The Homelanders, Band 2: The Homelanders - Auf der Flucht (Bd. 2) (German Edition)

Beherztheit – ziemlich altmodische Worte, die so viel bedeuten wie geistige und emotionale Stärke, um Schwierigkeiten, Gegnerschaft, Gefahren oder Versuchungen mutig zu meistern. Eine Person kann beispielsweise Courage im Kampf beweisen, aber die Segel streichen, sobald es gefühlsmäßig schwierig wird. Oder sie kann mutig ihre Überzeugungen vertreten, sich aber in eine Maus verwandeln, sobald sie sich einer körperlichen Bedrohung gegenüber sieht. Aber jemand, der Courage besitzt, gibt niemals auf. Charlie erlebt Momente furchtbarer Angst und sogar einen oder zwei Momente, in denen er wirklich verzweifelt ist. Aber er schafft es immer wieder, zu kämpfen und einen Ausweg zu finden. Er gibt nie auf. Die meisten von uns werden nicht wegen Mordes gesucht und von Terroristen gejagt, aber wir alle müssen mit Trauer und Krankheit, Verlust und gescheiterter Hoffnung rechnen – Zeiten, in denen wir nur versuchen können, uns anzustrengen, weiterzumachen und uns weiter auf das Licht zu bewegen. Ich möchte, dass sich die Leser daran erinnern, wie Charlie weitermacht.

    Was ist die interessanteste Frage, die Ihnen ein Fan im Zusammenhang mit der Serie gestellt hat? Was haben Sie geantwortet?
    Nun ja, mir werden viele Fragen zu Charlies Patriotismus gestellt, und ich finde das immer interessant, sogar irgendwie eigenartig. Es gibt heute ein Denken, das Patriotismus ablehnt. Die Leute werden nervös bei diesem starken Zugehörigkeitsgefühl zu einem Land. Sie glauben, es könne nur zu Krieg und Blutvergießen führen, und Auseinandersetzungen könnten vermieden werden, wenn wir einfach alle Kompromisse schließen und uns vertragen. Natürlich sind Kompromisse und Einvernehmen eine gute Sache, solange man dafür nicht grundlegende Werte opfern muss. Aber ich glaube, dass es eine Grenze gibt, dass man für manche Dinge einstehen muss, selbst wenn das bedeutet, in Schwierigkeiten zu geraten. Charlies Vaterlandsliebe ist kein blinder Patriotismus, kein Fahnen schwingender Hurrapatriotismus, sondern eine intensive Treue gegenüber dem amerikanischen Freiheitsprinzip. Er hat gründlich darüber nachgedacht. Er kann darüber sprechen und es erklären. Und er hat gezeigt, dass er bereit ist, alles dafür zu geben. Dafür bewundere ich ihn.

    Die Homelander-Serie soll verfilmt werden. Wer hat die Filmrechte erworben? Wissen Sie schon, wann wir Charlie auf der großen Leinwand sehen können?
    Ja, ich finde das sehr aufregend. Summit Entertainment hat die Filmrechte für die Serie erworben. Es ist die gleiche Produktionsfirma, die auch die Twilight-Filme macht. Als ich zum letzten Mal von ihnen hörte, suchten sie gerade jemanden, der das Drehbuch schreibt, und glaubten, denjenigen auch schon gefunden zu haben. Ein paar meiner Bücher sind verfilmt worden, und ich habe die Erfahrung gemacht, dass zuerst alles sehr langsam vorangeht – und dann sehr schnell. Sie fügen alles zusammen, arbeiten am Drehbuch, landen in verfahrenen Situationen, und man denkt: "Das wird nie was" – und dann fangen sie plötzlich an zu drehen und der Film ist fertig. Man darf also nicht die Hoffnung verlieren und muss Geduld haben.

    Haben Sie vor, weitere Jugendromane zu schreiben, wenn die Homelander-Serie fertig ist?
    Unbedingt. Charlies Geschichte zu erzählen, hat mir unglaublichen Spaß gemacht, und ich werde es bedauern, wenn die Homelander-Saga zu Ende ist und ich mich von ihm verabschieden muss. Aber gleichzeitig freue ich mich auch darauf, ganz neue Dinge zu tun. Außerdem habe ich noch viele tolle Geschichten, die ich unbedingt erzählen will. Ich habe vor, ein paar in sich abgeschlossene Romane zu schreiben, also keine Serien. Der erste ist in meinem Kopf schon fertig ausgearbeitet; mein Verleger, Thomas Nelson, und ich haben schon alles geregelt, und ich bin bereit loszulegen!

Leseprobe
Andrew Klavan, The Homelanders - Stunde Null

1

D IE F OLTERKAMMER
    Plötzlich wachte ich auf. Ich war an einen Stuhl gefesselt.
    »Was …?«, flüsterte ich.
    Benommen schaute ich mich um. Ich befand mich in einem Raum mit Betonfußboden und Wänden aus Blocksteinen. Über mir hing eine nackte, grell leuchtende Glühbirne an einem Draht und an der Wand gegenüber stand ein Schubladenschrank aus weiß lackiertem Metall, an dem ein Tablett angebracht war. Darauf lagen Instrumente – schreckliche Instrumente – Klingen und Zangen und etwas, das aussah wie eine Miniversion dieser Acetylenbrenner, die Schweißer benutzen. Die Instrumente waren auf einem