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The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)

The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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krampfte sich mein Magen zusammen und mir entwich ein unkontrolliertes Knurren. Ich schlang die Arme um meinen Körper und krümmte mich wieder zusammen, bis der stechende Schmerz nachließ. Dann streckte ich mich wieder, dieses Mal langsamer und vorsichtiger, und rollte auf die andere Seite.
    Das Erste, was ich sah, war der Metallstuhl in der Mitte des Raums. Bedrohlich ragte er über mir auf. Die Handschellen baumelten von den Armlehnen herab, an die sie mich gefesselt hatten.
    Stöhnend drehte ich mich auf den Rücken. Das Licht der Neonröhren an der Decke bohrte sich direkt durch meine Augen ins Gehirn. Heftig blinzelnd hob ich eine zitternde Hand vor die Augen. Mit der anderen tastete ich blind in derLuft herum, bis ich den Rand der Pritsche fand. Langsam zog ich mich hoch und setzte mich auf.
    Ich stützte mich an der Pritsche ab und kam auf die Füße. Einen Augenblick stand ich schwankend da. Der Raum schien sich zu drehen, hin und her zu kippen, und mein Magen mit ihm. Mir war schwindlig, Übelkeit stieg in mir auf.
    Ich stürzte zu der Metalltoilette an der Wand. Der Geruch von Erbrochenem stieg mir in die Nase und mir wurde noch schlechter. Schnell betätigte ich die Toilettenspülung und drehte mich weg, damit ich den Wirbel nicht sehen musste.
    Dann ging ich in die Mitte des Raums. Meine Beine waren steif und ich schlurfte wie ein alter Mann. Ich musste einen Augenblick stehen bleiben und mich an der Stuhllehne abstützen, um nicht umzukippen.
    Ich fühlte mich, als sei ich durch einen Mixer gejagt worden. Ein paar Minuten war ich so benommen, dass ich noch nicht einmal wusste, was eigentlich passiert war. Aber dann blitzten die Bilder vor mir auf und ich erinnerte mich: Die Injektion ... die Schmerzen ...
    Wie lange hatte ich wohl auf dem Boden gelegen?
    Auch der Rest sickerte jetzt wieder in mein Bewusstsein. Wie ich aus mir selbst herausgetreten war, als hätte meine Seele meinen Körper verlassen. Wie ich zugesehen hatte, als sich meine Erinnerungen vor mir abspielten ... und wie ich eins geworden war mit der Erinnerung an die nächtliche Szene an der Reservoir Road ...
    Ich richtete mich auf und flüsterte: »Waterman!«
    Jetzt fiel es mir wieder ein! Die mysteriöse Nachricht auf meinem Computerbildschirm. Die Stimme am Telefon. Der schwarze Wagen ...
    Auch wenn ich mich noch so schwach und krank fühlte, jubelte ich leise vor Freude und Hoffnung. Ich packte die Rückenlehne des Stuhls und hielt mich daran fest. Ja, ich erinnerte mich wieder! Nach und nach kam alles zurück. Die Tage nach dem Mord an Alex, wie Beth und ich uns ineinander verliebt hatten ...
    Auf den Stuhl gestützt stand ich da und versuchte angestrengt, mich an das zu erinnern, was passiert war, nachdem ich zu Waterman in den Wagen gestiegen war. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich. Aber es war zwecklos, ich kam nicht dran – wie ein Wort, das einem auf der Zunge liegt, aber einem einfach nicht einfällt. Die Erinnerung an mein Leben war nicht vollständig wiedergekehrt.
    Noch nicht.
    Ich machte die Augen auf und schaute auf den Metallstuhl hinunter.
    »Wir geben dir etwas, das dir hilft, dich zu erinnern« , hatte Waterman gesagt. »Ich wünschte, ich könnte sagen, es sei schmerzlos, aber das ist es nicht. Ich wünschte, ich könnte sagen, es wirkt sofort, aber es braucht Zeit. Trotzdem wirst du dich am Ende an alles, was passiert ist, erinnern können.«
    Alles kommt wieder, dachte ich. Nur das zählte. Es war mir egal, wie groß die Schmerzen waren. Ich würde sie ertragen, wenn ich mich nur wieder an mein Leben erinnern konnte.
    Mein Blick blieb an der Metalltruhe an der Wand hängen. Dort stand ein Tablett, das vorher noch nicht da gewesen war. Eine Plastikflasche mit Wasser und ein in Frischhaltefolie eingewickeltes Sandwich auf einem Pappteller. Plötzlich merkte ich, wie durstig ich war.
    Ich ließ den Stuhl los und ging mit zitternden Knien aufdie Truhe zu. Zwischen der Wasserflasche und dem Sandwich lag eine Karteikarte, auf der in Druckbuchstaben geschrieben stand: Iss, trink und sammle Kraft. Du wirst sie brauchen.
    Statt einer Unterschrift gab es nur ein hastig hingekritzeltes Symbol, das sogenannte Haus vom Nikolaus – ein Quadrat, ausgefüllt von einem X und mit einem dreieckigen Dach darauf.
    Ich nahm die Wasserflasche – eine dieser Flaschen mit integriertem Strohhalm – und trank in kleinen Schlucken. Es war ein Schock, als das kalte Wasser in meinen Magen gelangte, aber dann spürte ich, wie die

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