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The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)

The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition)

Titel: The Homelanders, Band 3: The Homelanders - Tödliche Wahrheit (Bd. 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Klavan
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Darauf kommt es wirklich an im Leben. Und das werde ich für niemanden aufgeben.
    Und damit war meine Traurigkeit endgültig verschwunden. Ich war glücklich und fühlte mich fantastisch.
    Von einem Augenblick auf den anderen war ich plötzlich im Karate-Dojo. Aber wie war ich hierhergekommen? War ichnicht eben noch in einem Wald gewesen, hatte mich vor Schmerzen gekrümmt und wurde von irgendwelchen Leuten gejagt?
    Nein, ich war in Spring Hill. Ich war nach der Schule nach Hause gegangen, hatte meine Hausaufgaben gemacht und war dann zum Karatetraining gefahren.
    Peter Williams, mit dem ich manchmal trainierte, trieb mich vor und zurück über den Teppichboden des Dojo. Wir machten eine Partner- Kata, einen inszenierten Kampf, bei dem wir abwechselnd eine bestimmte Abfolge von Schlägen und Blocks ausführten.
    Sensei Mike ging neben uns her, beobachtete unsere Aktionen und gab Anweisungen. »Dein Fuß sollte direkt zwischen seinen Füßen sein, Charlie. Du bist nicht nah genug an ihm dran. Mit diesem Schlag erreichst du ihn nicht. Na los, konzentrier dich, West. Das kannst du besser.«
    Ich machte viele Fehler. Eigentlich beherrschte ich die Bewegungen sehr gut. Ich strengte mich wirklich an, aber meine Gedanken wanderten immer wieder zu dem bevorstehenden Treffen mit Waterman heute Abend. Ich sage einfach Nein, und das war’s dann. Ich muss nur Nein sagen und alles ist wieder wie sonst.
    Aber dabei musste ich auch an meinen Freund Alex denken. Er war im Park gestorben, ein Messer in der Brust, und hatte mit seinen letzten Atemzügen meinen Namen geflüstert. Was, wenn wirklich Sherman ihn umgebracht hatte? Was, wenn Sherman wirklich zu einer terroristischen Vereinigung gehörte, die Amerika angreifen wollte? Wie konnte alles so weitergehen wie sonst, nachdem Waterman mir all das gesagt hatte?
    Wenn man etwas weiß, kann man nicht einfach so tun, als wüsste man es nicht.
    »In Ordnung, Armleuchter, das reicht«, sagte Sensei Mike. »Williams, verbeuge dich und verschwinde im Umkleideraum. West, du bleibst hier und sagst mir, warum du nicht bei der Sache bist. Und wehe, es ist nicht etwas wirklich Überzeugendes. Zum Beispiel, dass deine Schuhe brennen.«
    »Nein, es ist nichts, Mike«, murmelte ich. Ich wollte ihn nicht anlügen, aber ich hatte Waterman versprochen, niemandem zu erzählen, was er mir gesagt hatte. Von wegen Regierungsgeheimnis. Ich stand da in meinem Karate- Gi, den Kopf gesenkt und noch immer schwer atmend von der Übung. »Ich bin nur ... abgelenkt, das ist alles.«
    »Ach so«, sagte Mike. Er glaubte mir nicht. Mike hatte diese unglaubliche Fähigkeit, so ziemlich alles, was man dachte, allein daran abzulesen, wie man kämpfte.
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Einerseits wollte ich nicht mehr lügen, als ich unbedingt musste, andererseits konnte ich auch nicht die Wahrheit sagen. Dann jedoch sprudelten die Worte einfach aus mir heraus: »Hey, Mike, kann ich Sie etwas fragen?«
    »Nein. Und versuch’s nie wieder.«
    Ich verdrehte die Augen.
    Mike fuhr sich mit einer Hand über seinen Schnauzbart und verbarg ein Lächeln. »Na los, red schon, Armleuchter. Was willst du wissen?«
    Ich zögerte. Mike sprach nie viel über seine Zeit in der Army oder das, was er im Krieg gegen den Terror getan hatte.
    »Was Sie da in Afghanistan getan haben ... Wofür der Präsident Ihnen einen Orden verliehen hat ...«
    Noch immer strich sich Mike über seinen Schnauzbart. Aber jetzt hatten seine Augen einen ernsten Ausdruck angenommen und das Lächeln, das er gewöhnlich hinter seinem Schnäuzer verbarg, war verschwunden.
    »Ja«, sagte er leise. »Ja, ich glaube, daran kann ich mich erinnern.«
    Ich war mir nicht sicher, ob ich weiterreden sollte, denn ich wusste, dass er nicht gern darüber sprach. Aber wo ich schon angefangen hatte, fragte ich ihn: »Würden Sie es wieder tun? Wenn Sie wüssten, dass Sie sterben könnten. Wenn Sie wüssten, dass Sie vielleicht nicht nach Hause zurückkehren würden, um Ihre Frau und Ihre Tochter zu sehen? Wo Sie jetzt Zeit hatten, darüber nachzudenken, nach den Kämpfen, meine ich – wenn Sie zurückkehren und die Entscheidung besonnener treffen könnten ... würden Sie es immer noch tun?«
    Lange antwortete Sensei Mike nicht. Im Dojo war es still, bis auf die Geräusche von Pete, der hinten im Umkleideraum herumpolterte.
    Was er dann sagte, war nicht wirklich eine Antwort auf meine Frage. »Das Leben ist seltsam, Armleuchter. Du hast nur eins und willst es nicht

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