The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)
Flüssigkeit mich durchströmte, mein Kopf klarer und mein Körper stärker wurde. Augenblicklich fühlte ich mich besser.
Ich nahm den Teller mit dem Sandwich und ging zurück zu dem Metallstuhl. Truthahn und Käse. Ich biss hinein. Es schmeckte gut, aber als ich schluckte, dachte ich einen Moment, es würde sofort wieder hochkommen. Der Moment verging, das Essen blieb drin und mein Magen beruhigte sich. Ich war hungrig, schlang den Rest des Sandwiches herunter und spülte mit dem Wasser hinterher.
Als ich mich gestärkt fühlte, dachte ich darüber nach, was passiert war, und versuchte, mir über meine Situation klar zu werden. Waterman war in Bezug auf die Injektion ehrlich zu mir gewesen. Daher vermutete ich, dass auch der Rest stimmte.
Wir sind die Guten, Charlie. Wenn Freiheit besser ist als Sklaverei, wie du gesagt hast – wenn die Leute, die sich für die Freiheit einsetzen, die Guten sind –, dann gehören wir dazu, auch wenn wir nicht immer so gut sein können, wie wir gern möchten... Wir müssen sichergehen, dass du noch immer auf unserer Seite bist ...
Die Guten ...
Als ich den letzten Bissen des Sandwiches aß, schaute ich hoch zur Wand, zu der Stelle, wo sich die Geheimtür befunden hatte. Was hatte Waterman noch gesagt?
Die Homelanders sind uns auf der Spur und kommen immer näher. Sie haben sich in einige unserer Dateien gehackt. Wir wissen nicht, wie viele, und was sie herausbekommen haben. Aber sie beobachten mich seit Wochen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie dieses Versteck hier gefunden haben und versuchen werden, uns alle zu töten ... Die Leute in diesem Bunker gehören zu den wenigen noch Verbliebenen, die sie aufhalten können. Wenn sie uns finden, sind wir erledigt.
Ich musste mit Waterman reden. Vielleicht konnte er mir erklären, was damals in diesem Wagen passiert war. Auf jeden Fall musste ich ihn davon überzeugen, dass ich noch immer auf seiner Seite stand, noch immer zu den Guten gehörte und ihm helfen würde, die Homelanders zu bekämpfen, egal um welchen Preis.
Ich legte den Pappteller neben die Wasserflasche auf den Boden und stand auf. Mein Körper war noch immer steif, aber schon viel stärker. Ich ging zu der Stelle an der Wand, wo sich die Geheimtür befand, um sie abzuklopfen.
Aber kaum hatte ich die Hand gehoben, wurde von der anderen Seite so laut und heftig dagegengeschlagen, dass es den ganzen Raum erschütterte. Es hörte sich an, als würde jemand links neben mir mit der Faust gegen die Wand hämmern. Wie versteinert blieb ich stehen.
Das Geräusch ertönte noch einmal, dieses Mal direkt vormir. Bumm, bumm, bumm. Als würde jemand die Wand nach einer Öffnung abklopfen, um die Geheimtür zu finden.
Wer war das? Suchten sie mich? Wussten sie, dass ich hier war?
Noch immer stand ich reglos da und wartete. Würden sie mich finden?
Das Klopfen bewegte sich weiter, an mir vorbei bis in die Ecke, wo es schließlich aufhörte.
Die ganze Zeit hatte ich mit erhobener Hand wie angewurzelt dagestanden.
Jetzt ließ ich meine Hand fallen. Wer auch immer da gegen die Wand schlug, es war mit Sicherheit nicht Waterman.
Langsam löste ich mich aus meiner Schockstarre und trat nach vorn, presste das Ohr gegen die Wand und lauschte.
Das Mauerwerk war sehr dick, schließlich war der Panikraum ein Versteck, das nicht entdeckt werden sollte. Es war schwer, auf der anderen Seite etwas zu hören. Da waren Stimmen, leise, tiefe Männerstimmen, aber ich konnte nicht verstehen, was sie sagten. Ich presste mein Ohr noch fester an die Wand und horchte angestrengt.
Die Unterhaltung auf der anderen Seite klang gedämpft und weit entfernt. Frustriert stand ich da, ohne ein einziges Wort zu verstehen.
Dann wütendes Geschrei. Ein paar Sekunden war die aufgebrachte Stimme deutlich zu hören. Sie war tief und dumpf und schrie in einer Sprache, die ich nicht kannte. Klang wie Arabisch.
Als ich diese Stimme hörte, wich ich blitzartig von der Wand zurück. Angst flammte in mir auf. Ich entfernte michnoch einen weiteren Schritt und die Stimme wurde schwächer. Ich starrte auf die Wand. Mein Mund war völlig ausgetrocknet und ich hatte weiche Knie.
Ich erinnerte mich an diese Stimme. Ich kannte sie von irgendwoher, kannte den Mann, der da sprach. Vergeblich versuchte ich, mir sein Gesicht vor Augen zu führen und seinen Namen abzurufen, aber es gelang mir nicht. Ich hatte keinen Zugriff auf diese Erinnerung, die nur eine schemenhafte Erscheinung in den noch immer im Schatten
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