? Warum hatte ich so engagiert gewirkt? Was war passiert?
    »Sie haben mich genauso bearbeitet wie Alex«, sagte ich. »Sie haben mich angeworben, um mich zu einem Homelander zu machen.«
    »Oh, ich habe es ihnen von Anfang an gesagt«, entgegnete Sherman. »Die Chance war einfach zu perfekt, es wäre dumm gewesen, sie nicht zu nutzen.« Sein Tonfall war weinerlich, als wolle er sich rechtfertigen – als diskutiere er wieder mit den Terroristen und versuche sie davon zu überzeugen, mich anzuwerben. Diese Diskussion, die sich in seinem Kopf abspielte, schien ihn aufzuwühlen. Er ging vor mir auf und ab, gestikulierte mit einer Hand, sodass der Strahl der Taschenlampe wild im Zimmer hin und her tanzte.
    Langsam bewegte ich meine Beine und versuchte, mich in eine Position zu bringen, aus der ich ihn angreifen konnte.
    »Nachdem die Polizei das Blut von Alex auf deiner Kleidung gefunden hatte«, fuhr Sherman aufgeregt fort, »wusste ich: Wenn wir ihnen nur ein bisschen auf die Sprünge halfen, wenn wir ihnen nur … die Mordwaffe mit deiner DNA darauf lieferten, konnten wir alles unter Dach und Fach bringen und dafür

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